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nouveau système métrique décimal« (Par. 1824) berichtet er über die unter seiner Leitung seit den ersten Jahren der Revolution im Auftrag der Regierung berechneten, 17 Foliobände füllenden logarithmischen Tafeln.
nouveau système métrique décimal« (Par. 1824) berichtet er über die unter seiner Leitung seit den ersten Jahren der Revolution im Auftrag der Regierung berechneten, 17 Foliobände füllenden logarithmischen Tafeln.
Zaum, s. Dynamometer. ^[= # (griech., "Kraftmesser"), Instrumente, mit welchen man entweder den Zug oder Druck ...] [* 2]
spirit (engl., spr. pruhf spirrit), Probespiritus, s. Alkoholometrie.
(lat.), Vorgesang, Vorspiel;
(griech.), Vorbereitung oder Vorübung, der Inbegriff derjenigen Kenntnisse und geistigen Übungen, die das tiefere Eindringen in eine bestimmte Wissenschaft oder Kunst schon voraussetzt. Besonders ist die Bezeichnung (philosophische Propädeutik) üblich für den vorbereitenden philosophischen Unterricht (Logik und Psychologie), welcher vielfach in der Oberklasse der Gymnasien erteilt wird. In die gegenwärtig geltenden Lehrpläne der höhern Schulen (vom ist die philosophische Propädeutik als besonderer obligatorischer Lehrgegenstand nicht aufgenommen, da erfahrungsmäßig die Befähigung für diesen Unterricht im höhern Lehrstand zu sparsam vertreten ist, um für jede höhere Schule vorausgesetzt werden zu dürfen. Als wünschenswert und zwar sowohl im Interesse des deutschen als des philosophisch-propädeutischen Unterrichts wird es bezeichnet, daß der Lehrer des Deutschen in der obersten Klasse die Befähigung für diesen Zweig des Wissens besitze und diesen Unterricht mit übernehme.
(lat.), im allgemeinen jede Anstalt, die Ansichten zu verbreiten sucht, besonders die Anstalten für Heidenmission; s. Mission. Congregatio de propaganda fide wird die von Gregor XV. 1622 in Rom [* 3] gegründete Gesellschaft zur Verbreitung des Katholizismus unter den Heiden und zur Ausrottung der Ketzerei genannt. Urban VIII. verband damit 1627 das Collegium de propaganda fide zur Ausbildung eingeborner Missionäre in den Heidenländern. Berühmt ist das Fest vom 6. Januar, an welchem Reden in den verschiedensten Sprachen von diesen Zöglingen gehalten werden.
Die Propaganda ist die oberste Behörde in allen Missionsangelegenheiten, ihr sind auch die Gebiete der Häretiker und Schismatiker unterworfen, für die sie apostolische Vikare ernennt; s. Vikar, apostolischer. Dieselbe besteht aus einem Kardinal-Generalpräfekten, einem Kardinalpräfekten der Ökonomie, aus mehreren Kardinälen und Konsultatoren, dem päpstlichen Staatssekretär sowie einer Reihe Subalternbeamten und besitzt eine eigne Druckerei.
Vgl. Mejer, Die Propaganda, ihre Provinzen und ihr Recht (Götting. 1852-53, 2 Bde.).
Gegenwärtig beträgt die Zahl der im Dienste [* 4] der Propaganda arbeitenden Missionäre etwa 6700. Trotz großer Massenprotestationen der katholischen Welt wurden infolge des Urteils des Kassationshofs vom und die Immobilien der Propaganda in Staatsrente umgewandelt. Die Versteigerung fand statt, nachdem der Präfekt der Propaganda, Kardinal Simeoni, schon 15. März in einem Rundschreiben an den Episkopat dagegen protestiert und 23 Agenturen in allen Erdtteilen ^[richtig: Erdteilen] bezeichnet hatte, wo forthin Legate und Schenkungen für die Propaganda in Empfang zu nehmen sein sollen. - Dann bezeichnet man mit dem Namen Propaganda auch geheime politische Gesellschaften, die seit der französischen Revolution von 1789 meist von Paris [* 5] aus durch Emissäre revolutionäre Grundsätze in andre Länder zu verpflanzen suchten. Ähnliche Gesellschaften bildeten sich, von der Verbindung Aide-toi et le ciel t'aidera (s. d.) ausgegangen, nach der Julirevolution 1830 in Paris und fanden namentlich in Belgien, [* 6] Italien [* 7] und Polen ein ergiebiges Feld der Wirksamkeit. - Propaganda machen, für seine Meinungen und Grundsätze Anhänger zu gewinnen suchen.
