in dessen
Hintergrund die vergletscherte Silvrettagruppe emporragt, während auf der rechten Thalseite die Berghäupter des
Rätikon, auf der linken die voralpinen
Plessuralpen die
Einfassung bilden. Bei der
Alp Sardasca (1635 m) vereinigen sich dieBerg- und Gletscherbäche zur
Lanquart (fälschlich
Landquart), deren Wassermasse sich durch den
Vereina-Rhein verdoppelt. Erst
weiter thalabwärts folgen permanente
Wohnungen, in 1205 m
Höhe die oberste Thalgemeinde,
Klosters (s. d.),
weiterhin die
BäderSerneus und
Fideris (s. d.) und auf hohen
Terrassen die Luftkurorte
Seewis und Valzeina.
Bei Schiers, dem größten
Orte des Prätigaus, liegt die Thalsohle
ca. 670 m, bei der Mündung, wo sich die BahnstationLanquart
befindet, 520 m ü. M. Die neue Thalstraße, die bei
Klosters am
Stutz emporsteigt, führt nach
Davos, während es nach dem
Vorarlberg,
Engadin und
Schanvic nur Bergpfade gibt. Die Einwohner, (1880) 9111
Köpfe stark, ursprünglich rätoromanischer
Zunge, aber seit
Jahrhunderte germanisiert, sind protestantischer
Konfession.
1) (Prato in
Toscana) Stadt in der ital.
ProvinzFlorenz,
[* 2] rechts am Bisenzio, an der Eisenbahnlinie
Florenz-Pistoja und dem Dampftramway
Florenz-Prato, gut gebaut, von
Mauern mit fünf
Thoren und einem
Kastell umgeben, hat einen
Dom, im romanischen
Stil erbaut und um 1312 von Giov.
Pisano umgebaut, mit Glockenturm, einer
Kanzel von
Donatello und Terrakottagruppe
von A.
Robbia (beide an der Außenseite), im Innern mit Fresken von Filippo
Lippi im
Chor und schöner
Kapelle
(della Cintola, nach dem hier aufbewahrten
Gürtel
[* 3] der heil.
Jungfrau benannt) mit Bronzegitter u. Fresken von A.
Gaddi, eine
schöne
Kirche,
Madonna delle Carceri, im Renaissancestil von G. da
Sangallo und andre
Kirchen, ein Stadthaus
mit
Gemäldegalerie, ein Konviktkollegium (Cicognini) mit
Bibliothek von 12,000
Bänden, eine wissenschaftliche und musikalische
Akademie, Papierfabrikation,
[* 4] Tuchmanufaktur,
Messinggießerei, Strohhutfabrikation,
Handel und (1881) mit den Vorstädten 15,510,
als
Gemeinde 42,190 Einw. -
Das
Bistum Prato ist seit 1653 mit dem von
Pistoja vereinigt. Prato war im 13. Jahrh. unabhängig, gehörte
dann zu
Florenz und ward 1512 von den Spaniern unter
Cardona mit
Sturm genommen. Im
NW. von Prato liegt das malerische, zinnengekrönte
Schloß Montemurlo, in dessen
Nähe 1537 die
Florentiner
[* 5]
Republikaner der Macht
Cosimos von
Medici unterlagen. - 2) (Prato vecchio)
Flecken in der ital.
ProvinzArezzo, im obern Arnothal
(Casentino), hat eine technische
Schule, Holzhandel
und (1881) 1106 Einw. Westlich auf einem
Hügel die
Ruinen der von
Dante erwähnten 14türmigen
Burg Romena; nördlich der Touristenstandort
Stia und der aussichtsreiche, 1649 m hohe
Monte Falterona.
magno (spr. mánjo),Gebirgsrücken des Etruskischen
Apennin, vom
Arno umflossen, 1580 m hoch,
herrlich bewaldet und wegen seiner Naturschönheiten von den florentinischen Dichtern vielbesungen.
(lat.)
war in der ersten Zeit der römischen
Republik (bis 449
v. Chr.) der
Name der nachher sogen.
