(spr. pongssä),Ambroise und Jules, Afrikareisende, wurden
von ihrem Oheim Vaudey, dem sardinischen Vizekonsul in
Chartum, erzogen und begleiteten ihn auf seinen Handelsreisen auf dem
obern
Nil. Als derselbe 1854 auf einer
Reise von
Gondokoro nach
Wadai getötet wurde, übernahmen sie sein
Geschäft, gründeten
mehrere Handelsstationen im
Lande der Djur und
Niam-Niam und lieferten durch eigne
Reisen Beiträge zur
Kenntnis jener Gegenden. Wertvoll war besonders ihre
»Karte vom Mittellauf des
Nils und seinen Nebenflüssen
Dender,
Sobat, Seraf,
Djur«. Ambroise starb 1868 in
Alexandria, Jules 1873 ebenfalls in
Ägypten.
[* 6] Von ersterm erschien »Le
[* 7] fleuve blanc« (Par.
1864).
Amilcare, Opernkomponist, geb. zu Paderno Fasolare bei
Cremona,
Schüler des
Konservatoriums zu
Mailand,
[* 8] debütierte als dramatischer
Komponist 1856 mit »I promessi sposi« zu
Cremona
und brachte seitdem: »La Savojarda« (1861, 1877 wiederholt als »Lina«),
(span., spr. ponntscho), in
Südamerika
[* 9] eine Art
Mantel, besteht aus einem viereckigen
StückTuch oder Wollenzeug,
mit einem
Ausschnitt oder
Schlitz in der Mitte, durch welchen der
Kopf gesteckt wird, das wertvollste Kleidungsstück
in
Brasilien,
[* 10]
Peru
[* 11] etc., auf dessen Herstellung große Sorgfalt verwendet wird.
franz. Besitzung an der Koromandelküste von
Britisch-Indien, 298 qkm (5,4 QM.) groß mit (1882)
140,945 Einw. Das Gebiet bildet einen Teil des Pennerdelta, ist nach W.
hügelig und hat ein gesundes
Klima.
[* 12] Hauptindustrie sind
Weberei
[* 13] und
Färberei. Für den
Unterricht ist durch zahlreiche
Schulen,
darunter ein
Collège, gut gesorgt. Es bestehen eine
Bibliothek von 12,000
Bänden, eine kath.
Mission, 2
Waisenhäuser. Die Einkünfte
der Besitzung betrugen 1883: 1,432,875
Frank.
Eine
Eisenbahn verbindet Ponditscherri mit dem indischen
Netz. Die Stadt Ponditscherri, unmittelbar am
Meer
gelegen, zerfällt in zwei durch einen
Kanal
[* 14] getrennte Teile (weiße und schwarze Stadt) und ist Sitz des
Generalgouverneur der französischen
Kolonien in
Indien und
mit Regierungsgebäuden und
Kirchen gut ausgestattet. Den Eingang in denHafen schützt ein
Leuchtturm.
Ponditscherri wurde 1672 vom König von
Bidschapur an die
Franzosen abgetreten, von diesen befestigt und soll 1756 70,000 Einw. gezählt
haben. 1761 von den Briten erobert und zerstört, 1763 zurückgegeben, 1778 abermals erobert, wurde es im
Frieden von
Versailles
[* 15] 1783 den
Franzosen aufs neue abgetreten, aber schon 1793 vom
Nabob von
Karnatik in
Verbindung mit den Briten wieder
in
Besitz genommen und die Festungswerke geschleift. Durch den
PariserFrieden 1814 erhielt
Frankreich Ponditscherri zurück gegen das
Versprechen,
keine neuen Festungswerke daselbst anzulegen.
Gebiet im
Kapland unter britischem Protektorat, zwischen
Tembuland,
Ostgriqualand,
Natal und dem
IndischenOzean, 9324 qkm
(169 QM.) groß mit 150,000 Einw., Pondo, die aus vielen kleinen
Stämmen (Amakwela, Amanyati, Amalana, Amanzi) bestehen.
Das Pondoland wird von den
Flüssen Umtata u. Umtamvuna begrenzt und vom
St.
John'sRiver und zahlreichen Nebenflüssen durchzogen. Es wurde 1884 von
England annektiert.
Hauptort ist
Palmerston mit
evangelischer Missionsstation.
(Ponewez), Kreisstadt im russ.
GouvernementKowno, an der Newesha und der
Eisenbahn Kalkuhnen-Radziwilischki,
hat 3
Kirchen, eine Kreisschule und (1885) 17,428 Einw. Hier im Juli 1831
Gefecht zwischen
Russen und
Polen.
Landschaft im österreich. Herzogtum
Salzburg,
[* 16] umfaßt das Salzachthal von
Lend bis
Golling
nebst den Seitenthälern (darunter das
Gasteiner) und entspricht im allgemeinen dem Gebiet der Bezirkshauptmannschaft St.
Johann.
Merkwürdig darin der enge Felspaß
Lueg (s. d.) und die Lichtensteinklamm.
Als 1809 der französisch-österreichische Krieg ausbrach, mußte sich Poniatowski, der den Oberbefehl über die
polnischen Truppen führte, vor der Übermacht des ErzherzogsFerdinand zurückziehen. Während aber die Österreicher bis Thorn
[* 30] vordrangen, besetzte Poniatowski im Mai Galizien. Auf dem Zug
nach Rußland 1812 befehligte er das polnische Armeekorps. Als die Russen zu
Anfang 1813 gegen die Weichsel vordrangen, führte Poniatowski 12,000 Mann polnischer Infanterie und 800 Mann Kavallerie
nach Sachsen.
[* 31]
In der Schlacht bei Leipzig
[* 32] befehligte er als Kommandant des 8. Armeekorps den rechten Flügel des französischen Heers und verteidigte
seine Stellung bei dem Dorf Konnewitz gegen die Österreicher so ausgezeichnet, daß er 16. Okt. von Napoleon I. zum Marschall ernannt
wurde. Nachdem er noch am 18. das Vordringen des Feindes auf dieser Seite gehindert, zog er sich in der
Nacht nach Leipzig zurück, wo er am 19. die abziehende französische Armee zu decken hatte. Erst als der Feind schon in die
Vorstädte von Leipzig eingedrungen war, begab sich auch Poniatowski, bereits am linken Arm verwundet, auf die Flucht,
fand aber die Brücke
[* 33] über die Elster
[* 34] zerstört und sprengte daher in den angeschwollenen Fluß. Unglücklicherweise aber überschlug
sich sein Pferd,
[* 35] und fand so denTod in den Wellen.
[* 36] Am 24. Okt. ward sein Leichnam aufgefunden und am 26. bestattet, 1816 aber in der
Gruft der polnischen Könige zu Krakau beigesetzt. Ein Denkmal an der Elster in Leipzig bezeichnet die Stelle, wo. Poniatowski den Tod fand.