(spr. port-schähs', unrichtig statt franz.
chaise à porteurs), Tragsessel, bestehend aus einem mannshohen
Kasten, in welchem an der Hinterseite ein Sitz angebracht
ist.
Die Vorderseite bildet eineThür mit
Fenster und Vorhängen, deren auch an den Seitenwände angebracht
sind.
Außen auf beiden Seiten befinden sich eiserne
Ringe, durch welche
Stangen gesteckt werden, so daß zwei
Männer die Portechaise bequem
tragen können.
Die Portechaisen werden in
Europa
[* 5] jetzt nur noch ganz vereinzelt benutzt.
(franz., spr. portfö[ll]j), Brieftasche,
Briefmappe; inLändern mit konstitutioneller
Verfassung s. v. w. Ministerposten, weil die
Minister mit
dergleichen Behältnissen vor dem
Fürsten sowie in den
Kammern zu erscheinen pflegen. Man gebraucht daher die Wendungen: »ein
Portefeuille anbieten, annehmen, abgeben, niederlagen« und bezeichnet auch die einzelnen Abteilungen, welche
den
Ministern unterstellt sind, als Portefeuille.
Daher spricht man von dem Portefeuille des Innern, des
Auswärtigen etc. und
von einem
Minister »ohne Portefeuille«, wenn derselbe kein
Fach- oder Ressortminister, aber gleichwohl Mitglied des Ministerrats ist.
So ist z. B. der
Staatssekretär des deutschen
Reichsamtes des Innern zugleich Mitglied des preußischen
Staatsministeriums,
hat aber in
Preußen
[* 6] kein bestimmtes Portefeuille. Im kaufmännischen
Verkehr, namentlich im Bankwesen, ist Portefeuille das
Behältnis zur
Aufbewahrung von
Wertpapieren,
Wechseln etc., und der
Ausdruck wird hier gebraucht,
um den Vorrat an solchen bei
einem Bankinstitut u. dgl. zu bezeichnen.
(v. engl. porter,
»Lastträger«, weil es anfangs vorzüglich die
LondonerLastträger tranken), starkes, dunkles
englisches
Bier, dessen feinere
Sorten in
England stout, brown stout, double stout heißen, wird in der
Regel vomFaß
[* 8] und mit
Ale gemischt (half and half) getrunken.
Essington, schmaler
Einschnitt der Koburghalbinsel in Nordaustralien, an welchem 1824 von
Sydney
[* 13] aus unter
KapitänBremer eine
Strafkolonie gegründet wurde, die man bald darauf nach der Apsleystraße zwischen den
InselnMelville u.
Bathurst
verlegte und 1829 ausgab.
Der hier 1838 abermals von
Bremer errichtete, aber 1850 wieder aufgegebene
Marine-
und Militärposten
Victoria
[* 14] war 1845 das Endziel von
Leichhardts erster
Reise.
(v. ital. Portafogli, s. v. w.
Portefeuille), eine Sammlung wichtiger diplomatische
Dokumente, welche der Russenfeind
Urquhart (s. d.)
1835-37 zu
London
[* 16] in 45 Nummern herausgab;
die wichtigsten waren russische
Depeschen von 1826 bis 1829, welche die russische
Eroberungspolitik darlegten.
Die ersten 26 Nummern wurden unter dem
Titel: »Le
[* 17] Portfolio, ou collection de documents politiques relatifs
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à l'histoire contemporaine« zu Hamburg
[* 19] (1836, 2 Bde.) nachgedruckt;