(griech.), Beiname der
Aphrodite
[* 7] als der »Meergebornen«, die als solche einen
Tempel
[* 8] mit
Kolossalstatue in
Hermione hatte, entsprechend der römischen
Venus Marina.
Stadt auf der nördlichen Westküste von
Borneo, an der Mündung des Kapuas, des größten
Flusses der
Insel, ist Hauptort und Regierungssitz der niederländischen Westabteilung von
Borneo, hat einige
Befestigungen,
einen
Hafen, lebhaften
Handel und
ca. 15,000 Einw. Das ehemalige malaiische Sultanat Pontianak ist jetzt den Niederländern
tributpflichtig.
(lat.
Wort ungewisser
Etymologie, angeblich »Brückenbauer«),
im alten
Rom
[* 10] ein Mitglied des obersten Priesterkollegiums,
dem die
Aufsicht und
Verwaltung des gesamten Religionswesens, des
Staats- und Privatkultus zukam. DieStiftung
des
Pontifikats wird auf
Numa zurückgeführt, unter welchem vier Pontifices aus den beiden
Stämmen der
Ramnes und
Tities ernannt
worden, zu denen als fünfter der Pontifex maximus (s. unten) gekommen sein soll. Durch das
Ogulnische
Gesetz kamen 300
v. Chr. noch vier plebejische Pontifices hinzu.
Sulla erhöhte die Zahl auf 15,
und die
Kaiser ernannten in ihrer
Eigenschaft als Pontifices maximi nach
Willkür Mitglieder des
Kollegiums.
Die
Würde war lebenslänglich. Die
Wahl der Pontifices stand ursprünglich dem
Kollegium derselben zu (Kooptation); doch wurde 104 das
Wahlrecht auf die Tributkomitien
übertragen, und diese übten es (mit kurzer
Unterbrechung unter und nachSulla)
bis zur Zeit der
Kaiser. Erfordernis zur Bekleidung des
Pontifikats war anfangs patrizische
Geburt, dann nur ein reiferes
Lebensalter
und
Freiheit von andern Ämtern.
Später wurden auch
diese Erfordernisse nicht mehr berücksichtigt.
Die Amtsgeschäfte der Pontifices bestanden in der
Aufsicht über die richtige Vornahme der vorgeschriebenen Ritualhandlungen
und über die
Priester und deren
Diener, in der
Führung des gesamten Kalenderwesens und in
Entscheidungen
und
Gutachten über sakralrechtliche Verhältnisse. Auch war bei manchen Verrichtungen des
Staats- und Privatlebens, welche
auf das Sakralrecht basiert waren, eine persönliche Assistenz der Pontifices erforderlich, so bei allen Weihungen etc.
Endlich vernichteten die Pontifices auch Kultushandlungen,
Opfer u. dgl., wenn der dazu bestimmte
Flamen
abgehalten war.
Der Vorsteher des
Kollegiums war der Pontifex maximus, dessen
Amt von
Augustus bis auf
Gratian stets als
Attribut der Kaiserwürde fortbestanden
hat. Die
Wahl desselben geschah zur Zeit der
Republik durch das
Volk in den Tributkomitien und zwar auf Lebenszeit.
Der Pontifex maximus trug als
Amtstracht ein weißes
Kleid mit Purpursaum und hatte die von seinem
Kollegium gefaßten Beschlüsse
zu vollziehen sowie die Annales maximi oder pontificum (Aufzeichnungen der denkwürdigen Begebenheiten des
Jahrs) abzufassen.
Von diesen sind zu scheiden die
Libri und Commentarii pontificum (Aufzeichnungen über
Ritual- und Sakralrecht).
in der
katholischenKirche sind Pontifikalien Ritualbücher, welche die den
Bischöfen allein zustehenden heiligen
Handlungen verzeichnen und deren
Formen beschreiben.
Clemens VIII. ließ das Pontificale romanum ausarbeiten und 1596 zu alleinigem
Gebrauch
veröffentlichen.
Durch
Urban VIII. wurde es 1644 noch einmal durchgesehen.
Sümpfe (PaludiPontine), berüchtigte
Sümpfe in der ital.
ProvinzRom,
Kreis
[* 14]
Velletri, im
AltertumAger Pometinus
genannt, erstrecken sich südöstlich von
Rom von
Cisterna bis
Terracina in einer
Länge von etwa 42 km bei einer größten
Breite
[* 15] von 28 km und werden von derAppischen Straße durchschnitten. Wenig höher als das
Meer liegend, sind
sie von diesem durch
Dünen getrennt, auf der Ostseite aber durch eine
Kette von Kalibergen begrenzt. Die Einförmigkeit des
Sumpflandes wird durch einzelne saftgrüne
Wiesen mit dunklem
Rohr, durch das kräftige
Grün der Steineichen und üppiger
Wasserpflanzen
[* 16] unterbrochen.
Unmittelbar zu beiden Seiten der
Straße sind
Kanäle gezogen und mittels dieser die
Sümpfe ausgetrocknet;
auf diesen
Strecken weiden
Herden von Hornvieh,
Pferden und Büffelochsen, während die trockensten
Stellen auch für Getreidebau
benutzt werden. Aber zum längern Aufenthalt dienen die
Sümpfe auch heute nur
Hirten.
In den ältesten
Zeiten der römischen
Republik sollen hier 33
Städte gestanden haben, welche infolge von
Kriegen, vielleicht auch durch den schädlichen
Einfluß der zunehmenden Sumpfluft schon frühzeitig verschwanden. Der erste Austrocknungsversuch wurde wahrscheinlich von
AppiusClaudius (312
v. Chr.) gemacht, als dieser die nach ihm benannte
Heerstraße durch die
Sümpfe leitete.
Augustus begnügte
sich,
¶
mehr
mehrere Kanäle anzulegen. Unter den folgenden Kaisern gerieten diese Anstalten wieder in Verfall, und die Gewässer traten
aus; erst Trajan legte die ganze Strecke von Treponti bis Terracina trocken. Unter den über Rom hereinbrechenden Stürmen nahm
die Versumpfung wieder überhand. Die Päpste nahmen wiederholt die Austrocknungsarbeiten auf, so Bonifacius VIII.
(um 1300), Martin V. (1417), Sixtus V. (1585) und Pius VI. (1778), welche Kanäle und Entwässerungsgräben (darunter den Fiume
[* 18] Sisto und die LineaPia) ziehen ließen.
Zugleich wurde die Appische Straße wieder in stand gesetzt und an derselben in gleichen Entfernungen Gebäude zur Besorgung
der Posten und zur Aufnahme der Reisenden angelegt. Auch während der französischen Herrschaft wurden
die Entsumpfungsarbeiten fortgesetzt; aber noch jetzt ist die Luft, besonders zu manchen Zeiten des Jahrs, der Gesundheit sehr
nachteilig. Ein neuer Plan zur Entsumpfung des ganzen Gebiets ist jüngst vom preußischen Hauptmann v. Donat ausgearbeitet
worden.
Vgl. Prony, Description hydrographique et historique des marais Pontins (Par.
1823);