nennen, für die er zahlreiche
Artikel selbst bearbeitete. Viele Abhandlungen enthalten auch die von ihm herausgegebenen
»Jahrbücher
des polytechnischen
Instituts«
(Wien
[* 2] 1819-39, 20 Bde.). Außerdem schrieb er: »Grundlehren der
Chemie in technischer Beziehung«
(2. Aufl.,
Wien 1817-18, 2 Bde.);
JohannOtto, Dichter, geb. zu Grieskirchen in
Oberösterreich, bezog die
UniversitätWien und kam
hier in freundschaftliche Beziehungen zu
Grillparzer, welcher ihm fördernde
Teilnahme zuwendete und auch zur Beamtenlaufbahn
(1834) verhalf. Schließlich (1856) wurde Prechtler sogar sein Nachfolger auf dem
Posten eines Archivdirektors
im
Finanzministerium. Nachdem er 1866 wegen eines Augenleidens in den
Ruhestand getreten, lebte er abwechselnd in
Passau,
[* 5]
Steyr,
Linz,
[* 6] zuletzt in
Innsbruck,
[* 7] wo er starb.
Prechtlers erste
»Dichtungen« erschienen gesammelt
Wien 1836; darauf ließ er vorzüglichDramen folgen
und zwar in einer erstaunlichen Produktivität. Die Jahre 1843-48 brachten je eine, auch mehrere dramatische
Arbeiten von
ihm auf die Hofburgbühne. »Isfendiar« (1843),
»Er sucht seine
Braut«
(Lustspiel) erlebten kürzere oder längere Zeit Wiederholungen; keinStück
brachte es jedoch zum allgemeinen Durchdringen oder zu dauernder Geltung auf der
Bühne. Prechtler verfaßte auch an 40
Operntexte,
die zum großen Teil komponiert wurden, so
»Gutenberg«, von
Fuchs,
[* 9] und
»Diana von Solange«, vom
Herzog Ernst von
Koburg.
[* 10] Die erste
Gesamtausgabe seiner »Gedichte« erschien
Wien 1844;
(franz., spr. preßjöhs'), s.
Rambouillet, ^[= # Hôtel de (spr. rangbujä), Name einer Pariser litterarischen Gesellschaft, die, nach ihrem ...]Hôtel de.
Dorf in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft
Cavalese, am Avisio im
Fleimser Thal gelegen, hat eine schöne neue
Kirche, eine Spitzenklöppelschule, Marmorindustrie,Papier- und Zündhölzchenfabrikation, Holzhandel
und (1880) 3055 Einw. Predazzo ist in geognostischer Beziehung
einer der interessantesten
Orte in
Tirol,
[* 11] eine Granitinsel, umgeben von andern plutonischen und sedimentären
Gesteinen.
(Predjal), Grenzpaß in den Siebenbürger
Karpathen, auch Tömöspaß genannt, 1028 m ü. M.,
den die ungarische Staatsbahnlinie
Kronstadt-Predeal im Anschluß an die
BukaresterBahn überschreiten.
Die Bahnstation Predeal liegt
auf rumänischem
Boden, der
Ort Predeal dagegen ist eine der zehn zum siebenbürgischen Grenzdorf
Törzburg gehörigen Ansiedelungen.
(ital.), die Altarstaffel, d. h. der auf der
hintern Seite der Altarplatte befindliche
Stufentritt, welcher zur
Aufbewahrung von
Leuchtern, Reliquiarien
etc. dient;
Salomo, eine unter dem
NamenKoheleth (hebr., s. v. w. »die
predigende«, nämlich
Weisheit) in den dritten
Kanon der
Juden aufgenommen Lehrdichtung von loser
Verbindung. Als im makedonisch-alexandrinischen
Zeitalter die griechische Weltanschauung in die beiden entgegengesetzten
Richtungen der stoischen und der Epikureischen
Philosophie
auseinander ging, hat auch ein jüdischer Weltweiser die
Resultate seines skeptisch und pessimistisch gefärbten Nachdenkens
in den kurzen, scharfen
Sätzen dieses
Buches ausgesprochen, wobei die
PersonSalomos nur zur Einkleidung gehört, wie der
Schluß dies zum Überfluß auch ausdrücklich sagt.
Kommentare schrieben unter andern
Hengstenberg (Berl. 1859),
Hahn
[* 13] (Leipz. 1860),
Kleinert (Berl. 1864),
Grätz (Leipz. 1871) und
Hitzig (2. Aufl. von Nowack, das. 1883).
Anstalt, in welcher junge
Männer, die sich dem geistlichen
Stand widmen wollen, in den Pastoralwissenschaften
unterrichtet und in deren praktischer Anwendung geübt werden. Während die protestantische
Kirche sich
eng an die seit der
Reformation allenthalben aufblühende staatlichen
Universitäten anschloß und von ihren
Dienern eine vorwiegend
akademische
Bildung verlangte, wandte sich die
katholische Kirche, naturgemäßer Abneigung vor diesem Bildungswesen folgend,
dem
System der besondern geistlichen Bildungsanstalten mit strengerer, kirchlicher Beaufsichtigung und
klösterlicher
Zucht zu, und durch die tridentinische
Synode ist die
Ausbildung der
Geistlichen auf solchen
Seminaren in dem
Maß
vorherrschend geworden, daß man die Benutzung des akademischen
Unterrichts neben diesen
Seminaren mit der Zeit sogar ungern
gesehen hat.
