charakteristischen
Motiven zum
Ausdruck. Am häufigsten erscheint er unbekleidet, das rechte
Bein auf einen
Felsen oder ein Schiffsvorderteil
aufgestützt, in der
Hand
[* 2] seine
Waffe, den
Dreizack, den
Blick geradeaus auf das
Meer gerichtet, als der
Schützer der
Schiffahrt,
daher auch gern in dieser Gestalt auf
Vorgebirgen und im
Hafen aufgestellt (vgl. die
Statue des
Laterans,
[* 1]
Fig. 1), oder er wird lebhaft ausschreitend gebildet, wohl auch auf den
Wellen
[* 3] stehend, den
Dreizack schwingend als der Erderschütterer,
der Felsenspalter, da das
Erdbeben
[* 4] von ihm ausgehen sollte.
preuß.Provinz (Großherzogtum), nach
Auflösung des Großherzogtums
Warschau aus dem größten Teil des vormaligen
Departements Posen und Teilen der vormaligen
DepartementsBromberg
[* 12] und
Kalisch
[* 13] gebildet,
grenzt gegen N. an die
ProvinzWestpreußen,
[* 14] gegen O. an
Polen, gegen
S. an
Schlesien
[* 15] und gegen
W. an
Brandenburg
[* 16] und hat einen
Flächenraum von 28,958 qkm (525,93 QM.).
Die
Provinz liegt im Norddeutschen Tiefland und zwar zwischen den beiden Landrücken desselben; der Norddeutsche Landrücken
tritt mit ziemlich hohem
Abfall von N. her an das Netzethal heran (Lichberge bei Netzthal 194 m hoch), während der
Märkisch-Schlesische
Landrücken aus
Schlesien einige Höhenzüge nach Posen hineinsendet, unter denen der in der südöstlichen
Spitze (im
Kreise
[* 17]
Schildberg) bis über 200 m ansteigt.
Der innere Teil der
Provinz ist eine
Platte von durchschnittlich 80-120 m
Höhe, durch welche die
Warthe in einem breiten
Thal
[* 18] zieht, und in welcher das Obrabruch, 40 km lang, 8 km breit, nach frühern vergebliche
Versuchen 1850-60
entwässert, eine tiefe Einsenkung bildet.
Ferner durchziehen diese
Platte in
Thälern die
Obra und die
Netze, und nennenswerte
Brücher sind noch das Konczabruch bei Polajewo im
Kreis
[* 19]
Obornik und das Parchaniebruch unweit der obern
Netze im
KreisInowrazlaw.
Von höchster Bedeutung ist die 6-8 km breite Einsenkung, die den nördlichen Teil der
Provinz von O.
nach W. durchzieht, durch welche ehemals die
Fluten der
Weichsel einen Ausweg nach W. fanden, und in
¶
Die Landseen sind zahlreich; die größten derselben (der Goplo-, Skorzenciner und Powidzer See) liegen an der obern Netze,
von hier hinüber zur Scheide gegen die Warthe und an der polnischen Grenze in der Abdachung zu dieser selbst.
Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Posen 8 und in Bromberg 7,7° C.; der Winter ist rauh, die Regenmenge nicht sehr
beträchtlich (jährlich 50-52 cm). Die Zahl der Einwohner belief sich 1885 auf 1,715,618 Seelen (59 auf 1 qkm, darunter 531,722
Evangelische, 1,131,869 Katholiken, 1143 sonstige Christen und 50,866 Juden).
Die Evangelischen sind überwiegend in den nördlichen und westlichen Grenzkreisen, am wenigsten zahlreich in den Kreisen an der
obern Warthe. Nach der Sprache
[* 25] gibt es etwa 725,000 Deutsche
[* 26] und 880,000 Polen. Über 80 Proz. beträgt die polnische Bevölkerung
in den KreisenWreschen, Pleschen, Adelnau und Schildberg, unter 20 Proz. in den KreisenMeseritz und Czarnikau.
Die größern Städte haben eine überwiegend deutsche Bevölkerung (Gnesen selbst noch 55 Proz.). Um das deutsche Element auf
dem Land zu mehren, ist durch Gesetz vom eine Ansiedelungskommission in der Stadt Posen errichtet, welche die
Aufgabe hat, Güter von polnischen Besitzern anzukaufen, zu parzellieren und an deutsche Kolonisten zu veräußern.
Von der Gesamtfläche entfallen auf Ackerland und Gärten 61,8, auf Wiesen 8,0, auf Weiden 5,2 und auf Waldungen 20,2 Proz.
Der Großgrundbesitz ist hier fast so stark wie in Pommern
[* 27] vertreten. Auf ihn kommen, wenn man ihm die
Besitzungen von mehr als 100 HektarGröße zurechnet, 55,3 Proz., auf den eigentlichen Bauernstand
mit Grundstücken von 10-100 Hektar nur 32,5 Proz. vom Grundbesitz überhaupt. Außer dem Anbau
von Getreide,
[* 28] Hülsenfrüchten und Kartoffeln ist der des Hopfens von hervorragender Wichtigkeit (1883 auf 2094 Hektar), welchem
in weitem Kreis um Neutomischel herum große Landstriche gewidmet sind; Weinbau wird in der südwestlichen
Ecke bei Bomst betrieben.
[* 9] (poln. Poznań), Hauptstadt des gleichnamigen preuß.
Regierungsbezirks und der gleichnamigen Provinz und Festung
[* 44] ersten Ranges, liegt an der Mündung der Zybina in die Warthe,
über welche vier Hauptbrücken führen, 58 m ü. M., ist Knotenpunkt der Linien Posen-Stargard, Posen-Kreuzburg, Breslau-Posen, Posen-Neustettin,
Posen-Wreschen, Frankfurt-Posen und Posen-Thorn der Preußischen Staatsbahn und besteht aus der von der Podlinka durchflossenen eigentlichen
Stadt (Altstadt) und der eleganten, unter preußischer Herrschaft erst entstandenen Neustadt
[* 45] auf dem linken und den Vorstädten
Wallischei (Chwaliszewo), Schrodka, Ostrowek, Zawade und St. Roch auf dem rechten Wartheufer. Von 1827 bis 1853 ward
Posen zu einer Festung ersten Ranges umgeschaffen und diese seit 1876 noch durch einen Kreis von Außenforts verstärkt. Die Trace
um die Stadt besteht aus sechs regelmäßigen Bastionen und sechs Kavalieren. Das