Geschichte. Die
Sage nennt als
Gründer Preßburgs den
Römer
[* 2]
Piso, einen
Feldherrn des
Tiberius, der hier
Krieg führte, und nach
welchem es Pisonium benannt worden sein soll; doch deutet der slawische
Name Brecislawa, Brecislawos-Burg, welchem der deutsche
»Preßburg«
[* 3] nachgebildet erscheint, auf eine
Gründung in der slawischen, großmährischen
Epoche (9. Jahrh.).
Im 11. Jahrh. spielt Preßburg als
Feste in den
KämpfenHeinrichs III. mit
Ungarn
[* 4] (1042-1053) eine nicht unbedeutende
Rolle.
Als die
Osmanen 1541 die
ResidenzOfen genommen hatten, wurde Preßburg
Landtags- u. Krönungsstadt von
Ungarn, Sitz aller
Reichsbehörden
und des Reichsprimas und blieb es noch geraume Zeit, nachdem schon die
Türken wieder aus
Ungarn vertrieben
worden waren. Hier schlossen die österreichischen u. ungarischen
Stände mit
Matthias einen
Bund gegen
KaiserRudolf
II. 1619 wurde die Stadt von
Bethlen Gabor genommen, aber 1621 von den Kaiserlichen unter
Buquoy wiedererobert. 1648 wurde
sie vom
ErzherzogLeopoldWilhelm befestigt.
4) eine feste
Verbindung, z. B. durch
Schweißen, Ineinanderschieben
(Räder auf die
Achsen), durch Auftragen (Buchdruck), durch
Aneinanderschieben (Kalanderwalzen auf
Papier) u. dgl.;
5) eine feste
Lage während der Bearbeitung, z. B. beim
Beschneiden vonBüchern, beim Zusammenleimen oder
zum Aufbewahren von
Spielkarten, Tischwäsche u. dgl.;
Nach den mechanischen und konstruktiven
Mitteln zur Hervorbringung und
Fortpflanzung der Preßkraft unterscheidet man:
Hebel-,
Exzenter-,
Keil-,
Schrauben-,
Walzen- und hydraulische
Pressen und einzeln vorkommende
Verbindungen: doppelte,
Kniehebel-, Hebelschrauben-, Keilschraubenpressen. Nach der Antriebskraft bezeichnet man die
Pressen als
Hand- und Maschinenpressen
(Transmissionspressen, Dampfpressen etc.). Bemerkenswert an den
Pressen ist das Preßgerüst, welches aus drei Teilen besteht:
dem Preßhelm zur
Aufnahme des Preßorgans (z. B.
Schraube), dem
Widerlager, gegen welches das Preßgut gedrückt wird, und
der Distanzhaltung, welche
Helm undWiderlager in einem bestimmten
Abstand erhält und rahmenartig verbindet.
Mitunter wird der
Helm selbst bewegt und das Preßschraubenpaar zugleich Distanzhaltung. Gewöhnlich befindet sich das Preßgut
zwischen zwei Preßplatten, wovon die eine fest auf dem
Widerlager, die andre beweglich zwischen dem Preßrahmen angebracht
ist. ZusammenhangsloseSubstanzen (Weinbeeren, Ölsamen, Schlamm u. dgl.)
werden entweder in Preßtücher eingeschlagen, oder in Preßsäcke oder Preßbottiche mit entsprechenden Löchern gefüllt,
oder zwischen gelochte Metallplatten gebracht.
Bei den Hebelpressen wirkt entweder ein einarmiger Hebel
[* 13] direkt auf die Preßplatte und zwar durch angehängte Gewichte, Steine
oder auch durch Keil-, Schrauben- oder Handdruck (Siegelpresse), oder ein sogen. Kniehebel
[* 14] (s. d.) sehr zweckmäßig nach der
in
[* 12]
Fig. 1 gezeichneten Anordnung in Verbindung mit einer Schraube. Man erkennt an dieser Obstpresse (Kelter)
bei H den Helm, bei W das Widerlager und in der runden Stange D die Verbindung zwischen H und W. Die an D geführte Preßplatte
P drückt mittels einer größern Platte auf das in den Bottich B geschüttete Preßgut und empfängt ihren Druck durch den
doppelten Kniehebeld, d'; welcher von dem Handrad b aus durch die linksrechte Schraube c angetrieben wird.
Um die außerordentlich kräftige Wirkung der Kniehebel erst später als eine Kraftsteigerung zu benutzen, wird bei Beginn
des Pressens der ganze Hebelapparat durch das Drehkreuz a mit Mutter längs der oben mit Schraube versehenen Stange D abwärts
bewegt und erst, wenn der Widerstand es fordert, der Kniehebelapparat in Thätigkeit gesetzt.
Zum Auffangen der ausgepreßten Flüssigkeit ist das Widerlager mit einem Teller T versehen. Am häufigsten finden Schraubenpressen
Anwendung, weil die Schraube (Preßspindel) mit einer großen Kraftübersetzung die einfachste Anlage gestattet. Sie werden
vielfach ganz aus Holz,
[* 15] oft auch aus hölzernem Helm undWiderlager mit eisernen Verbindungsstangen oder
ganz aus Eisen
[* 16] konstruiert und in letzterm Fall zweckmäßig so eingerichtet, daß sie sowohl direkt mit der Hand
[* 17] als indirekt
von einer Transmission
[* 18] aus betrieben werden können.
Eine typische aufrecht stehende eiserne Schraubenpresse zeigt.
