(engl., spr. próddjus-stehks,Zuchtrennen), Rennen für dreijährige
Pferde,
[* 2] die schon angemeldet werden,
ehe sie überhaupt geboren sind;
es werden also beispielsweise für ein 1884 abzuhaltendes Rennen
Produkte von Stuten im J. 1881 schon
genannt, obschon diese Stuten erst in diesem Jahr belegt worden sind.
Der
Tag der letztenBedeckung wird
bei der Nennung angegeben.
in der
Arithmetik das Ergebnis der
Multiplikation. Im
Handel versteht man unter Produkten oder Landesprodukten vorzugsweise die Erzeugnisse des
Ackerbaues und
der landwirtschaftlichen Nebengewerbe.
(Landesproduktenhandel),
Handel mit Erzeugnissen des eignen
Landes, insbesondere mit Erzeugnissen der
Landwirtschaft im
Gegensatz zum Kolonial- und Manufakturwarenhandel.
(lat.), im allgemeinen das
Produzieren oder Hervorbringen sowie das Hervorgebrachte, das
Produkt selbst;
im engern volkswirtschaftlichenSinn s. v. w.
Gütererzeugung, d. h. jede Thätigkeit, welche
Werte schafft.
Der
Mensch kann keine
Stoffe hervorbringen, sondern nur den von der
Natur gebotenen
StoffenFormen geben, in denen sie eine erhöhte
Brauchbarkeit für die Befriedigung von Bedürfnissen haben. Die Physiokraten faßten den
Begriff der Produktion so eng auf, daß
sie nur die Hervorbringung von Bodenerzeugnissen darunter verstanden.
Später bezeichneten viele Nationalökonomen solche Thätigkeiten als »produktiv«,
durch welche Sachgüter hervorgebracht werden, während die persönliche Dienstleistungen, gelehrte Beschäftigungen etc.
»unproduktiv« seien.
Rau und
Lotz machten dabei das Zugeständnis, daß
Handel und Ortsveränderung mittelbar produktiv seien.
Der ganze an diese
Frage geknüpfte Streit ist ein leerer Wortstreit, da für ihn die Bestimmung der
BegriffeGut, Wert und
Wirtschaft maßgebend ist. Von ganz andrer Bedeutung ist die
Frage,
ob eine Thätigkeit dem
Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
entspricht. Dies ist der
Fall, sobald der Erfolg das gebrachte
Opfer genügend lohnt.
Wer das Gesamtwohl durch seine Thätigkeit
um so viel erhöht, daß für die von ihm vermehrten
Güter der höchstmögliche
Ersatz geleistet wird,
der hat jenem
Grundsatz genügt.
Unter dieselben ist nicht allein der wirkliche Verbrauch
zu rechnen (z. B. Aufzehrung von
Kohlen, Verbrauch von
Rohstoffen), sondern auch jede Auswertung, welche anderweit möglich
gewesen wäre.
Demgemäß sind auch die
Zinsen der für die
Produktion in Anspruch genommenen Kapitalien unter die Produktionskosten zu stellen.
diejenige
Handelskrisis (s. d.), welche infolge allzu starker
Ausdehnung
[* 5] der
Produktion insbesondere
dann eintritt, wenn mit derselben umfangreiche feste
Anlagen von Kapitalien verbunden waren.
(lat.), im frühern Beweisverfahren des gemeinen
Prozesses der
Termin, in welchem die Beweismittel beigebracht (produziert) wurden.
Daher heißt der Beweisführer Produzent,
die
Partei, gegen welche
Beweis geführt wird,
Produkt, dagegen Reproduzent der Gegenbeweisführer, Reprodukt der
Gegner desselben.
in volkswirtschaftlichem
Sinn s. v. w. Wert schaffend (s.
Produktion), daherProduktivkapital im
Gegensatz zum Gebrauchskapital die für
Zwecke der
Produktion (nicht
für den persönliche
Gebrauch) bestimmten
Güter.
Ebenso spricht man von Produktivkräften, Produktivkredit (vgl.
Kredit) etc.
Produktivität, das Produktivsein, insbesondere das
Maß wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, gemessen nach den hergestellten
oder herstellbaren Erzeugnissen.
Wenn
Innungen solche Produktivgenossenschaften gründen, so haften den
Gläubigern derselben nicht die einzelnen Innungsmitglieder, sondern
nur das
Vermögen der
Innung.
in
Athen
[* 6] das
Ehrenrecht, in den
Schauspielen den vornehmsten Platz, aus den ersten (untersten)
Bänken zunächst der Orchestra,
einnehmen zu dürfen.
(lat.), bei den alten
Römern ursprünglich das, was außerhalb eines heiligen
Bezirks lag, sowie überhaupt
alles, was keinem Gott geweiht war, auch jedes
Individuum, welches nicht in gewisseMysterien eingeweiht
war;
dann als
Gegensatz von geistlich s. v. w. unheilig, gemein, weltlich;
Profanautoren
(Profanskribenten), die Schriftsteller des griechischen und römischen
Heidentums im
Gegensatz zu den biblischen und kirchlichen;
Profangeschichte, die weltliche Geschichte im
Gegensatz zur biblischen Geschichte;
Profanarchitektur, die nicht kirchliche
Architektur, welche sich mit allen Gebäuden befaßt, die nicht zu gottesdienstlichen
Zwecken dienen und
deshalb auch in ihrer äußern
Erscheinung von den
Formen der
Tempel
[* 7] und
Kirchen abweichen;
im allgemeinen jeder
Beruf, zu dem man »sich bekennt«, gleichviel ob
er sich auf körperliche oder geistige Thätigkeit bezieht (daher früher auch s. v. w. Professur);