Seine zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen betreffen namentlich die
Physiologie der
Atmung, des
Bluts, die Muskelphysik,
die physiologische
Optik und
Akustik. Er entdeckte das Curarin, bestimmte die
Grenze der Tonwahrnehmung,
wandte die
Grundsätze der Graßmannschen Ausdehnungslehre auf die
Empfindungen an, stellte eine neue
Theorie des
Schlafs auf
und wies die
Fruchtbarkeit der Deszendenzlehre für
Physiologie und
Psychologie nach. Von seinen populären
Vorträgen sind besonders
zu nennen: »DerKampf um das Dasein«
(Bonn 1869);
(lat.,
Preciosen,
Pretiosen), Kostbarkeiten, namentlich
Edelsteine,
[* 12]
Geschmeide. ^[= in der ältern Sprache eiserne Ketten (von Schmieden abgeleitet), dann goldene Ketten zum Schmuck ...]
(Präameln), kurze, volksmäßige gnomische
Dichtungen, die in
Deutschland
[* 13] seit dem 12. Jahrh., wo sich bei
dem
MinnesängerSpervogel ein
Beispiel findet, bis ins 16. Jahrh. üblich und besonders im 14. und 15. Jahrh.
beliebt waren. Der
Name gilt für eine Entstellung des lateinischen praeambulum, weil in diesen Gedichten
»zur Erregung größerer Erwartung erst lange präambuliert wird, bis endlich
im letzten
Vers der Aufschluß erfolgt«. Sammlungen älterer deutscher Priameln gaben A. v.
Keller
(»Alte gute
Schwänke«, 2. Aufl., Heilbr. 1876) und Euling
(»Hundert noch ungedruckte Priameln des 15.
Jahrhunderts«,
Paderb. 1887) heraus.
eine Sammlung von etwa 80 lateinischen, meist ebenso schmutzigen wie eleganten Gedichten auf
Priapos, die
ihrer Form nach aus der augusteischen Zeit und wahrscheinlich aus dem
Kreis
[* 19] des
Messalla herrühren.
Abgedruckt in
Büchelers
Textausgabe des
Petronius (Berl. 1871), in
MüllersAusgabe des Catull (Leipz. 1874) und Bährens' »Poetae
latini minores«, Bd. 1 (das.
1879).
(tschech. Přibyslav, spr. prschi-), Stadt in der
böhm. Bezirkshauptmannschaft
Chotieborz, an der
Sazawa, Sitz eines Bezirksgerichts, mit
Schloß, Baumwollweberei,
Dampfmühle, Bierbrauerei,
[* 26] Stärkefabrik und (1880) 2674 Einw. Dabei
Dorf
Schönfeld mit
Monument des hier gestorbenen
Joh.
Ziska.
(tschech. Přibram, spr. prschi-), Stadt im mittlern
Böhmen,
[* 27] an der Staatsbahnlinie
Rakonitz-Protiwin, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Bergdirektion,
hat eine Dechanteikirche, eine
Bergakademie (im ehemaligen erzbischöflichen Gebäude), eine
Bergschule,
ein
Realgymnasium, eine
Lehrerbildungsanstalt und (1880) 11,020 Einw., welche
Landwirtschaft,
Handel und
Industrie (Dampfmühle,
Glas- und Tuchfabrik, Bierbrauerei) betreiben.
Als Vorstadt von Pribram kann der anstoßende
MarktBirkenberg mit (1880) 3710 Einw. gelten.
Unmittelbar über der Stadt erhebt sich
der
HeiligeBerg (576 m), ein sehr besuchter Wallfahrtsort, mit Propsteikirche. Die bei Pribram betriebenen
berühmten ärarischen
Silberberg- und
Hüttenwerke gewinnen aus silberhaltigem
Bleiglanz (1886: 3,088,500 metr. Ztr.
Erze)
Silber
(35,500 kg),
Blei
[* 28] (18,100 metr. Ztr.) und
Glätte (30,660 metr. Ztr.); der Adalbertschacht hat eine Tiefe
von 1000 m erreicht. Die Zahl der beimBerg- und
Hüttenwerk nebst dazu gehörigen Werkstätten, Drahtseilfabrik,
Brettsägen etc.
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