karische
Söldner bei
Pelusion in stehende
Lager
[* 2] legte, stellte den alten
Kultus wieder her, baute prächtige
Tempel
[* 3] und
Paläste,
öffnete
Ägypten
[* 4] dem fremden
Handel, gestattete den Milesiern den
Bau vonNaukratis und begünstigte die fremden
Söldner so,
daß 200,000 Mann der einheimischen Kriegerkaste aus
Zorn hierüber nach
Äthiopien auswanderte. - 2) Psammetich II.
(griech.
Psammis), Sohn
Nechos, 595-589, unternahm einen Zug
nach
Äthiopien. - 3) Psammetich III. (griech.
Psammenitos), 526-525, wurde
nach einer
Regierung von sechs
Monaten von
Kambyses, König von
Persien,
[* 5] 525 bei
Pelusion geschlagen und in
Memphis zur
Übergabe
gezwungen. Aus
Mitleid mit seinem Unglück behandelte ihnKambyses anfangs gnädig; da er aber die Ägypter
zum
Aufruhr zu reizen versuchte, wurde er dazu verurteilt, sich durch Trinken von Stierblut zu töten.
Ägypter, welcher nach griech.
Sage im geheimen
Vögel
[* 6] abrichtete, die
Worte »der große
Gott Psaphon« zu reden, weshalb ihm die Libyer göttliche Verehrung erwiesen.
Daher »Psaphonis aves« sprichwörtlich für
erkaufte Lobredner.
(bei den Alten Psyra), türk. Felseneiland im Ägeischen
Meer, westlich von
Chios, 729 qkm (1,31 QM.) groß, hatte
vor
Ausbruch des griechischen Befreiungskampfes gegen 20,000 Bewohner, die bei einem
Überfall durch die
Türken fast gänzlich aufgegeben wurden.
Mit diesem
Namen bezeichnet man eine Sammlung von päpstlichen
Dekretalen, unter welchen gerade die
ältesten und wichtigsten, 60
Briefe der römischen
Bischöfe von
Clemens Romanus bis auf Melchiades (314), gefälscht sind
und die um die Mitte des 9. Jahrh., wo die Sammlung entstanden ist, erhobenen
Ansprüche des
Papsttums in die älteste Zeit
übertragen.
Schon die barbarische
Sprache,
[* 10] zahlreiche Anachronismen (so finden
sich in ihnen den Beschlüssen der
Synode zu
Paris
[* 11] 829 wörtlich entlehnte
Stellen) und der Umstand, daß weder
PapstHadrian
I. noch
Dionysius der
Kleine diese
Dekretalen kannten, verrieten ihre Unechtheit. AberPapstNikolaus I.,
wiewohl ihre Unechtheit einsehend, gebrauchte sie 865 im
Interesse des
Papsttums als echt, und
Gratianus (s. d. 3) nahm 1130 viele
derselben in sein
Dekret auf.
Dadurch wurden sie formale Grundlage des mittelalterlichen
Kirchenrechts.
Ihre Grundgedanken sind: das Priestertum die von
Christus eingesetzte weltregierende Macht;
die
Bischöfe als Beauftragte des
Papstes direkt unter diesem
stehend;
Erst
Erasmus und die
Reformatoren machten wieder auf die Unechtheit der
Dekretalen aufmerksam, und seitdem wird dieselbe fast durchgängig
auch von den katholischen
Gelehrten zugegeben. Den Verfasser dieser Sammlung (»Collectio
Isidori Mercatoris«),
des
Nachts auftretende Anfälle von
Atemnot, in welchen an akutem Kehlkopfkatarrh erkrankte
Kinder, sich
ängstlich an den
Hals fassend, mit heiserm, bellendem
Husten erwachen;
sie entstehen nur durch Schleimansammlung und verschwinden
durch
Brechmittel u. warme
Umschläge. Vgl.
Krupp.
(Afterkristalle) scheinbare Kristallgestalten, aus kristallinischen
Aggregaten oder amorpher
Substanz
aufgebaut und äußerlich die Kristallform einer andern
Substanz nachahmend. Das
Charakteristische der Pseudomorphosen ist demnach der Widerstreit
zwischen
Substanz und Form, ein Widerstreit, den man bei der Bezeichnung der Pseudomorphosen durch Aufführung
der
Substanz und Beifügung des
Namens der Mineralspezies, deren
Formen imitiert sind, mit der
Präposition »nach« ausdrückt,
z. B.