Auf evangelischer Seite sind in neuerer Zeit verschiedene Bildungsanstalten entstanden, die sich die
Aufgabe stellen, die
Theologie Studierenden oder
Kandidaten der
Theologie neben der wissenschaftlichen Vorbildung noch besonders
für die
Praxis vorzubilden und in dieselbe einzuführen. Dergleichen
Seminare bestehen gegenwärtig nicht bloß in allen Universitätsstädten
in der
Weise, daß für die in den letzten
Semestern stehenden Theologen unter Leitung eines
Professors praktische
Übungen im Predigen und Katechisieren vorgenommen werden, sondern es gibt auch außerhalb der
Universitäten Predigerseminare,
welche sich in der Form den katholischen Alumneen nähern
(Berliner
[* 14] Domkandidatenstift,
Lokkum,
Hannover,
[* 15]
Wittenberg,
[* 16]
Herborn,
Wolfenbüttel,
[* 17]
Friedberg
[* 18] u. a.). Seltener sind solche Predigerseminare, welche
Kandidaten nach dem akademischen
Studium und der
ersten
Prüfung aufnehmen, mit der
Universität verbunden, wie in
Heidelberg.
[* 19]
Ganz eigentümlich ist die Einrichtung in
Württemberg,
[* 20] wo einige niedere
Seminare den künftigen Theologen bereits die gymnasiale
Vorbildung vermitteln, aus denen diese dann in das theologische
Stift zu
Tübingen
[* 21] übergehen, um dort während der Universitätszeit
unter Leitung eigens angestellter
Repetenten sich die theologische Berufsbildung anzueignen.
Vgl.
Schenkel,
Die
Bildung der evangelischen Theologen für den praktischen Kirchendienst (Heidelb. 1863).
die religiöse
Rede im
Gegensatz zur weltlichen und staatlichen, zum wissenschaftlichen
Vortrag etc., von
¶
mehr
welchen Formen sie sich, ihrem Zwecke gemäß, schon durch die vorwaltende Rücksicht auf lebendige Anschaulichkeit und erweckliche
Eindringlichkeit unterscheidet. Von Anfang an im christlichen Gottesdienst geübt, wurde die Predigt durch die Reformation zum wesentlichsten
Element desselben erhoben. »Wo nicht GottesWort gepredigt wird, ist besser, daß man weder singe, noch
lese, noch zusammenkomme.« »AllesGottesdienstes größtes und vornehmstes Stück ist GottesWort predigen und lehren.« Mit diesen
bekannten WortenLuthers stimmen alle Reformatoren überein, nur daß die Predigt in der lutherischen Kirche sich mehr als praktische
Auslegung an bestimmte wiederkehrende Perikopen (s. d.) knüpft, während die reformierte Kirche es auf zusammenhängendere
Schrifterklärung abgesehen hat.
Während der eigentlichen Predigt jedenfalls ein biblischer Text zu Grunde liegt, trägt die an gewisse kirchliche Handlungen geknüpfte
geistliche Rede (Tauf-, Konfirmations-, Beicht-, Trau-, Leichen-, Einweihungs- u. Einführungsrede) das freiere Gepräge der Gelegenheitsrede.
Verschiedene Arten der Predigt ergeben sich auch aus ihrer Stellung im Kultus (gewöhnliche, Kasual- und Festpredigten)
u. aus dem kirchlichen Organismus (Gast-, Probe-, Antritts- und Abschiedspredigten) sowie aus sonstigen Veranlassungen (Gedächtnis-,
Ernte-, Brand-, Heer-, Missions-, Bußtagspredigten etc.). Ein Thema, welches nach üblicher Kunstform auf einen kurzen Eingang
folgen soll, braucht in der geistlichen Rede nicht ausdrücklich hervorgehoben zu werden; bei der eigentlichen Predigt dagegen
wurde es bis noch vor kurzem allgemein gefordert. Es ist eine Behauptung, entweder in der Form des Urteils, oder auch in der
Form der direkten oder indirekten Frage, oder in der Form einer Überschrift ausgedrückt.
Immer aber sollte das ThemaEinheit haben und erschöpft werden können, bestimmt und bündig gegeben werden,
womöglich auch einen gewissen eindringlichen Reiz besitzen. Die Gedankenreihen, welche in der Hauptidee liegen, müssen gehörig
aus ihr entwickelt und logisch unter jene subsumiert, also die Massen gehörig verteilt und geordnet oder disponiert werden.
Wo das Thema förmlich ausgesprochen wird, da auch Zahl und Inhalt der Teile. Dies die sogen. synthetische
Predigt im Gegensatz zur Homilie (s. d.). Die wissenschaftliche Anweisung zur Produktion von Predigten bietet die Homiletik (s. d.).
Hinsichtlich der Geschichte der Predigt s. Kanzelberedsamkeit.