Konsuln. Diese
vereinigten anfangs an höchster
Stelle die ganze
Staatsgewalt in ihrer
Hand,
[* 6] auch die richterliche. Die letztere wurde aber
367, als die
Plebejer durch die
Licinischen Gesetze den Zugang zum
Konsulat erlangten, von demselben abgetrennt
und einem besondern, den
Patriziern vorbehaltenen
Magistrat, der nunmehr den
Namen Praetor empfing,
übertragen; indessen wurde 337 auch
die Prätur zuerst von einem
Plebejer bekleidet.
Da Ein Praetor für die sich erweiternden richterliche
Geschäfte nicht
mehr hinreichte, so wurde 247 ein zweiter hinzugefügt; dem einen, dem Praetor urbanus, wurden die
Prozesse der römischen
Bürger
untereinander, dem andern, dem Praetor peregrinus, die zwischen
Bürgern und
Fremden zugewiesen. 227 wurde dann die Zahl auf 4, 197 auf
6, von
Sulla auf 8 und von
Cäsar bis zu 16 vermehrt.
Diese neuen Prätoren wurden zuerst zur
Verwaltung der nach und nach erworbenen
Provinzen verwendet; als aber 149 die Quaestiones
perpetuae eingerichtet wurden, blieben sie von da an während ihres Amtsjahrs in
Rom und
[* 7] gingen erst nach
Ablauf
[* 8] desselben
unter dem
NamenProprätoren als
Statthalter in die ihnen zugewiesenen
Provinzen. Die Prätoren galten als
Kollegen der
Konsuln und wurden in denselben
Komitien wie diese gewählt; auch hatten sie und zwar an erster
Stelle der Praetor urbanus
während der
Abwesenheit der
Konsuln deren
Stelle zu vertreten; ihre Standeszeichen waren die
Toga
[* 9] praetexta und (zwei oder sechs)
Liktoren. In der Kaiserzeit hörten die Quaestiones perpetuae bald auf, und auch die sonstige
Gerichtsbarkeit
wurde teils auf den
Kaiser und auf besondere von diesem ernannte Beamte, teils auf den
Senatübertragen; die Prätoren wurden
daher, da ihre richterliche Thätigkeit hierdurch sehr beschränkt wurde, zu verschiedenen andern
Geschäften verwendet.
Ihre
Zahl stieg bis zu 18, war aber häufig auch eine viel geringere.
(lat.), die
Leibwache der römischen
Kaiser, welche im Anschluß an die schon zur Zeit der
Republik vorkommende
Cohors praetoria, obwohl wesentlich von dieser verschieden, von
Augustus eingesetzt wurde. Sie bestand anfangs aus 9
Kohorten
von je 1000 Mann, von denen jedoch unter
Augustus nur 3 in der Stadt, die übrigen in der Umgegend einquartiert
waren;
Tiberius vereinigte sie in einem festen
Lager
[* 10] (castra praetoria) zwischen dem viminalischen und esquilinischen
Thor der
Stadt;
Vitellius vermehrte die Zahl der
Kohorten bis zu 16, nach ihm wurde die Zahl derselben auf 10 herabgesetzt;
von
Konstantin d. Gr. ward das
Institut der Prätorianer völlig aufgelöst.
Dieselben standen unter einem oder mehreren
Präfekten (praefecti
praetorio) und waren vor den übrigen Truppengattungen durch höhern
Sold und kürzere
Dienstzeit ausgezeichnet. Hauptsächlich
infolge der erwähnten Einrichtung des
Tiberius gewannen sie großen politischen Einfluß, so daß sie
Kaiser ab- und einsetzten
und 193
n. Chr. sogar den
Thron
[* 11] an den Meistbietenden verkauften.
(lat.), das
Hauptquartier im römischen
Lager, ein großer Platz, auf dem sich die
Zelte des Oberfeldherrn
und seiner höhern
Offiziere, ferner der Opferaltar und das
Tribunal befanden, von dem der
Feldherr zu den
Truppen redete und
Recht sprach;