Optatianus,Publilius, lat. Dichter, verfaßte um 330
n. Chr. ein Lobgedicht auf
Konstantin von einer ans Unglaubliche
grenzenden Künstlichkeit, durch welches er sich Rückberufung aus der
Verbannung und die
Gunst des
Kaisers erwarb.
Das ungeheuerliche
Werk, aus 26 Einzelgedichten bestehend, ist nebst dem Belobigungsschreiben des
Kaisers und der Danksagung des
Dichters auf uns gekommen (hrsg. von
LucianMüller, Leipz. 1877).
(griech.), Folgesatz, daher porismatisch, s. v. w.
gefolgert, aus einem andern
Satz abgeleitet;
in der
Mathematik eine Aufgabe, worin gefordert wird, etwas Bestimmtes, das mit
einem
Unbestimmten nach einem gewissen
Gesetz verknüpft ist, zu finden.
Euklid hat drei
Bücher: »Porismata«, geschrieben,
dieRob.
Simson
(»Opera posthuma«, Glasg. 1776) aus den erhaltenen
Notizen herzustellen versuchte.
(neulat.), die
Eigenschaft vieler
Körper, von zahlreichen größern oder kleinern, häufig
mikroskopisch kleinen Höhlungen oder
Lücken
(Poren) durchsetzt zu sein, in welche flüssige oder
luftförmige Körper einzudringen
vermögen.
Selbst
Metalle lassen unter starkem
Druck oder bei sehr hohem Wärmegrad
Flüssigkeiten und
Gase
[* 4] durch und sind daher
porös;
Gruppe der gemengten kristallinischen
Gesteine,
[* 8] umfaßt
Felsarten von porphyrischer
Struktur (s. Tafel
»Mineralien
u.
Gesteine«,
[* 1]
Fig. 15) und vorwaltendem Feldspatgehalt. Beizuzählen sind ferner glasartige
und halbglasige
Gesteine
(Pechstein, Sphärolithfels, Pechsteinporphyr), welche genetisch zu den Porphyren gehören und die
Glaslaven des porphyrischenMagmas darstellen. Zu den Porphyren im engern
Sinn rechnet man alle porphyrischen
Gesteine, deren
Feldspat wesentlich
Orthoklas ist, während diejenigen, welche vorwaltend triklinisch kristallisierenden
Feldspat
(Oligoklas) enthalten, als
Porphyrit (s. d.) bezeichnet werden.
1) Quarzporphyr (Felsitporphyr, Feldspatporphyr), eine dichte Grundmasse
(Felsit), bestehend aus einem innigenGemenge
von
Feldspat
(Orthoklas) und
Quarz, in der größere Individuen von
Quarz und
Orthoklas, seltener von
Sanidin,
Oligoklas und
Glimmer
liegen. Die Grundmasse ist bald sehr
hart und von splitterigem
Bruch (Hornsteinporphyr), bald zwar hart, aber matt und uneben
im
Bruch (Feldsteinporphyr), bald infolge beginnende
Verwitterung (Kaolinisierung) weich, selbst erdig (Thonsteinporphyr).
Sie ist meist rotbraun, aber auch grün, braun, gelblich und grau gefärbt. Unter dem
Mikroskop
[* 9] zeigen sich in der Grundmasse
der meisten Quarzporphyre kleine Quarzteilchen neben dem
Feldspat und häufig außerdem noch in verschiedener
Menge eine nicht
individualisierte Glasmasse. In derartigen Quarzporphyren tritt dann nicht selten eine
Mikrofluktuationsstruktur ein, welche
den Quarzporphyr als ein eruptives
Gestein kennzeichnet. Oft zeigt sich die Grundmasse unter dem
Mikroskop radialfaserig angeordnet
und sphärolithisch konstruiert, eine
Erscheinung, die auch makroskopisch auftreten kann und die Kugelporphyre liefert.
Die gewöhnlich nur erbsengroßen
Kugeln von konzentrisch-schaliger oder radialfaseriger
Struktur werden in einzelnen
Fällen
faust-, ja kopfgroß, sind dann meist aus einzelnen
Lagen verschiedener Quarzvarietäten gebildet und
umschließen in der
Regel einen nur teilweise mit kristallinischem
Kalkspat,
[* 10]
Flußspat
[* 11] oder
Eisenglanz ausgefüllten Hohlraum.
Durchziehen die Grundmasse zahlreiche
Poren, deren Wandungen gewöhnlich mit Quarzkristallen überkleidet sind, so entstehen
drusige
Varietäten
(Mühlsteinporphyr).
Endlich kommen lagenförmige und gestreifte
Texturen durch eine schichtenweise Sonderung der
Bestandteile
der Grundmasse
(Platten-,
Band-, Papierporphyre) vor. Unter
den der Grundmasse in größern Individuen eingebetteten Mineralspezies
treten
Quarz und
Orthoklas am häufigsten auf, ersterer in
Körnern oder in sechsseitigen Doppelpyramiden kristallisiert, reich
an
Flüssigkeits- und Glaseinschlüssen, letzterer in einfachen oder in
Zwillingskristallen.
Kommt neben
Orthoklas noch
Oligoklas vor, so ist dieser, wenn frisch, durch die Streifung seiner Spaltungsflächen,
sonst aber auch durch seine größere Hinfälligkeit den Einflüssen der
Atmosphärilien gegenüber zu erkennen: er ist meist
schon matt und weich, während die benachbarten
Orthoklase noch frisch erscheinen. Unter den seltenern
Ausscheidungen erregt
der
Sanidin (nach andern nur ein sanidinähnlicherFeldspat) ein besonderes
Interesse, weil diese Feldspatart
im übrigen eine den neuern vulkanischen
Gesteinen eigentümliche ist.
