Pour
acquit (franz., spr. purr ackih, »als Quittung«),
s. v. w. empfangen, bezahlt.
acquit (franz., spr. purr ackih, »als Quittung«),
s. v. w. empfangen, bezahlt.
(spr. purbü), Frans, der ältere, niederländ. Maler, geb. 1545 zu Brügge, war Schüler seines Vaters Peeter und seit 1562 des Frans Floris, wurde 1569 in die Lukasgilde zu Antwerpen [* 2] aufgenommen und starb daselbst. Er hat vorzugsweise Bildnisse von kräftiger, klarer Färbung gemalt (viele in den Galerien von Brüssel, [* 3] Berlin, [* 4] Wien [* 5] und Dresden, [* 6] Selbstbildnis in den Uffizien zu Florenz), [* 7] seltener historische Bilder (Christus unter den Schriftgelehrten in St.-Bavon zu Gent). [* 8] - Frans, der jüngere, Sohn und Schüler des vorigen, geb. 1570 zu Antwerpen, wurde 1591 in die Lukasgilde aufgenommen, ging dann nach Italien, [* 9] wo er seit 1600 Hofmaler des Herzogs von Mantua [* 10] wurde, und 1610 nach Paris, [* 11] wo er unter Heinrich IV. und Ludwig XIII. viel beschäftigt wurde. Er starb 1622 daselbst. In seinem Kolorit zeigt er italienischen Einfluß. Im Louvre befinden sich von ihm ein Abendmahl, Franz von Assisi, zwei Bildnisse Heinrichs IV., im Berliner [* 12] Museum ein Bildnis des letztern auf dem Paradebett nach seiner Ermordung.
comptant (franz., spr. purr kong-tang, per kontant), gegen bare Zahlung.
le mérite (franz., »für das Verdienst«),
(franz., spr. purparleh), Unterredung (behufs einer Verständigung),
Unterhandlung.
ein in Frankreich im 14. Jahrh. gebräuchliches Wams, unmittelbar auf dem Hemd, gegen die Mitte des 15. Jahrh. als Oberkleid getragen (s. Tafel »Kostüme [* 13] I«, [* 14] Fig. 13), meist als gestepptes Wams, vorn und hinten zugeschnürt, um 1550 in Frankreich als à l'allemande bezeichnet (vgl. auch Hänslein und Schecke).
français (spr. purpr frangssäh), s. v. w. Orseillepurpur, s. Orseille.
prendre congé (franz.), s. Congé. ^[= (franz., spr. kongsche), Urlaub, Abschied. Pour prendre c. (abgekürzt p. p. c., "um Abschied ...]
(spr. purtaläs), aus dem südlichen Frankreich stammende, seit der Aufhebung des Edikts von Nantes [* 15] zu Neuenburg [* 16] in der Schweiz [* 17] ansässige evangelische Adelsfamilie, deren Stifter Jeremias Pourtalès von Friedrich d. Gr. geadelt wurde. Sein Sohn Jakob Ludwig von Pourtalès, geb. zu Neuenburg, eröffnete 1753 ein Handelshaus in Neuenburg und erhob dasselbe durch großartige Unternehmungen binnen kurzer Zeit zu einem der geachtetsten in der Handelswelt. Er begründete in seinem Heimatland sowie anderwärts industrielle Etablissements aller Art und hinterließ bei seinem Tod ein Vermögen von 40 Mill. Frank.
Seine drei Söhne wurden vom König Friedrich Wilhelm III. in den preußischen Grafenstand erhoben. Der älteste derselben, Ludwig, Graf von Pourtalès, geb. Stifter der Linie Pourtalès-Sandoz, war Präsident und Staatsrat im Fürstentum Neuenburg sowie Oberinspektor der schweizerischen Artillerie und starb Dessen ältester Sohn, Ludwig August, Graf von Pourtalès, geb. war preußischer außerordentlicher Staatsrat und Oberstleutnant der Artillerie im Fürstentum Neuenburg, überfiel mit Meuron das Schloß in Neuenburg, um die königliche Regierung wiederherzustellen, und entfloh, als das Unternehmen scheiterte, über den See, ward aber auf Freiburger Gebiet verhaftet und erst, nachdem Preußen [* 18] auf seine Souveränitätsrechte in Neuenburg verzichtet, wieder freigelassen. Er starb in Neuenburg. Sein Bruder Karl Friedrich, Graf von Pourtalès-Steiger, geb. königlich preußischer Oberst a. D., Oberinspektor der Milizen im Fürstentum Neuenburg, führte Royalistenscharen nach Locle und La Chaux de Fonds, ward zum Rückzug nach Neuenburg genötigt und geriet verwundet in Gefangenschaft, ward aber später ebenfalls amnestiert und starb zu Mattler in der Schweiz (vgl. Gonzenbach, Gedenkblatt an den Grafen K. Fr. v. Pourtalès, Bern [* 19] 1882). Der zweite Sohn Jakob Ludwigs, James Alexander, Graf von Pourtalès, geb. starb gründete die Linie Pourtalès-Gorgier.
