etymologisches
Wörterbuch lieferte
Fr.
Solano Constancio (das. 1836), der auch eine gute
Sprachlehre herausgab (das. 1831).
Die beste
Grammatik ist jedoch die von Barboza (»Grammatica philosophica da lingua portugueza«, 2. Aufl.,
Lissab. 1830). Einen »Ensaio sobre alguns synonymos
da lingua portugueza« (Lissab. 1824-28, 2 Bde.)
lieferte de
Santo-Luiz, Beiträge zu einer wissenschaftlich-historischen
GrammatikCoelho in den Werken:
»Lingua portugueza«
(Coimbra 1868),
»Questões da lingua portugueza« (Bd.
1, 1874),
»A lingua portugueza« (Bd.
1,
Porto 1881) u. a. Einen kurzen Abriß einer solchen enthält auch
Diez' treffliche
»Grammatik der romanischen
Sprachen«. Eine
größere wissenschaftliche
Grammatik verfaßte Reinhardstöttner (Straßb. 1878). Zur Einführung in
das Altportugiesische dient
Santa Rosa de
Viterbos »Elucidario das palavras, que em
Portugal
[* 2] antiguamente se usárão« (Lissab.
1798-1799; neue Ausg. von Innocencio de
Silva, das. 1865). Die brauchbaren portugiesischen
Sprachlehren für Deutsche
[* 3] sind
die von
Bösche (2. Aufl., Hamb. 1876),
Weine, zum Teil vorzügliche
Weine, von welchen der
Portwein (s. d.) Weltruf besitzt. Neben diesem und
den sich ihm anschließenden
Weinen
(Consumo, Maduro) sind erwähnenswert der Lisbon aus der
ProvinzEstremadura
von den
Ufern des
Tejo, ein weißer, geistiger
Wein von angenehmem
Feuer, etwas süß, der Carcavellos von
Belem mit köstlichem
Muskatgeschmack, der Bucellas, ein trefflicher Tafelwein, der
Setubal von
Estremadura, ein weißer Muskatwein, u. a. Unter
den Rotweinen steht der Colares ausBeira dem
Portwein am nächsten.
Was
man inDeutschland
[* 5] als portugiesischen
Wein trinkt, ist meist Carcavellos oder Calcavella, ein Likörwein. Man bereitet
in
Portugal auch einen
Wein ohne
Gärung, den sehr hoch geschätzten Vinho Geropica oder Vinho anglica, indem man den Saft von
sorgfältig ausgelesenen sehr süßen roten oder weißenTrauben beim
Eintritt der
Gärung sofort in ein
Faß
[* 6] laufen läßt, welches zum vierten Teil mit ganz reinem
Branntwein gefüllt ist. Die
Gärung wird hierbei sofort unterbrochen,
und nachdem der
Wein sich geklärt hat, füllt man ihn auf
Flaschen.
(spr. -gheza),Sektion des
StaatsZamora in der Bundesrepublik
Venezuela,
[* 7] so genannt nach
einem schiffbaren Nebenfluß des
Apure, der sie durchschneidet, und 17,716 qkm (321,7 QM.)
groß mit 85,000 Einw. Hauptstadt ist
Guanare.
L. (Portulak),
Gattung aus der
Familie der
Portulakaceen, meist tropische, fleischige, kahle, verzweigte, niederliegende
oder aufsteigende
Kräuter mit abwechselnden oder fast gegenständigen, flachen oder stielrunden Blättern, einzeln
oder in geknäuelten
Trugdolden stehenden
Blüten, welche sehr kurze Zeit blühen und sich dann wie eine
Gallerte auflösen,
und vielsamiger
Kapsel, die sich mit einem Deckelchen (portula,
Thür) öffnet. Portulaca oleraceaL. (gemeiner oder Kohlportulak),
eine einjährige
Pflanze mit niederliegenden, 8-20
cm langen
Stengeln und
Ästen, sitzenden, verkehrt ei- oder
spatelförmigen, ganzrandigen, fleischigen Blättern und kleinen, gelben oder gelblichweißen
Blüten, in
Mittel- und Südeuropa,
Asien,
[* 8]
Afrika
[* 9] und
Amerika,
[* 10] wird in
Gärten in mehreren
Varietäten häufig kultiviert.
Wird dem
Boden, in welchem die
Pflanze wächst, ein
Aecidium beigemischt, so richtet sich der
Stengel
[* 11] empor und wächst aufwärts
weiter. Die jungen, sehr saftigen
Blätter werden als Zuthat zu
Salat benutzt oder auch mit
Essig eingemacht;
ältere
Blätter kocht man als
Gemüse. Ehedem waren das
Kraut und der
Same offizinell. Mehrere
Arten werden als
Zierpflanzen kultiviert,
besonders Portulaca grandifloraHook., einjährig, in
Chile,
[* 12] mit dunkelgrünen, pfriemenförmigen Blättern und glänzend hellpurpur-
oder karmesinroten, weißen oder gelben, auch gefüllten
Blüten (Portulakröschen). -
Meerportulak und
Portulakmelde, s.
