auf das QKilometer, nächst Barcelona die dichteste Bevölkerung unter allen Provinzen. Die Produktion umfaßt: Getreide, insbesondere
Weizen und Mais, dann Flachs, Wein, Obst und sogar Südfrüchte in Menge, Bauholz, ferner Sardinen, Vieh, namentlich Rindvieh, und
als tierische Produkte Schinken, Eier und Leder. Auch heiße und warme Mineralquellen sind zahlreich vorhanden.
Die Küste enthält große Buchten (Rias) und sichere Häfen. Eine Eisenbahn führt von Portugal über Tuy nach Vigo und nach Orense.
Die Provinz umfaßt 11 Gerichtsbezirke (darunter Tuy und Vigo). - Die gleichnamige Hauptstadt, an der Bucht von Pontevedra, hat ein Priesterseminar,
einen unbedeutenden Hafen, Tuch- und Hutfabrikation, Sardellenfischerei und (1878) 19,857 Einw.
Pontevedra ist Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs.
(griech.), Beiname der Aphrodite als der »Meergebornen«, die als solche einen Tempel mit
Kolossalstatue in Hermione hatte, entsprechend der römischen Venus Marina.
Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, Grafschaft Oakland, 32 km nordwestlich von Detroit, hat ein Irrenhaus,
ein Lehrerseminar, Wollmärkte und (1880) 4509 Einw.
Stadt auf der nördlichen Westküste von Borneo, an der Mündung des Kapuas, des größten
Flusses der Insel, ist Hauptort und Regierungssitz der niederländischen Westabteilung von Borneo, hat einige Befestigungen,
einen Hafen, lebhaften Handel und ca. 15,000 Einw. Das ehemalige malaiische Sultanat Pontianak ist jetzt den Niederländern
tributpflichtig.
der Heilige, Papst von 230 bis 235, trat im Streite des Origenes (s. d.) mit Demetrios
auf Seite des letztern und starb, nachdem er seine Würde niedergelegt, in der Verbannung auf der Insel Sardinien.
(lat. Wort ungewisser Etymologie, angeblich »Brückenbauer«),
im alten Rom ein Mitglied des obersten Priesterkollegiums,
dem die Aufsicht und Verwaltung des gesamten Religionswesens, des Staats- und Privatkultus zukam. Die Stiftung
des Pontifikats wird auf Numa zurückgeführt, unter welchem vier Pontifices aus den beiden Stämmen der Ramnes und Tities ernannt
worden, zu denen als fünfter der Pontifex maximus (s. unten) gekommen sein soll. Durch das
Ogulnische Gesetz kamen 300 v. Chr. noch vier plebejische Pontifices hinzu. Sulla erhöhte die Zahl auf 15,
und die Kaiser ernannten in ihrer Eigenschaft als Pontifices maximi nach Willkür Mitglieder des Kollegiums.
Die Würde war lebenslänglich. Die Wahl der Pontifices stand ursprünglich dem Kollegium derselben zu (Kooptation); doch wurde 104 das
Wahlrecht auf die Tributkomitien übertragen, und diese übten es (mit kurzer Unterbrechung unter und nach Sulla)
bis zur Zeit der Kaiser. Erfordernis zur Bekleidung des Pontifikats war anfangs patrizische Geburt, dann nur ein reiferes Lebensalter
und Freiheit von andern Ämtern. Später wurden auch
diese Erfordernisse nicht mehr berücksichtigt.
Die Amtsgeschäfte der Pontifices bestanden in der Aufsicht über die richtige Vornahme der vorgeschriebenen Ritualhandlungen
und über die Priester und deren Diener, in der Führung des gesamten Kalenderwesens und in Entscheidungen
und Gutachten über sakralrechtliche Verhältnisse. Auch war bei manchen Verrichtungen des Staats- und Privatlebens, welche
auf das Sakralrecht basiert waren, eine persönliche Assistenz der Pontifices erforderlich, so bei allen Weihungen etc.
Endlich vernichteten die Pontifices auch Kultushandlungen, Opfer u. dgl., wenn der dazu bestimmte Flamen
abgehalten war.
Der Vorsteher des Kollegiums war der Pontifex maximus, dessen Amt von Augustus bis auf Gratian stets als Attribut der Kaiserwürde fortbestanden
hat. Die Wahl desselben geschah zur Zeit der Republik durch das Volk in den Tributkomitien und zwar auf Lebenszeit.
