der Erstgeborne die priesterliche Thätigkeit aus, bis bei der
Aufstellung des Stiftszeltes
Aaron, dem
BruderMoses', und mit
ihm dem
StammLevi das erbliche Priesteramt
übertragen wurde. Die mit demselben verbundenen
Geschäfte waren hauptsächlich
folgende: Anzünden des Rauchwerkes früh und abends, wöchentliche
Auflegung derSchaubrote, Unterhaltung des beständigen
Feuers auf dem Brandopferaltar, alle den Priestern ausschließlich zustehenden
Manipulationen beim
Opfern
der
Tiere, die heiligen
Gebräuche bei Lossprechung eines
Nasiräers und bei der
Prüfung einer des
Ehebruchs verdächtigen
Frau,
das
Blasen auf metallenen
Blasinstrumenten zu bestimmten
Zeiten, die Untersuchung Unreiner, namentlich Aussätziger, die
Schätzung
des dem Heiligtum
Gelobten, die nächtliche Bewachung des innern Tempelraums, Unterweisung des
Volkes im
Gesetz bei vorkommenden
Fällen, Erteilung rechtlicher
Bescheide und Segenerteilung.
Alle heiligen Amtshandlungen mußten die Priester im Zustand levitischer Reinheit verrichten (daher das oft zu
wiederholende
Waschen und
Baden);
[* 2] auch durften sie, solange
sie derDienst beim Heiligtum beschäftigte, keinerlei berauschende
Getränke zu sich nehmen. Aller übermäßigen
Trauer, sobald sie nicht den nächsten Verwandten galt,
wie des Zerreißens der
Kleider, der Berührung von
Toten etc., mußten sie sich ebenfalls enthalten. Die
Weihe zum
Priesterstand
geschah mit
Opfern, symbolischen
Handlungen und
Lustrationen.
Die
Kleidung bestand aus einem Leibrock,
Gürtel,
[* 3] Hüftkleid und Kopfbund aus feinemLeinen, zu welchen
für den Hohenpriester noch vier: Oberkleid, Efod, Brustschild, Stirnblech (s.
Hoherpriester), kamen. Der Unterhalt der Priester floß
aus Opferdeputaten,
Erstlingen und
Zehnten, den abgenommenen
Schaubroten, den Strafgeldern für levitische Verschuldung, dem
Lösegeld der
Erstgeburt, dem Verbannten (was Gott gelobt worden) oder dessen Geldwert. Auf diesen Grundlagen gewann das
Priestertum zur Zeit
Davids eine festere
Organisation.
Die Priester sind in 24
Klassen geteilt, an deren
Spitze der Hohepriester steht. Bis zur Herrschaft
Salomos bleiben sie, denen gesetzlich
die
Bedingungen zur
Hierarchie entzogen waren, fungierende Gottesdiener, steigen aber während seiner
Regierung zu Hofbeamten
empor. Die Einführung des Stierdienstes imReichIsrael unter
Jerobeam veranlaßte die Priester, nach
Juda auszuwandern.
Im zweiten israelitischen Staatsleben nehmen sie vorwiegend mit teil am politischen
Leben, bis zur Makkabäerzeit Priestertum
und
Fürstentum sich eine Zeitlang miteinander vereinen.
Bis zur Zerstörung des jerusalemischen
Tempels durch die
Römer
[* 4] bildete die Priesterkaste eine geschlossene
Korporation, welche
die religiösen
Vorstellungen des
Volkes durch symbolische
Gebräuche anregte und aussprach und das durch
Verschuldung gestörte
Verhältnis desselben zu Gott mittels Sühnung wiederherstellte. Doch treten ihnen als eigentliche
Träger
[* 5] und Fortbildner des Gottesbewußtseins je länger, desto erfolgreicher die
Propheten (s. d.) zur Seite und entgegen,
und bald sehen wir sie auf seiten der
Könige und
Fürsten gegenüber prophetischem
Freimut (vgl.
Leviten
und
Hoherpriester).
Durch seine theologischen
Schriften, in welchen er die
Kirche für eine Feindin der
Wahrheit erklärte,
die
Lehre
[* 14] von der
Notwendigkeit verteidigte etc., geriet er mit den Theologen in erbitterten Streit, welcher
ihn veranlaßte, 1794 nach
Nordamerika
[* 15] überzusiedeln. Er ließ sich zu
Northumberland in
Pennsylvanien nieder, gründete daselbst
mehrere streng unitarische
Gemeinden und starb 6. (9.) Febr. 1804 auf seinem
Landgut bei
Philadelphia.
[* 16] Seine
rein chemischen und physikalischen
Arbeiten fanden allgemeine
Anerkennung, namentlich seine »History and present state of electricity«
(Lond. 1767),
die »History and present state of discoveries relating to vision, light and colours«
(das. 1772; deutsch, Leipz. 1775, 2 Bde.),
Dorf im mecklenburg-strelitzschen
Kreise
[* 19]
Stargard,
[* 20] am Liepssee, hat ein
Schloß, (1885) 187 Einw.
und ist bekannt durch die hier aufgefundenen obotritischen Götzenbilder, die jedoch jetzt allgemein für nicht echt gehalten
werden.
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