Poillon, N. Poussin, étude biographique (2. Aufl.,
Lille
[* 11] 1875).
2) Gaspard, eigentlich
Dughet (Doughet), ital.
Maler, nach seinem
Lehrer und
Schwager Nicolas Poussin genannt, geb. 1613 zuRom,
[* 12] wandte sich der historischen
Richtung der
Landschaftsmalerei zu, worin bereits Nicolas Bedeutendes geleistet. Mit derselben
edlen und großartigen Auffassung verband Gaspard aber eine tiefere, wärmere
Farbe; doch haben seine Gemälde meist durch
Nachdunkeln stark gelitten. Bedeutsame
Linien in der
Landschaft, großartig komponierte
Bäume und Verwendung antiker
Ruinen u.
dgl., verbunden öfters mit
Gewitter und Sturmwind, bilden die Eigentümlichkeit seiner
Landschaften, welche
zahlreiche
Künstler zur
Nachahmung bewogen.
(spr. pujē-kertjeh),AugustinThomas, franz. Staatsmann, geb. zu Etoutteville
en
Caux
(Niederseine), gründete große Baumwollwarenfabriken in
Rouen
[* 14] und Umgegend und erlangte durch seine erfolgreiche industrielle
Thätigkeit und seinen
Reichtum in seinemDepartement bedeutenden Einfluß und angesehene
Ämter. 1857 als
Regierungskandidat in den
GesetzgebendenKörper gewählt, unterstützte er das zweite Kaiserreich in allen
Fragen, mit Ausnahme
der
Handelspolitik, in der er die freihändlerischen Bestrebungen
Napoleons III. und die
Begünstigung der großen Eisenbahngesellschaften
mit Entschiedenheit bekämpfte. Am trat er alsAbgeordneter seines
Departements in die
Nationalversammlung,
wo er dem rechten
Zentrum angehörte, und ward von
Thiers, der die schutzzöllnerischen
Ansichten Pouyer-Quertiers
teilte, zur Leitung des
Finanzministeriums berufen. Er führte beim
Friedensschluß mit
Deutschland
[* 15] mit großem
Geschick die
finanziellen
Verhandlungen über die Art der Kriegskostenzahlungen, wie er auch die erste
Anleihe von 2½
Milliarden glücklich bewerkstelligte.
Da er als
Zeuge im
Prozeß gegen den bonapartistischen
Präfekten Janvier de
la Motte dessen
Betrügereien in
Schutz nahm, mußte er unter dem
Eindruck der allgemeinen Mißbilligung seine Entlassung als Finanzminister
nehmen. Seit 1876
ist er Mitglied des
Senats.
(spr. póschega),Komitat in
Kroatien-Slawonien, umfaßt seit 1886 das ehemalige slawonische
Komitat Pozega und das
ehemalige Gradiscaner Militärgrenzgebiet mit 4942 qkm (89,7 QM.)
und (1881) 166,512 Einw., ist gebirgig, jedoch mit fruchtbaren
Thälern und nur im W. unfruchtbar. Es produziert insbesondere
Mais und Pflaumen und hat eine bedeutende Schweinezucht und Slibowitzfabrikation. Komitatssitz ist die königliche
Freistadt
an der in die
Save mündenden Orljava, mit bischöflichem
Kapitel, 3 katholischen und einer griechisch-oriental.
Kirche, (1881) 3294 Einw.,
Obst- und Weinbau,
Seidenzucht,
Tuch- und Kotzenfabrikation, einem Obergymnasium und einem Bezirksgericht.
Inmitten der Stadt auf einem
Hügel die Trümmer der Bergfeste Pozega.