saures, an
Silicium sehr reiches
Gestein. Er enthält im
Mittel 75 Proz. Kieselsäureanhydrid, 13,7Thonerde, 11
Kali und
Natron
und 0,3 Proz.
Kalk, entsprechend einer mineralischen
Zusammensetzung aus 30 Proz.
Quarz, 60
Orthoklas und 10 Proz.
Oligoklas.
Durch diese
Zusammensetzung steht der Quarzporphyr in engem Bezug zu
Granit unter den ältern, zu Quarztrachyt
unter den jüngern
Gesteinen. Mit dem
Granitist er mitunter (Bodegang im
Harz) auch räumlich verknüpft, so daß in diesen
FällenGranit und Quarzporphyr nur zwei unter verschiedenen Verhältnissen gebildete Modifikationen desselben
Magmas darstellen
würden (vgl.
Granit).
Der Quarzporphyr trägt, ebenso wie die übrigen Porphyre und die
Porphyrite, alle Merkmale der Erhärtung
aus feurigem
Fluß, also die eines Eruptivgesteins,
an sich: Fluidalstruktur, gangförmige
Lagerung und solche in
Decken und
Strömen. Auch die Verknüpfung der Quarzporphyre mit vulkanischem Zertrümmerungsmaterial
(Porphyrtuffen,
Porphyrbreccien,
s. d.) spricht für diese
Ansicht. Nach den Lagerungsverhältnissen fällt die Zeit der
Eruption für die meisten Quarzporphyre
in die Steinkohlenperiode u. in die des
Rotliegenden (s.
Dyasformation); jedoch sind auch ältere und jüngere
Ausbrüche, bis
zum
Lias herab, bekannt.
Die
Verwitterung des Quarzporphyrs vollzieht sich gewöhnlich nur langsam und pflegt mit einer Zertrümmerung des
Materials
zu
Blöcken und
Gruß zu beginnen; in den letzten Stadien bildet das
Gestein eine gewöhnlich bräunliche
Thonkrume, mit Quarzkörnern und oft noch erkennbaren, aber stark kaolinisierten
Feldspaten gemengt, während
Kalisalze (aus
den nur
Orthoklas enthaltenden Quarzporphyren) oder solche mit
Natron- und
Kalksalzen (bei vorhandenem
Oligoklas) ausgelaugt
werden.
Reinen, als
Porzellanerde verwendbaren
Kaolin liefert der Quarzporphyr nur selten. Die
Berg- und Felsformen des
Quarzporphyrs sind häufig sehr grotesk; steil ansteigende, mit Schutt umkleidete
Kegel oder schmale und scharfe Bergrücken
sind die
Regel. Von malerisch schönen Porphyrkuppen seien der Rheingrafenstein bei
Kreuznach
[* 2] und der
Giebichenstein bei
Halle
[* 3] erwähnt. Man benutzt Quarzporphyr wegen seiner
Härte als Beschotterungsmaterial und wegen seiner Politurfähigkeit, wie
schon imAltertum, zu Kunstbauten,
Säulen,
[* 4] großen
Gefäßen. Übrigens wird er in letzterer Hinsicht von
andern Porphyr- und Porphyritvarietäten noch übertroffen. Man findet ihn in ganz außerordentlicher Verbreitung, namentlich
in
Sachsen,
[* 5]
Thüringen, dem
Harz,
Odenwald,
Donnersberg und
Schwarzwald.
2) Orthoklasporphyr werden Porphyrvarietäten genannt, bei denen der
Quarz unter den größern
Ausscheidungen nicht mehr
vertreten ist, während die Grundmasse eine felsitische ist. Hierher gehört das
Gestein aus dem
KirchspielElfdal in
Norwegen,
[* 6] das man häufig verarbeitet sieht.
3) Felsitfels läßt sich am einfachsten als ein Quarzporphyr ohne alle Einschlüsse, also nur aus Grundmasse bestehend,
definieren. Er ist mitunter räumlich mit Quarzporphyr verknüpft, indem er die
Säume größerer
Partien
des letztern Gesteins bildet, tritt aber auch selbständig in Gangform auf. Er ist als eine unter besondern Verhältnissen
entstandene Abkühlungsform des Quarzporphyrs aufzufassen. Vgl.
Felsit.
5) QuarzfreierOrthoklasporphyr enthält
Quarz weder in der rotbraunen oder braunen Grundmasse noch unter den
sogen. Einsprenglingen.
Die letztern sind vorwaltend
Orthoklas, kleinere
Kristalle
[* 7] von
Oligoklas, mitunter
Hornblende
[* 8] und
Glimmer. Es zählen hierher
die Rhombenporphyre aus dem südlichen
Norwegen, nach den rhombisch erscheinenden
Querschnitte der gewöhnlich stark
zersetzten Orthoklaskristalle so benannt,
Gesteine
[* 9] aus der Umgegend von
Ilmenau in
Thüringen und solche aus
Tirol.
[* 10] Wegen der
Abwesenheit freien
Quarzes enthalten diese
Gesteine nur 59-66 Proz. Kieselsäureanhydrid. Die Eruptionszeit der quarzfreien
Orthoklasporphyre fällt in das
Devon
[* 11] und die
Periode der
Steinkohlenformation.
(spr. -brettsche,Porphyrkonglomerat,
Porphyrtuff,
Felstuff,
Thonstein), zementiertes klastisches
Gestein
(vgl.
Gesteine), welches aus Porphyrtrümmern besteht, die durch eine thonige oder kieseligeMasse, öfters
noch durch Porphyrschutt oder felsitische
Masse verbunden sind. Der
Thonstein trägt alle
Charaktere eines echten
Tuffs, einer
erhärteten vulkanischen
Asche,
an sich und stellt feinsten Porphyrschutt dar, in welchem nicht selten Quarzkörner,
Feldspat,
in
Kristallen und Kristallfragmenten sowie Glimmerblättchen, aber auch Pflanzenversteinerungen (namentlich verkieselte
Hölzer) eingebettet liegen.
Chemisch stimmen die
Tuffe, mit Ausnahme eines kleinen Wassergehalts, welcher in der beginnenden
Verwitterung
des stark zerkleinerten
Materials seine natürliche
Erklärung findet, vollkommen mit dem Quarzporphyr überein. Um das
Bild
vulkanischer Entstehung der Quarzporphyre und ihrer
Tuffe zu vervollständigen, sei noch erwähnt, daß bei
HalleKonglomerate
beobachtet worden sind, deren Bruchstücke aus blasig-schlackigen
Bomben eines Quarzporphyrs gebildet
werden. Die Porphyrtrümmergesteine spielen namentlich im Rotliegenden der
Dyasformation (s. d.) eine
Rolle. Die Gegend von
Baden-Baden,
[* 12] im
Schwarzwald, der südliche
Odenwald sowie
Chemnitz,
[* 13]
Rochlitz und
Meißen
[* 14] in
Sachsen sind die bekanntesten deutschen
Fundorte.