Der Pontifex maximus trug als Amtstracht ein weißes Kleid mit Purpursaum und hatte die von seinem Kollegium gefaßten Beschlüsse
zu vollziehen sowie die Annales maximi oder pontificum (Aufzeichnungen der denkwürdigen Begebenheiten des Jahrs) abzufassen.
Von diesen sind zu scheiden die Libri und Commentarii pontificum (Aufzeichnungen über Ritual- und Sakralrecht).
Vgl.
Hüllmann, Jus pontificium der Römer (Bonn 1837);
Ambrosch, Über die Religionsbücher der Römer (das. 1843);
Preibisch, Fragmenta
librorum pontificiorum (Tilsit 1878).
In der christlichen Zeit ist Pontifex maximus Bezeichnung für den Papst.
(lat.), was zur Würde eines Priesters gehört, daher in pontificalibus, in geistlicher Amtstracht;
in der
katholischen Kirche sind Pontifikalien Ritualbücher, welche die den Bischöfen allein zustehenden heiligen
Handlungen verzeichnen und deren Formen beschreiben.
Clemens VIII. ließ das Pontificale romanum ausarbeiten und 1596 zu alleinigem Gebrauch
veröffentlichen.
Durch Urban VIII. wurde es 1644 noch einmal durchgesehen.
Sümpfe (Paludi Pontine), berüchtigte Sümpfe in der ital. Provinz Rom, Kreis Velletri, im Altertum Ager Pometinus
genannt, erstrecken sich südöstlich von Rom von Cisterna bis Terracina in einer Länge von etwa 42 km bei einer größten Breite
von 28 km und werden von der Appischen Straße durchschnitten. Wenig höher als das Meer liegend, sind
sie von diesem durch Dünen getrennt, auf der Ostseite aber durch eine Kette von Kalibergen begrenzt. Die Einförmigkeit des
Sumpflandes wird durch einzelne saftgrüne Wiesen mit dunklem Rohr, durch das kräftige Grün der Steineichen und üppiger Wasserpflanzen
unterbrochen.
Unmittelbar zu beiden Seiten der Straße sind Kanäle gezogen und mittels dieser die Sümpfe ausgetrocknet;
auf diesen Strecken weiden Herden von Hornvieh, Pferden und Büffelochsen, während die trockensten Stellen auch für Getreidebau
benutzt werden. Aber zum längern Aufenthalt dienen die Sümpfe auch heute nur Hirten. In den ältesten Zeiten der römischen
Republik sollen hier 33 Städte gestanden haben, welche infolge von Kriegen, vielleicht auch durch den schädlichen
Einfluß der zunehmenden Sumpfluft schon frühzeitig verschwanden. Der erste Austrocknungsversuch wurde wahrscheinlich von
Appius Claudius (312 v. Chr.) gemacht, als dieser die nach ihm benannte Heerstraße durch die Sümpfe leitete. Augustus begnügte
sich,
mehr
mehrere Kanäle anzulegen. Unter den folgenden Kaisern gerieten diese Anstalten wieder in Verfall, und die Gewässer traten
aus; erst Trajan legte die ganze Strecke von Treponti bis Terracina trocken. Unter den über Rom hereinbrechenden Stürmen nahm
die Versumpfung wieder überhand. Die Päpste nahmen wiederholt die Austrocknungsarbeiten auf, so Bonifacius VIII.
(um 1300), Martin V. (1417), Sixtus V. (1585) und Pius VI. (1778), welche Kanäle und Entwässerungsgräben (darunter den Fiume
Sisto und die Linea Pia) ziehen ließen.
Zugleich wurde die Appische Straße wieder in stand gesetzt und an derselben in gleichen Entfernungen Gebäude zur Besorgung
der Posten und zur Aufnahme der Reisenden angelegt. Auch während der französischen Herrschaft wurden
die Entsumpfungsarbeiten fortgesetzt; aber noch jetzt ist die Luft, besonders zu manchen Zeiten des Jahrs, der Gesundheit sehr
nachteilig. Ein neuer Plan zur Entsumpfung des ganzen Gebiets ist jüngst vom preußischen Hauptmann v. Donat ausgearbeitet
worden.
Vgl. Prony, Description hydrographique et historique des marais Pontins (Par.
1823);