Malachit nach
Rotkupfererz: die zusammensetzende
Substanz ist
Malachit (basisches Kupfercarbonat Cu2CO4 + H2O
), die Form aber ist nicht die für
Malachit charakteristische, sondern eine sonst von
Rotkupfererz
(Kupferoxydul
Cu2O ) hervorgebrachte. Da übereinstimmende
Beobachtungen die Kristallform als etwas der
Natur der
Substanz Entsprechendes erkennen lassen, so daß eine bestimmte Kristallform nur von einer bestimmten
Substanz erzeugt
werden kann, so ist das Auftreten der Pseudomorphosen in dem
Sinn zu deuten, daß früher diejenige
Substanz vorhanden war, welche die noch
erhaltene Form erfahrungsmäßig allein erzeugen kann, und mittels physikalischer oder chemischer
Prozesse
durch die jetzt die Form tragende
Substanz ersetzt wurde. In dieser allein möglichen
Erklärung der Entstehung der Pseudomorphosen liegt
die große Bedeutung derselben für mineralogische und geologische
Spekulationen. Pseudomorphosen vereinen
in sich die
Signale des Anfangs
(die allein erhaltene Form der ehemaligenSubstanz) und des
Endes (die die Form jetzt tragende
Substanz),
eines Umwandlungsprozesses, dessen Verlauf auch dann nicht bestritten werden kann, wenn die einzelnen
Phasen desselben chemisch
nur schwer oder gar nicht erklärt werden können. So findet man
Speckstein (Magnesiumsilikathydrat Mg3Si4O11 + H2O
) in
Formen des
Quarzes (Kieselsäureanhydrid SiO2 ). Die Unangreifbarkeit des
Quarzes durch Agenzien, welche in der
Natur zirkulieren, läßt den
Prozeß einer
Zersetzung des
Quarzes durch ein seinerseits
ebenfalls schwer lösliches Magnesiumsilikat nur schwer erklärlich erscheinen; dessenungeachtet aber muß man den
Prozeß
selbst eben durch das Auftreten der genannten Pseudomorphosen als erwiesen betrachten. Man wird sogar die
Annahme eines durch
Pseudomorphosen als möglich bewiesenen Umwandlungsprozesses nicht ausschließlich auf die ziemlich
¶
mehr
seltenen Fälle der Pseudomorphosen selbst beschränken dürfen, da nur unter besonders günstigen Umständen sich der
Prozeß so langsam und man möchte sagen vorsichtig vollzogen haben kann, daß eine Wahrung der Form trotz der Umwandlung
möglich war. So dürften einem jeden durch Pseudomorphosen erhärteten Umwandlungsprozeß Hunderte gleicher Tendenz entsprechen, bei denen
die Reaktionen zu stürmisch verliefen, als daß die Form hätte bestehen bleiben können.
Man pflegt die Pseudomorphosen in Umhüllungs-, Ausfüllungs- und Umwandlungspseudomorphosen einzuteilen. Eine dünne
Kruste verschiedenartigen Materials hüllt die Kristallform einer Substanz ein, so daß die Oberfläche der Kruste die dem
einhüllenden Material selbst fremde Form der eingehüllten Substanz wiedergibt (Umhüllungspseudomorphosen).
So bildet Quarz in papierdünnen Krusten Umhüllungspseudomorphosen nach Kalkspat.
[* 15] Verschwindet der Kern einer solchen Krustenbildung,
so kann entweder die Innenseite der Umhüllungspseudomorphosen den Abdruck der ehemaligen Kristallgestalt konservieren, oder
es tritt in den Hohlraum anderweitig Mineralsubstanz ein (oft dieselbe, aus welcher die Hülle besteht, oder doch eine Varietät
derselben), die nun einen Abguß der ihr selbst fremden Form darstellt (Ausfüllungspseudomorphosen).
Der letztgenannten Abteilung sind auch diejenigen Pseudomorphosen zuzurechnen, bei denen der Zusammenhang zwischen
der ursprünglichen und der die Pseudomorphosen tragenden Substanz nicht mehr nachweisbar ist (totale Allomorphosen),
so Quarz nach Flußspat
[* 21] (CaFl2 wurde zu SiO2 ), Pyrolusit nach Kalkspat ( ^[MnO2] aus CaCO3
entstanden). Man ist jetzt geneigt, auch für diese totalen Allomorphosen eine Serie von Umwandlungsprozessen anzunehmen,
deren Zwischenglieder nicht erhalten sind, wodurch der Verlauf der einzelnen chemischen Vorgänge schwer
verständlich wird oder nur hypothetisch konstruierbar ist. So könnte man bei dem einen der beiden Beispiele an einen manganhaltigen
Kalkspat denken, der unter Verlust von CaCO3 sich zu Manganspat und aus diesem zu Pyrolusit umwandelt. Früher
glaubte man einen mikrophysikalischen Weg, eine »Verdrängung« der alten
Substanz durch die neue, Atom für Atom, annehmen zu müssen und nannte diese Pseudomorphosen Verdrängungspseudomorphosen.
Unterstützt wird die Ansicht von der Entstehung der Pseudomorphosen vermittelst umwandelnder Prozesse einerseits durch die Beobachtung noch
erhaltener Kerne in äußerlich schon umgewandelten Stücken (so bestehen häufig Würfel äußerlich aus Brauneisenstein, innerlich
aus dem die Form bedingenden Eisenkies), anderseits durch die Möglichkeit der künstlichen Erzeugung
von Pseudomorphosen. Für letztere ist eins der bekanntesten Beispiele und zwar das einer Paramorphose die Umwandlung der durch Schmelzen
erhaltenen monoklinen Kristalle
[* 22] des Schwefels in ein Aggregat von rhombischen Formen durch Befeuchten mit Schwefelkohlenstoff.
Die oben erwähnten Pseudomorphosen von Silberglanz nach Rotgüldigerz lassen sich künstlich durch Einlegen von Kristallen
der letztern Substanz in eine Lösung von Schwefelalkalien darstellen. Zahlreiche sonstige Methoden zur Gewinnung künstlicher
Pseudomorphosen gaben Scheerer, Stein, Sorby, Knop u. a. an.
Aus der oben gegebenen Definition des Begriffs der Pseudomorphosen erhellt, daß in gewissem Sinn auch die Versteinerungen hierher
zu zählen sind, insofern jetzt eine ursprünglich durch den tierischen oder pflanzlichen Lebensprozeß erzeugte Form von
einer mineralischen aus der zuerst vorhandenen, meist durch völligen Austausch der Bestandteile entstandenen Substanz getragen
wird.
EndlichgibtRoth im 1. Band
[* 25] seiner »Allgemeinen und chemischen Geologie«
[* 26] (Berl. 1879) ein sehr vollständiges Verzeichnis der
bekannten Pseudomorphosen.