Glimmer, meist schwarzer oder brauner, findet sich selten.
Seiner chemischen
Zusammensetzung nach ist der Quarzporphyr ein
¶
mehr
saures, an Silicium sehr reiches Gestein. Er enthält im Mittel 75 Proz. Kieselsäureanhydrid, 13,7 Thonerde, 11 Kali und Natron
und 0,3 Proz. Kalk, entsprechend einer mineralischen Zusammensetzung aus 30 Proz. Quarz, 60 Orthoklas und 10 Proz. Oligoklas.
Durch diese Zusammensetzung steht der Quarzporphyr in engem Bezug zu Granit unter den ältern, zu Quarztrachyt
unter den jüngern Gesteinen. Mit dem Granitist er mitunter (Bodegang im Harz) auch räumlich verknüpft, so daß in diesen
FällenGranit und Quarzporphyr nur zwei unter verschiedenen Verhältnissen gebildete Modifikationen desselben Magmas darstellen
würden (vgl. Granit).
Der Quarzporphyr trägt, ebenso wie die übrigen Porphyre und die Porphyrite, alle Merkmale der Erhärtung
aus feurigem Fluß, also die eines Eruptivgesteins, an sich: Fluidalstruktur, gangförmige Lagerung und solche in Decken und
Strömen. Auch die Verknüpfung der Quarzporphyre mit vulkanischem Zertrümmerungsmaterial (Porphyrtuffen, Porphyrbreccien,
s. d.) spricht für diese Ansicht. Nach den Lagerungsverhältnissen fällt die Zeit der Eruption für die meisten Quarzporphyre
in die Steinkohlenperiode u. in die des Rotliegenden (s. Dyasformation); jedoch sind auch ältere und jüngere Ausbrüche, bis
zum Lias herab, bekannt.
Die Verwitterung des Quarzporphyrs vollzieht sich gewöhnlich nur langsam und pflegt mit einer Zertrümmerung des Materials
zu Blöcken und Gruß zu beginnen; in den letzten Stadien bildet das Gestein eine gewöhnlich bräunliche
Thonkrume, mit Quarzkörnern und oft noch erkennbaren, aber stark kaolinisierten Feldspaten gemengt, während Kalisalze (aus
den nur Orthoklas enthaltenden Quarzporphyren) oder solche mit Natron- und Kalksalzen (bei vorhandenem Oligoklas) ausgelaugt
werden.
Reinen, als Porzellanerde verwendbaren Kaolin liefert der Quarzporphyr nur selten. Die Berg- und Felsformen des
Quarzporphyrs sind häufig sehr grotesk; steil ansteigende, mit Schutt umkleidete Kegel oder schmale und scharfe Bergrücken
sind die Regel. Von malerisch schönen Porphyrkuppen seien der Rheingrafenstein bei Kreuznach
[* 13] und der Giebichenstein bei Halle
[* 14] erwähnt. Man benutzt Quarzporphyr wegen seiner Härte als Beschotterungsmaterial und wegen seiner Politurfähigkeit, wie
schon im Altertum, zu Kunstbauten, Säulen,
[* 15] großen Gefäßen. Übrigens wird er in letzterer Hinsicht von
andern Porphyr- und Porphyritvarietäten noch übertroffen. Man findet ihn in ganz außerordentlicher Verbreitung, namentlich
in Sachsen,
[* 16] Thüringen, dem Harz, Odenwald, Donnersberg und Schwarzwald.
2) Orthoklasporphyr werden Porphyrvarietäten genannt, bei denen der Quarz unter den größern Ausscheidungen nicht mehr
vertreten ist, während die Grundmasse eine felsitische ist. Hierher gehört das Gestein aus dem KirchspielElfdal in Norwegen,
[* 17] das man häufig verarbeitet sieht.
3) Felsitfels läßt sich am einfachsten als ein Quarzporphyr ohne alle Einschlüsse, also nur aus Grundmasse bestehend,
definieren. Er ist mitunter räumlich mit Quarzporphyr verknüpft, indem er die Säume größerer Partien
des letztern Gesteins bildet, tritt aber auch selbständig in Gangform auf. Er ist als eine unter besondern Verhältnissen
entstandene Abkühlungsform des Quarzporphyrs aufzufassen. Vgl. Felsit.
5) Quarzfreier Orthoklasporphyr enthält Quarz weder in der rotbraunen oder braunen Grundmasse noch unter den
sogen. Einsprenglingen.
Die letztern sind vorwaltend Orthoklas, kleinere Kristalle
[* 18] von Oligoklas, mitunter Hornblende
[* 19] und Glimmer. Es zählen hierher
die Rhombenporphyre aus dem südlichen Norwegen, nach den rhombisch erscheinenden Querschnitte der gewöhnlich stark
zersetzten Orthoklaskristalle so benannt, Gesteine aus der Umgegend von Ilmenau in Thüringen und solche aus Tirol.
[* 20] Wegen der
Abwesenheit freien Quarzes enthalten diese Gesteine nur 59-66 Proz. Kieselsäureanhydrid. Die Eruptionszeit der quarzfreien
Orthoklasporphyre fällt in das Devon
[* 21] und die Periode der Steinkohlenformation.