Atriplex.
(portulakartige
Gewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der Zentrospermen,
Kräuter,
Halbsträucher
und
Sträucher mit oft fleischigen Blättern und vollständigen, regelmäßigen
Blüten, welche meist 2 oder 3 Kelchblätter, 5 bisweilen
verwachsene, häufiger freie, oft sehr hinfällige Kronenblätter, eine wechselnde Anzahl von freien,
der
Krone angewachsenen Staubblättern und ein meist oberständiges, dreizähliges, seltener vier- bis achtgliederiges, ungefächertes
oder gefächerte
Ovar mit einer Zentralplacenta besitzen. Die
Frucht bildet meist eine mit Deckel oder
Klappen aufspringende
Kapselfrucht, die endospermhaltige
Samen
[* 13] mit gekrümmtem
Keimling enthält.
(nicht Portumnus), röm. Hafengott, entsprechend dem
Palämon oder
Melikertes der Griechen, ward
dargestellt mit einem
Schlüssel in der
Hand
[* 14] und hatte am Tiberhafen einen
Tempel,
[* 15] wo ihm zu
Ehren alljährlich 17. Aug. die Portunalia
gefeiert wurden.
der an den portugies.
Ufern des
Douro gebaute und über
Porto (daher der
Name)
¶
mehr
exportierte Wein, ist gewöhnlich braunrot bis purpurbraun, von vollem, süßem, geistigem, etwas prickelndem Geschmack, sehr
stark, von eigentümlichem Boukett und besonders nach drei- bis vierjährigem Lagern auf Flaschen von ganz besonderm Flaschenboukett.
Reiner Portwein ist hell purpurn, seinem Burgunder im Geschmack ähnlich, jedoch süßer und geistiger, kommt aber so gut
wie niemals im Handel vor; er enthält nicht mehr als 15 Proz. Alkohol, während sich im gewöhnlichen Portwein des Handels 21-25
Proz. Alkohol finden.
Letzterm und dem sehr großen Gehalt an Gerbsäure, welche er neben den schwer gedeckten Bordeauxweinen in stärkstem Verhältnis
aufweist, verdankt der Portwein seine diätetische Wirkung. Er ist ein Frühstückswein und darf nur glasweise
getrunken werden. Der beste Wein wächst in dem Dreieck
[* 20] zwischen dem Douro und dem Rio
[* 21] Corgo; die Kultur ist eine sehr sorgfältige,
die Lese findet Anfang Oktober statt. Man zertritt die Trauben und überläßt den Brei in zementierten Gruben der Gärung. Zu
geeigneter Zeit zieht man den Wein auf Fässer, setzt Sprit, in geringern Jahrgängen auch Zucker
[* 22] oder eingekochten
Most (Jeropiga) zu und nach etwa 2 Monaten allem für den Export bestimmten Wein reichlich Holunderbeerenextrakt (bisweilen mit
Kirschen und Brasilholz) und abermals Sprit oder Kognak.
Ende November wird der Wein abgezogen und im Frühjahr nach Porto gebracht, wo man ihn abermals reichlich
mit Spiritus
[* 23] versetzt. Der durch diesen starken Alkoholzusatz bedingte Branntweingeschmack verliert sich erst nach 6-7 Jahren,
aber der Wein ist sofort Marktware und verträgt den Transport in alle Klimate. In neuerer Zeit kommt man von der Färbung
des Portweins mit Holunderbeeren immer mehr ab. Portwein wird seit 1678 exportiert. 1757 wurde
die Alto-Douro-Kompanie gegründet, welche das ihr versehene Monopol mit kurzer Unterbrechung bis 1867 schonungslos ausbeutete.
Die Gesamtproduktion wird auf 10-120,000 Pipen im Jahr geschätzt; die höchste Ausfuhr erreichte man 1799 mit 57,000 Pipen, 1861 wurden
37,847 Pipen exportiert, von welchen 25,400 nach England und nur 2085 nach andern europäischen Ländern
kamen. Weitaus der meiste Portwein des Handels ist daher gefälscht. In England bildeten Portweine früher das Nationalgetränk,
und es galt als Prärogativ eines Weltmanns, sechs Flaschen auf einem Sitz zu leeren (six-bottles-men). In neuerer Zeit hat
die Reblaus
[* 24] die Produktion vermindert, und der Wein wird mehr und mehr durch Claret (Bordeaux)
[* 25] verdrängt;
doch sichert ihm sein Alkoholgehalt und die durch denselben bedingte Versendbarkeit nach allen Häfen der Welt die Bedeutung
eines Weltweins ersten Ranges. Dem Portwein schließen sich an die Vinhos de ramo (Consumo), welche in demselben Gebiet gewonnen werden.
Sie sind hellrot, leicht, trocken, von angenehmem, portweinähnlichem Geschmack und enthalten 9-12 Proz. Alkohol. Man rühmt
sie als vorzügliche Tischweine von kräftig tonischer Wirkung. Die stärkern Douroweine führen den NamenMaduro.