mehrere
Kanäle anzulegen. Unter den folgenden
Kaisern gerieten diese Anstalten wieder in
Verfall, und die Gewässer traten
aus; erst Trajan legte die ganze
Strecke von Treponti bis
Terracina trocken. Unter den über
Rom
[* 2] hereinbrechenden
Stürmen nahm
die Versumpfung wieder überhand. Die
Päpste nahmen wiederholt die Austrocknungsarbeiten auf, so
Bonifacius VIII.
(um 1300),
Martin V. (1417),
Sixtus V. (1585) und
Pius VI. (1778), welche
Kanäle und Entwässerungsgräben (darunter den
Fiume
[* 3] Sisto und die
LineaPia) ziehen ließen.
Zugleich wurde die
Appische Straße wieder in stand gesetzt und an derselben in gleichen
Entfernungen Gebäude zur Besorgung
der
Posten und zur
Aufnahme der Reisenden angelegt. Auch während der französischen Herrschaft wurden
die Entsumpfungsarbeiten fortgesetzt; aber noch jetzt ist die
Luft, besonders zu manchen
Zeiten des
Jahrs, der
Gesundheit sehr
nachteilig. Ein neuer
Plan zur Entsumpfung des ganzen Gebiets ist jüngst vom preußischen
Hauptmann v.
Donat ausgearbeitet
worden.
Vgl.
Prony, Description hydrographique et historique des marais Pontins (Par.
1823);
(spr. pongmartang),ArmandAugustinJosephMarie,
Graf von, franz.
Kritiker und Romanschriftsteller, geb.
zu
Avignon aus einer alten Adelsfamilie, erhielt seine
Bildung auf dem
CollègeSt.-Louis in
Paris
[* 13] und widmete sich dann dem Rechtsstudium,
in
dem er aber durch die
Julirevolution und den
Tod seines
Vaters unterbrochen wurde. 1832 debütierte er
als Vorkämpfer der legitimistischen
Sache in den Blättern von
Nîmes und
Marseille,
[* 14] schrieb dann, 1845 nach
Paris zurückgekehrt,
in gleichem
Sinn in die »Quotidienne« und in die
»Mode«, um sich 1847 mit Vorliebe der schönen Litteratur zuzuwenden
und in die
»Revue des
DeuxMondes« einzutreten.
Seine
»Causeries littéraires«, die er seit 1853 allwöchentlich in der
»Gazette de
France« veröffentlichte, umfassen unter
den
Titeln:
»Causeries du Samedi«, »Semaines littéraires«, »Nouveaux
Samedis« etc. 29
Bände und sind, wenn man von ihrer streng katholischen und royalistischen
Richtung absieht, ebenso geistvolle
und gewissenhafte wie anziehend geschriebene kritische Abhandlungen, die sich über alle bedeutendern
Erscheinungen der französischen
Litteratur verbreiten.
»Le filleul de
Beaumarchais« (1872) etc., sind weniger bedeutend, dagegen
für den Musikfreund sehr unterhaltend seine
»Souvenirs d'un vieux mélomane« (1878). Während des
Kriegs von 1870/71 lieferte
Pontmartin »Les lettres d'un intercepté« (1871)
und während der
Kommune: »Le radeau de la
Méduse« (1872). Zuletzt veröffentlichte er: »Souvenirs d'un
vieux critique« (1881-88, 9 Bde.) und
»Mes mémoires« (1885 ff.).
(franz., spr. pongtóng,Brückenschiff), ein flaches, offenes Fahrzeug aus
Holz
[* 17] oder
Eisen
[* 18] zur Herstellung von
Feldbrücken
[* 19] (s. d.). Die Pontons haben etwa 10 m
Länge bei 4 m
Breite
[* 20] und 1 m Tiefe.
Eiserne Pontons besitzen
vor hölzernen den Vorteil der Leichtigkeit, werden aber darin von den in Rußland gebräuchlichen Segeltuchpontons noch
übertroffen. Bei diesen ist nur das
Gerippe aus
Holz, während die
Wände aus wasserdichtemSegeltuch hergestellt
sind. Sie werden auf eigens zu diesem
Zweck gebauten
Wagen (Hakets) in besondern Heeresabteilungen (Ponton- oder Brückentrains)
mitgeführt. Die Pontons des deutschen Brückenmaterials sind aus verzinktem
Eisenblech, 7,5 m lang, 1,5 m breit, 0,81
m
im Lichten hoch. Das
Gerippe bilden
Kniee aus
Winkeleisen. Am obern
Rand herum läuft ein
¶
mehr
Schandeck aus Eichenholz, in dem die Ruderschlösser befestigt sind. An beiden Enden, den Kaffen, sind die Pontons abgerundet.
Längs der Borde läuft innerhalb eine Schnürleiste mit drei Schnürhakenpaaren zum Festschnüren der Balken; außen an den
Borden aber sitzen je drei Pontonringe zum Anlegen der Spanntaue und zum Befestigen der Pontons auf
den Hakets. Die Pontons können auch als Fährboote zum Übersetzen benutzt werden. - In der Stereometrie nennt man Ponton bisweilen
ein Prismatoid (s. d.) mit rechteckigen Grundflächen.