Der dritte Sohn Jakob Ludwigs, Friedrich, Graf von Pourtalès, geb. starb als preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Oberzeremonienmeister. Sein ältester Sohn, Graf Albert von Pourtalès, geb. ward Mitglied des preußischen Herrenhauses und Wirklicher Geheimer Rat sowie 1859 preußischer Gesandter zu Paris; starb ohne männliche Erben. Haupt dieser dritten Linie der Pourtalès ward sein Bruder, Graf Wilhelm, geb.
Alegre (spr. poiso), Stadt im SW. der brasil. Provinz Minas Geraës, hat lebhaften Handel mit Vieh und Tabak [* 20] und 9000 Einw.
(franz., spr. puß-), vorwärts treiben, fördern;
in der Studentensprache s. v. w. einem Mädchen den Hof [* 21] machen.
(spr. pußäng), 1) Nicolas, franz. Maler, geboren im Juni 1594 bei Les Andelys in der Normandie, war Schüler des Quintin Varin, bildete sich 1618-23 in Paris bei Ferdinand Elle und George Lallemand und ging dann nach Rom, [* 22] wo er längere Zeit in ungünstigen Verhältnissen lebte, was ihn aber nicht hinderte, dem Studium der Antike, der ältern Meister und der Natur mit rastlosem Eifer obzuliegen. Seine Hauptvorbilder sah Poussin in Domenichino und Raffael. Zwischen 1630 und 1640 fallen mehrere seiner bedeutendsten Arbeiten, so: die Pest unter den Philistern, der Mannaregen, Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, die erste Abteilung der sieben Sakramente, Pan [* 23] und Nymphe Syrinx, die Entführung Armidas durch Rinaldo;
vier Bacchanalien und der Triumph des Neptun.
Letztere hatten die Aufmerksamkeit des französischen Hofs auf ihn gelenkt, und die Folge war, daß er 1639 als Hofmaler nach Paris berufen und mit der Ausschmückung des Louvre betraut ward. Er folgte dem Ruf erst Ende 1640, aber nur um, durch die Umtriebe seiner Widersacher dazu bewogen, schon 1642 wieder nach Rom zurückzukehren, wo er starb. Poussin zählt zu den durchgreifendsten Reformatoren der klassischen Kunstrichtung. Er brach mit der Schule, der das Handwerk mehr galt als der geistige Gehalt der Kunst, ohne die Bedeutung technischer Fertigkeit zu unterschätzen, die er selbst in hohem Grad besaß.
Dabei befleißigte er sich größter Gründlichkeit und Sauberkeit. Seine Phantasie war von großer Lebendigkeit und sein Geschmack an der Antike gebildet. Am wertvollsten sind seine groß gedachten und von erhabenem, feierlichem Ernst oder von tiefer Melancholie erfüllten Landschaften, mit welchen er die sogen. heroische oder historische Landschaft begründete, welche später von J. A. Koch, Preller u. a. weiter ausgebildet wurde. Von Poussins Werken, die in Italien sogleich, in Frankreich erst später (seit David) anerkannt wurden, sind folgende hervorzuheben: die sieben Sakramente, ein Meisterstück, in der Bridgewater-Galerie zu London; [* 24]
die Pest zu Athen, [* 25] in der Sammlung zu Leight Court;
das Testament des Eudamidas, in der gräflich Moltkeschen Sammlung zu Kopenhagen; [* 26]
der ¶
Kindermord, in der Galerie zu Florenz; eine heilige Familie und Moses, die Quelle [* 28] aus dem Felsen hervorrufend, in der Eremitage zu Petersburg. [* 29] Hervorragende Gemälde religiösen und mythologischen Inhalts und Landschaften von Poussin besitzen auch die Galerien zu Paris, Wien, München, [* 30] Dresden und Berlin (römische Landschaft mit Matthäus und dem Engel, Hauptwerk). Nach Poussin stachen unter andern Château, Poilly, G. Audran, J. ^[Jean] Pesne und Claudine Stella.
Vgl. Bouchitté, Le [* 31] Poussin (Par. 1858);
Poillon, N. Poussin, étude biographique (2. Aufl., Lille [* 32] 1875).
2) Gaspard, eigentlich Dughet (Doughet), ital. Maler, nach seinem Lehrer und Schwager Nicolas Poussin genannt, geb. 1613 zu Rom, wandte sich der historischen Richtung der Landschaftsmalerei zu, worin bereits Nicolas Bedeutendes geleistet. Mit derselben edlen und großartigen Auffassung verband Gaspard aber eine tiefere, wärmere Farbe; doch haben seine Gemälde meist durch Nachdunkeln stark gelitten. Bedeutsame Linien in der Landschaft, großartig komponierte Bäume und Verwendung antiker Ruinen u. dgl., verbunden öfters mit Gewitter und Sturmwind, bilden die Eigentümlichkeit seiner Landschaften, welche zahlreiche Künstler zur Nachahmung bewogen.
In der Kirche San Martino a' Monti zu Rom hat er Darstellungen aus der Geschichte von Elias und Elisa in Fresko ausgeführt. Größere Landschaftscyklen in Tempera und Öl besitzen von ihm die Paläste Doria, Colonna und Corsini, einzelne Bilder die Accademia di San Luca in Rom, der Palazzo Pitti zu Florenz, das Louvre in Paris, die Eremitage in St. Petersburg, das Museum zu Madrid, [* 33] die Dresdener Galerie und verschiedene englische Privatsammlungen. Man kennt von ihm auch acht radierte Landschaften. Er starb in Rom.