[* 12]
Fig. 2. Der Helm H ruht auf vier gußeisernen
Säulen
[* 19] s, durch die vier schmiedeeiserne Stangen gehen, welche unter dem gußeisernen Widerlager W verkeilt und über dem Helm
durch Mutterschrauben so angezogen werden, daß alles fest verbunden ist. Die Preßspindel S trägt drehbar die Preßplatte
P, geht durch die Mutter m und wird durch das Rad R gedreht, welches durch die Räder r, 1, 2, 3 und 4 von
dem Speichenrad K aus die Bewegung mit großer Kraftübersetzung erhält. R sitzt auf einer drehbaren Büchse, die mit Keil
in eine längs der Spindel hinlaufende Nute eingreift.
Das Gefäß
[* 20] F dient zur Aufnahme des Preßguts und kann beliebig ausgewechselt werden. Aus dieser Presse wird
in der Anordnung eine sehr einfache und daher viel angewendete, wenn die Spindel S durch ein über der Preßplatte angebrachtes
Handrad (punktiert) gedreht wird und somit die ganze TransmissionR, r, 1, 2, 3, 4, K in Wegfall kommt. Um Gegenstände auf einen
bestimmten Raum zusammenzupressen, z. B. Garn in Strähnen zu Bündeln, beim Prägen von Münzen,
[* 21] Medaillen, muß die Preßplatte
eine Hubbegrenzung erhalten; in solchen Fällen verwendet man außer dem Kniehebel wohl Exzenter oder verstellbare Kurbeln (Schlitzkurbeln)
zur Bewegung der Platte, wenn die Widerstände klein sind. Zur Erzeugung der größten in der Technik notwendigen
Drucke (bis 500 Atmosphären) dienen ausschließlich hydraulische Pressen (s. d.).
Keilpressen wurden früher ausschließlich
zur Ölgewinnung aus Samen
[* 22] in Ölmühlen benutzt, sind jetzt aber durch hydraulische Pressen fast verdrängt. Eine Keilpresse
[* 12]
(Fig. 3) besteht aus einem Kastena, den Preßplatten c c, zwischen welchen die gefüllten Preßbeutel b b sich
befinden, den starken Eisenplatten d d, den Rippen e e und den Keilen g und f. Durch Aufschlagen auf den Keil f erfolgt das Zusammendrängen
aller Teile im Kasten und das Auspressen von b. Das Öl läuft durch die Löcher der Platten d ab und wird aufgefangen. Durch
Einschlagen des Keils g lockern sich alle Teile zum Herausnehmen. In vielen Fällen wird die Wirkung der
Pressen bedeutend durch Erwärmung des Preßguts unterstützt, manchmal allein möglich (Stearin-, Bleiröhren-, Tuchpressen
u. dgl.); dann erfolgt die Erwärmung gewöhnlich
dadurch, daß man die Preßplatten oder Preßkörbe doppelwandig macht und in den Hohlraum Dampf
[* 23] eintreten
läßt.
»Presse« oder »Handpresse«
heißt in Buchdruckereien die mechanische Vorrichtung zur Erzeugung der Abdrücke des Typensatzes auf Papier. Welcher Art die
Presse gewesen, deren sich Gutenberg bediente, ist nicht mehr nachzuweisen; doch ist anzunehmen, daß er die bereits vorhandene
Schraubenpresse seinen Zwecken angepaßt und sie mit einem Mechanismus versehen hat, welcher gestattete,
Form und Papier leicht unter den druckenden Teil der Presse und ebenso leicht wieder aus demselben herauszubringen.
Die erste Abbildung einer Buchdruckpresse gibt 1507 das Druckerzeichen des PariserBuchdruckersJodocusBadius; es zeigt die Holzpresse,
wie sie noch viertehalb Jahrhunderte nach der Erfindung gebraucht worden ist, in ihren charakteristischen,
noch sehr rohen Formen. Die Hauptteile einer solchen sind das Gestell und der Karren.
[* 24] Ersteres besteht aus zwei senkrechten,
durch einen obern Querbalken (Krone) verbundenen Seitenwänden (Wangen); ein unterer Verbindungsbalken trägt die Schienen,
auf welchen der Karren, d. h. der die Druckform tragende Teil der Presse, mit Fundament (einer geschliffen
Eisenplatte), Deckel und Rähmchen vermittelst Kurbel
[* 25] und Treibgurt in und aus der Presse gedreht (ein- und ausgefahren) wird.
Der Druck wird ausgeübt durch den Tiegel, dieser aber, eine Platte aus Metall (an den ältesten Pressen aus Holz), hängt an Hakenstangen
horizontal am untern Ende einer mächtigen Schraube, der Preßspindel, welche in zwei zwischen den Preßwänden
befindlichen innern Verbindungsbalken läuft, von denen der obere in Zapfenlöchern mit elastischen Lagern ruht, während
der untere (die Brücke)
[* 26] feststeht; sie ist oben umfaßt von einer kräftigen Schraubenmutter, unten übt sie mit gehärteter
Stahlspitze ihren Druck auf die Mitte des Tiegels in einer Pfanne aus. Von der Mitte der Spindel steht wagerecht
ab ein starker eiserner Hebel mit Holzgriff (Bengelscheide) und Schwungkugel, der Preßbengel; dessen Heranziehen bewirkt
den Niedergang des Tiegels, resp. die Ausübung des Druckes. Der Deckel sitzt in Gewin-