(lat.), Ausbreitung, Fortpflanzung. ^[= # die Entstehung neuer Organismen aus alten. Sie ist stets an die Existenz älterer Organismen ...]
(griech.), Wort, welches auf der drittletzten Silbe den Akut (s. Accent) hat.
patrĭa (lat.), »fürs Vaterland«;
pro patria sich schlagen, auf Universitäten für die Verbindung, welcher man angehört, sich duellieren.
bei Dampfschiffen derjenige Teil der Maschine, [* 8] welcher mittels Einwirkung auf das Wasser das Schiff [* 9] »forttreibt«, also das Rad, die Schraube, der Reaktionsapparat oder der Hydromotorpropeller (in Österreich [* 10] ist Propeller s. v. w. Schraube).
(griech.), Abschiedsgedicht, wodurch man jemand bei seiner Abreise Glück wünscht.
Derlei Gelegenheitsgedichte waren im Altertum (Cinna, Horaz, Statius etc.) und noch im 18. Jahrh. beliebt.
(lat.), Hang, Neigung, Zuneigung.
(griech.), jedes griech. Wort, das den Zirkumflex auf der vorletzten Silbe hat.
Sextus, röm. Dichter, geboren um 45 v. Chr. zu Asisium in Umbrien, lebte seit früher Jugend in Rom und stand mit Mäcenas, Vergil und Ovid in innigem Verkehr. Seine poetische Fähigkeit kam schon früh zur Entfaltung durch das Liebesverhältnis zu der schönen und geistreichen Hostia, die unter dem Namen Cynthia den Mittelpunkt seiner überwiegend erotischen Elegien (in 4 oder vielmehr 5 Büchern) bildet. Er scheint jung gestorben zu sein, da über das Jahr 16 v. Chr. keine Spur in seinen Gedichten hinausführt.
Seine Vorbilder waren die alexandrinischen Dichter Kallimachos und Philetas, mit denen er jedoch nur das Kunstreiche und Gelehrte in der Behandlung des Stoffes gemein hat. Denn er unterscheidet sich von ihnen wesentlich durch die leidenschaftliche Wärme [* 11] der Empfindung und Darstellung, durch das individuelle Leben, welches darin waltet. In sprachlicher und metrischer Beziehung gelingt es ihm nicht überall, Schönheit der Form zu erreichen; besonders ist seine Ausdrucksweise oft hart und dunkel. Neuere Ausgaben lieferten Lachmann (Leipz. 1816, Berl. 1829), Jacob (Leipz. 1827), Hertzberg (mit Kommentar, Halle [* 12] 1843-45, 3 Bde.), Haupt (mit Catull und Tibull, 5. Aufl., das. 1885), L. Müller (ebenfalls mit Catull und Tibull, das. 1870) und Bährens (das. 1880). Übersetzungen unter andern von v. Knebel (Leipz. 1798; neue Ausg. in Reclams »Universalbibliothek«),
Voß (Braunschw. 1830), Hertzberg (Stuttg. 1855) und Jacob (das. 1869).
Vgl. Plessis, Études critiques sur Properce et ses élégies (Par. 1886).
Einkommensteuer. ^[= nennt man diejenige Steuer, für welche das Einkommen des Steuerpflichtigen sowohl Bemessungsgrundla ...]
