exportierte
Wein, ist gewöhnlich braunrot bis purpurbraun, von vollem, süßem, geistigem, etwas prickelndem
Geschmack, sehr
stark, von eigentümlichem
Boukett und besonders nach drei- bis vierjährigem
Lagern auf
Flaschen von ganz besonderm Flaschenboukett.
Reiner Portwein ist hell purpurn, seinem
Burgunder im
Geschmack ähnlich, jedoch süßer und geistiger, kommt aber so gut
wie niemals im
Handel vor; er enthält nicht mehr als 15 Proz.
Alkohol, während sich im gewöhnlichen Portwein des
Handels 21-25
Proz.
Alkohol finden.
Letzterm und dem sehr großen
Gehalt an
Gerbsäure, welche er neben den schwer gedeckten
Bordeauxweinen in stärkstem
Verhältnis
aufweist, verdankt der Portwein seine diätetische
Wirkung. Er ist ein Frühstückswein und darf nur glasweise
getrunken werden. Der beste
Wein wächst in dem
Dreieck
[* 2] zwischen dem
Douro und dem
Rio
[* 3] Corgo; die
Kultur ist eine sehr sorgfältige,
die
Lese findet Anfang
Oktober statt. Man zertritt die
Trauben und überläßt den Brei in zementierten
Gruben der
Gärung. Zu
geeigneter Zeit zieht man den
Wein auf
Fässer, setzt
Sprit, in geringern Jahrgängen auch
Zucker
[* 4] oder eingekochten
Most
(Jeropiga) zu und nach etwa 2
Monaten allem für den
Export bestimmten
Wein reichlich Holunderbeerenextrakt (bisweilen mit
Kirschen und Brasilholz) und abermals
Sprit oder
Kognak.
Ende
November wird der
Wein abgezogen und im Frühjahr nach
Porto gebracht, wo man ihn abermals reichlich
mit
Spiritus
[* 5] versetzt. Der durch diesen starken Alkoholzusatz bedingte Branntweingeschmack verliert sich erst nach 6-7
Jahren,
aber der
Wein ist sofort Marktware und verträgt den
Transport in alle Klimate. In neuerer Zeit kommt man von der Färbung
des Portweins mit Holunderbeeren immer mehr ab. Portwein wird seit 1678 exportiert. 1757 wurde
die
Alto-Douro-Kompanie gegründet, welche das ihr versehene
Monopol mit kurzer
Unterbrechung bis 1867 schonungslos ausbeutete.
Die Gesamtproduktion wird auf 10-120,000
Pipen im Jahr geschätzt; die höchste Ausfuhr erreichte man 1799 mit 57,000
Pipen, 1861 wurden
37,847
Pipen exportiert, von welchen 25,400 nach
England und nur 2085 nach andern europäischen
Ländern
kamen. Weitaus der meiste Portwein des
Handels ist daher gefälscht. In
England bildeten Portweine früher das Nationalgetränk,
und es galt als
Prärogativ eines Weltmanns, sechs
Flaschen auf einem Sitz zu leeren (six-bottles-men). In neuerer Zeit hat
die
Reblaus
[* 6] dieProduktion vermindert, und der
Wein wird mehr und mehr durch
Claret
(Bordeaux)
[* 7] verdrängt;
doch sichert ihm sein Alkoholgehalt und die durch denselben bedingte Versendbarkeit nach allen Häfen der
Welt die Bedeutung
eines Weltweins ersten
Ranges. Dem Portwein schließen sich an die
Vinhos de ramo
(Consumo), welche in demselben Gebiet gewonnen werden.
Sie sind hellrot, leicht, trocken, von angenehmem, portweinähnlichem
Geschmack und enthalten 9-12 Proz.
Alkohol. Man rühmt
sie als vorzügliche Tischweine von kräftig tonischer
Wirkung. Die stärkern Douroweine führen den
NamenMaduro.
(Kaolin, nach dem chinesischen Kao-ling), ein sehr reiner
Thon, entstanden durch die
Zersetzung thonerdehaltiger
Silikate und zwar meist aus
Feldspat, kommt sowohl derb als in
Afterkristallen nach
Orthoklas,
Porzellanspat,
Leucit,
[* 11]
Beryll etc.
vor, ist scheinbar amorph, jedoch kryptokristallinisch, sehr weich, leicht zerreiblich und abfärbend,
in
Afterkristallen auch von größerm Zusammenhang, aber stets mit dem Fingernagel ritzbar, im
Bruch meist feinerdig, von matter,
meist rötlich-, gräulich-, grünlich- und gelblichweißer
Farbe, aber sich weiß brennend.
die
Kunst,
Gefäße,
Schalen,
Teller,
Platten und
Figuren aus
Porzellan mit ein- und mehrfarbigen
Malereien
zu verzieren. Die fein geriebenen Porzellanfarben, welche fertig in Tüben zu haben sind, werden vor
dem
Gebrauch mit Dicköl und etwas
Lavendelöl flüssig gemacht und mit dem Malerpinsel auf der
Glasur des fertig gebrannten
Porzellans aufgetragen. Dann wird die
Malerei in
Muffeln besonders eingebrannt. Sehr viel geringer
¶
mehr
ist die Zahl der Porzellanfarben, welche unter der Glasur aufgetragen werden und mit ihr, ohne sich zu verändern, gar gebrannt
werden können (Scharffeuerfarben). Die Porzellanmalerei war schon bei den Chinesen und Japanern in Gebrauch und wurde seit dem 17. Jahrh.
in Europa
[* 29] überall betrieben, wo Porzellanfabriken bestanden. In neuerer Zeit ist die eine Lieblingsbeschäftigung
kunstübender Damen geworden, welche auf Porzellantellern und -Schalen mit Vorliebe Blumenstücke, Landschaften, Köpfe, Genrefiguren
etc. meist nach fremden Vorlagen kopieren.
Vgl. Strele-Tscheuschner, Handbuch der Porzellan- und Glasmalerei
[* 30] (4. Aufl., Weim.
1883);
Romanoff, Die Behandlung der Schmelzfarben (Berl. 1887);
Kärner, Die Porzellanmalerei (das. 1872);
Klincke, Anleitung
zum Malen auf Porzellan und Glas (3. Aufl., Leipz. 1888).