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nach sechs Monaten unterdrückt.
Der Name war von dem Hussitenaufstand in Prag [* 2] 1419 hergenommen.
nach sechs Monaten unterdrückt.
Der Name war von dem Hussitenaufstand in Prag [* 2] 1419 hergenommen.
in der röm. Kaiserzeit Diener, welcher die aufgetragenen Speisen und Getränke vorher kosten mußte, besonders um zu beweisen, daß sie nicht vergiftet seien.
der Abschnitt der Existenz des Menschengeschlechts, welcher der Zeit, über welche die Geschichte berichtet, vorausgeht. Während letztere Epoche selbst bei den ältesten Kulturvölkern nur etwa 5-6 Jahrtausende umfaßt, ist die Dauer der prähistorischen Existenz des Menschengeschlechts nach Hunderttausenden von Jahren zu berechnen. Die Entwickelung der prähistorische Forschung war erst möglich, nachdem die noch von Cuvier verteidigte Annahme, daß der Mensch erst während der gegenwärtigen Erdepoche auf unserm Planeten [* 3] erschienen sei, durch die Untersuchungen von Schmerling, Boucher de Perthes u. a. widerlegt worden war.
Letztere bewiesen, daß der Mensch bereits in der Diluvialzeit gelebt habe, und neuere Forschungen machen es wahrscheinlich, daß der Ursprung des Menschen bis in die Spättertiärzeit (Pliocän), vielleicht selbst bis in die Mitteltertiärzeit (Miocän) zurückverlegt werden muß. Die prähistorische Forschung stützt sich auf die körperlichen Überreste des vorgeschichtlichen Menschen, seine aus Stein, Knochen, [* 4] Horn, Kupfer, [* 5] Bronze [* 6] und Eisen [* 7] angefertigten Geräte, Werkzeuge [* 8] und Waffen, [* 9] das Töpfergeschirr, seine Schmuckgegenstände, die Reste seiner in Höhlen, Bodenvertiefungen, auf in Wasser oder Sumpf errichteten Pfahlgerüsten ehedem befindlichen Wohnungen, die Tierknochen und gewisse pflanzliche Stoffe, welche die Überreste seiner Mahlzeiten darstellen, die Befestigungen und Verteidigungswerke, seine Grabstätten, seine Grabmonumente und Kultusstätten.
Insofern die Sitten und die Lebensweise jetzt lebender Naturvölker Schlüsse gestatten bezüglich der Lebensweise und des Kulturzustandes des vorgeschichtlichen Menschen, schließt sich die prähistorische Forschung an die Ethnologie an; insofern die Entstehung der Schwemmgebilde, der in Höhlen, Seen und Torfmooren befindlichen Reste oder Spuren des Menschen aufweisenden Ablagerungen sowie die Kenntnis der Mahlzeitsüberreste für erstere von Bedeutung ist, bilden Geologie, [* 10] Zoologie und Botanik die Hilfswissenschaften der Prähistorie. Die Anthropologie im engern Sinn gibt Aufschlüsse über die körperliche Beschaffenheit des prähistorischen Menschen sowie über die prähistorischen Menschenrassen. [* 11]
Auch die vergleichende Sprachforschung, das Studium gewisser Vorstellungen, Sitten und Gebräuche, die, aus fernen Zeiten stammend, sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben, liefert für das Studium der Prähistorie wichtige Anhaltspunkte.
Vgl. Lubbock, Die vorgeschichtliche Zeit (deutsch, Jena [* 12] 1874);
Ratzel, Die Vorgeschichte der europäischen Menschheit (Münch. 1874);
Caspari, Die Urgeschichte der Menschheit (2. Aufl., Leipz. 1877, 2 Bde.);
de Mortillet, Le [* 13] Préhistorique (Par. 1882);
Rauber, Urgeschichte des Menschen (Leipz. 1884, 2 Bde.);
de Nadaillac, Die ersten Menschen und die prähistorischen Zeiten (deutsch, Stuttg. 1884).
(mitteld. prâm), flache Fähre zum Übersetzen von Menschen, Vieh und Wagen;
im Bauwesen großes, flaches, länglich viereckiges Fahrzeug zur Vornahme von Bauarbeiten im Wasser, z. B. Baggern, Einrammen und Ausziehen von Pfählen etc., wobei ein einfacher oder ein gekuppelter Prahm die erforderlichen Apparate, z. B. Baggermaschinen, Rammen und Grundsägen, sowie die Arbeiter aufnimmt.
linker Nebenfluß der Jalomitza in der Walachei, kommt aus den Transsilvanischen Alpen; [* 14]
danach Name eines rumänischen Kreises mit der Hauptstadt Plojesti.
(franz., spr. prärĭall, »Wiesen- oder Heumonat«),
der neunte Monat im franz. Revolutionskalender, vom 20. Mai bis 18. Juni.
s. Prärien. ^[= (franz., "Wiesen") nennt man nach dem Vorgang der Franzosen die ausgedehnten, baumlosen, ...]
s. Präjudiz. ^[= (lat. praejudicium, "vorausgegangenes Urteil"), ein früherer Rechtsspruch, ...]