(griech., hebr. Nabi, der Wortbedeutung nach »Sprecher«),
bei den Hebräern einer, der in göttlichem Auftrag und Drang redete (nicht etwa bloß, worauf das griechische Wort hinweist, Zukünftiges voraussagte). Durch Samuel (s. d.) entstanden die Prophetenschulen zu Gilgal, Jericho und Bethel, wo die »Prophetenkinder« zusammen lebten. Die Propheten standen als Berater des Volkes diesem in allen seinen innern und äußern Angelegenheiten unterweisend, strafend und warnend zur Seite und pflegten später namentlich auch die nationale Litteratur. Dagegen zogen sie sich als politische Volksredner durch heftige Bekämpfung aller ausländischen Bündnisse, Sitten und Kultusgebräuche seitens der weltlichen Macht oft harte Verfolgungen zu, namentlich im Reich Israel, wo sie unter Ahab fast ¶
ausgerottet wurden. Auch im Reich Juda wütete König Manasse gegen die Propheten. Als ihr Widerspiel erschienen die Pseudopropheten, falsche Propheten, welche die gegenteiligen politischen Prinzipien verfochten. Erst um 800 v. Chr. fingen die Propheten an, ihre Aussprüche niederzuschreiben; später, während des Exils, hielten auch manche nur geschriebene Reden und schickten sie bei den Volksgenossen umher. Die Blüte [* 14] des Prophetentums fällt in die Zeiten der assyrischen Vorherrschaft.
Damals traten die kräftigsten und begeistertsten Propheten, z. B. Amos, Hosea, Jesaias, Micha, auf. In der chaldäischen Periode vor und bald nach dem Fall Jerusalems wirkten vor allen Jeremias und Hesekiel. Während des Exils ging das Streben der Propheten dahin, das Volk der väterlichen Religion treu zu erhalten, es von aller Hinneigung zum Götzendienst vollends zu reinigen und durch den Hinweis auf die Rückkehr zu trösten. So waren die Propheten jederzeit die eigentlichen Träger [* 15] des bessern sittlichen und religiösen Bewußtseins im Volk; sie läuterten und vertieften die Gottesidee, versittlichten und vergeistigten zuweilen auch die Zukunftshoffnungen.
Zwar sahen sie, Jeremias voran, den Untergang des Reichs voraus; Israel aber, als Jehovahs Lieblingsvolk, kann nie ganz untergehen, und so erwuchs ihre Hoffnung auf eine dereinstige Wiederherstellung der Nationalblüte, wie sie unter David gewesen. Insofern sich derartige Weissagungen meist an die Person des künftigen Retters und idealen Königs anknüpfen, heißen sie messianische (s. Messias). Während noch im Exil ein hervorragender Vertreter des Prophetismus, der sogen. zweite Jesaias, geweissagt hatte, traten nach Wiederaufrichtung des Reichs wahrscheinlich nur noch Haggai, Sacharja und Maleachi als Propheten auf, und seit letzterm gilt die Prophetenrede in Israel als verstummt. Die Form derselben bestand in einem eigentümlichen, gehobenen, halb rhetorischen, halb poetischen Stil. Nicht selten sucht auch der Prophet durch eine bedeutsame symbolische Handlung die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erregen, woran er dann zur Erläuterung die prophetische Rede anknüpft. Von 16 Propheten sind uns Schriften im Alten Testament erhalten; nach dem Umfang ihrer Werke teilt man sie jetzt (anders im jüdischen Kanon, s. Bibel, [* 16] S. 879) ein in die vier großen Propheten (Jesaias, Jeremias, Hesekiel und Daniel) und in die zwölf kleinen Propheten (Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jonas, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja und Maleachi).
Überdies sind uns aber noch die Namen einer ganzen Reihe andrer Propheten im Alten Testament und (denn das Christentum machte sich zunächst als erneute Prophetie geltend) im Neuen Testament erhalten. Weitere prophetische Erscheinungen bieten die Montanisten und Wiedertäufer dar.
Vgl. Duhm, Die Theologie der Propheten als Grundlage für die innere Entwickelungsgeschichte [* 17] der israelitischen Religion (Bonn [* 18] 1875);
Maybaum, Die Entwickelung des israelitischen Prophetentums (Berl. 1883).