(lat. praejudicium, Präjudikat, »vorausgegangenes Urteil«),
ein früherer Rechtsspruch, eine frühere Verfahrungsweise, auf welche man in einem spätern Fall zurückkommt; namentlich sind die Präjudize der Obergericht als Haupterkenntnisquelle des Gerichtsgebrauchs von Wichtigkeit. Außerdem bedeutet Präjudiz s. v. w. Rechtsnachteil, womit die Nichtbefolgung einer amtlichen Auflage, die Versäumnis eines Termins oder einer Frist bedroht ist; daher »präjudiziell laden«, s. v. w. unter Androhung eines Rechtsnachteils laden. In der kaufmännischen Sprache [* 15] versteht man unter Präjudiz den Nachteil, welcher aus der Übernahme einer Verbindlichkeit erwächst, aber auch die Verbindlichkeit (Bürgschaft, Haftpflicht) selbst; daher die Wendung »ohne mein Präjudiz«, um auszudrücken, daß man die Übernahme eigner Verbindlichkeit ablehne. Präjudiziert heißt ein Wechsel, welcher wegen Verjährung oder wegen Unterlassung rechtzeitiger Protesterhebung ungültig ist.
Präkaution, Vorsicht, Vorsichtsmaßregel.
(lat.), ausschließen; Präklusion, der Ausschluß einer Partei mit gewissen Rechten und Handlungen, deren Vornahme ihr innerhalb einer bestimmten Frist oder in einem anberaumten Termin vom Gericht auferlegt war. Die Prozesse würden nämlich fast nie beendigt werden können, bliebe es den Parteien überlassen, ihren Obliegenheiten nach Willkür nachzukommen. Deshalb werden ihnen vom Gericht auf Grund gesetzlicher Bestimmung bestimmte Fristen (präklusivische Fristen, Präklusivfristen) gesetzt unter Androhung des Rechtsnachteils, in den sie verfallen, wenn sie die Fristen fruchtlos verstreichen lassen, oder wenn sie zu dem anberaumten Termin nicht erscheinen. Die richterliche Verfügung, durch welche auf die Folgen des Parteiungehorsams erkannt wird, heißt Präklusivbescheid. Auch für das Aufgebotsverfahren sind die Präklusivfristen notwendig (s. Aufgebot).
(lat., vgl. Praeco), lobpreisen, jemandes Ruhm laut verkünden;
Präkonisation, besonders die feierliche Erklärung des Papstes in dem Kardinalskollegium, daß ein zum Bischof Vorgeschlagener dieses Amtes würdig sei und als solcher proklamiert werde.
(lat.), die Gegend um das Herz. ^[= # (Cor), ein pulsierender Abschnitt in den Gefäßen eines Tiers zur Fortbewegung der in jenen ...]
allgemeiner Name der ältern indischen Volkssprachen, s. v. w. gemein, vulgär, nach den indischen Grammatikern s. v. w. abgeleitet, d. h. aus dem Sanskrit, der heiligen Sprache, entstanden. In der That sind die Prâkritsprachen unverkennbar Töchter des Sanskrit, von dem sie sich nur durch abgeschliffene Formen, durch Verlust und Neubildung gewisser grammatische Beugungen unterscheiden. Je nach der Gegend, in der sie gesprochen wurden, führen sie verschiedene Namen, wie Maharashtri, Çauraseni, Magadhi etc., wurden aber schon früh aus Volkssprache zu grammatisch fixierten Schriftsprachen und dadurch einer weitern Umbildung entzogen, während im Munde des Volkes die Sprache noch starke ¶
Veränderungen erfuhr, wodurch die zahlreichen lebenden Sprachen, wie Hindi, Bengali etc., entstanden (s. Indische Sprachen). Die Hauptquelle für die Kenntnis des Prâkrit sind die indischen Dramen, in denen die Frauen und Personen niedern Standes sich des Prâkrit bedienen, während die Könige, Brahmanen etc. Sanskrit sprechen. Ein großes erzählendes Kunstgedicht, »Ravanavâha« betitelt, wurde herausgegeben von Goldschmidt (Straßb. 1880); weniger bekannt ist bisher das Prâkrit der Dschainasekte, dem unter anderm eine von Jacobi (»The Kalpasûtra of Bhadrabâhu«, Leipz. 1879) herausgegebene Biographie des Stifters der Dschainalehre angehört. Eine Grammatik des Prâkrit lieferte Lassen (»Institutiones linguae prakriticae«, Bonn [* 17] 1837), Beiträge zur Grammatik des Dschainaprâkrit E. Müller (Berl. 1876). Die alte indische Grammatik des Prâkrit von Hemacandra gab Pischel in Text und Übersetzung heraus (Halle [* 18] 1877-80, 2 Bde.). Ein Handbuch des wichtigsten der Prâkritdialekte lieferte Jacobi in »Ausgewählte Erzählungen in Maharashtri« (Leipz. 1886).