Dagegen hatte
er anSchweden 2 Mill. Thlr. zu zahlen und 600,000 Thlr. pommersche
Schulden zu übernehmen.
Schweden, dem bloß
das sogen. Schwedisch-Pommern oder Neuvorpommern links der
Peene verblieb, versuchte im Siebenjährigen
Krieg vergeblich die verlornen
Besitzungen in Pommern wiederzuerlangen. Nach dem
SturzNapoleons I. 1814 wurde der schwedische
Anteil von Pommern gegen
Norwegen von den
Schweden an
Dänemark
[* 14] abgetreten, das denselben für das von
Hannover
[* 15] abgetretene Herzogtum
Lauenburg
[* 16] um die
Summe von 2,600,000 Thlr. an
Preußen überließ. Dieses zahlte an
Schweden noch 3,500,000 Thlr.
Vgl. Kantzow, Pomeriana
(Chronik von Pommern in niederdeutscher
Mundart, hrsg. von
Kosegarten, Greifsw. 1819, 2 Bde.;
von
Böhmer,
Stett. 1835);
Sell, Geschichte des Herzogtums Pommern (bis 1648, Berl. 1819-1820, 3 Bde.);
Barthold, Geschichte von
Rügen und Pommern (Hamb. 1839-45, 5 Bde.);
ferner die seit 1832 von der
Gesellschaft für pommersche Geschichte
u.
Altertumskunde herausgegebenen »Baltischen
Studien«; Petrich, Pommersche
Lebens- u. Landesbilder (Hamb. 1880-84, 2 Bde.);
Haff
(Stettiner Haff), der Mündungssee der Oder in
Pommern, in
welchen sie durch das
Papenwasser eintritt,
wird durch die
InselnUsedom und
Wollin von der
Ostsee getrennt, steht aber mit derselben durch die drei Mündungsarme der Oder:
Peene, Swine und
Dievenow, in
Verbindung. Es ist von O. nach W. 52 km lang, seine
Breite
[* 20] beträgt 15-22 km,
seine
Größe mit Einschluß des
Papenwassers etwa 800 qkm (14½ QM.). Durch zwei in das
Haff hineinragende
Landspitzen auf der
Südseite (zwischen denen der
NeuwarperSee) und einen Vorsprung derInselUsedom wird es in das
Große (im
O.) und das
KleineHaff (im W.) geteilt. Die Uferränder des
Haffs sind meist niedrig, besonders auf der Ostseite. Für die
Schiffahrt ist es überaus wichtig, da durch dasselbe eine 4,4 m tiefe Wasserstraße nach
Stettin hinaufführt; sonst ist es im allgemeinen nicht tief, an manchen
Stellen stark verschilft.
Pläne
zur Trockenlegung sind wiederholt gemacht worden. S.
Karte
»Pommern«.
die
Wissenschaft, welche die
Organe des Obstbaums und die Bestimmung und Einordnung der Obstsorten in die bezüglichen
Systeme
kennen lehrt, hat durch die Bestrebungen eifriger Pomologen in letzter Zeit eine besondere Bedeutung auch für den praktischen
Obstbau gewonnen.
Schon im 18. Jahrh. und bis zur Mitte des jetzigen hatten sich Quinteney, Noisette,
Hirschfeld,
Zink,
Mayer,
Sickler,
Dittrich,
Christ,
Dochnahl,
Diel,
Downing, Liegel, v. Ährenthal, v.
Truchseß,
Hogg u. a. bemüht,
die verschiedenen Fruchtsorten genau zu bestimmen und in bestimmte
Systeme zu ordnen; doch gebührt den Bearbeitern des »Illustrierten
Handbuchs der Obstkunde«,
Oberdieck,
Lucas, Engelbrecht und
Jahn, das
Verdienst, eine vollständig systematische
Ordnung der Obstfrüchte
hergestellt zu haben, welche für weitere Forschungen den
Boden gegeben hat.
Genaue Kenntnis der
Organe des Obstbaums sowie der pomologischen
Terminologie (Kunstsprache) sind für das
Studium der Pomologie notwendige
Vorbedingungen, abgesehen von der nötigen Bekanntschaft mit der pomologischen Litteratur. Bei den pomologischen
Bestimmungen kommen zunächst die
Früchte nach ihrer Form,
Größe und
Farbe, dann nach ihrer
Schale, dem
Stengel
[* 22] und dessen
Einsatz und nach dem
Kelch in Betracht; doch geben das
Fleisch, das Kernhaus beim
Kernobst und der
Stein beim Steinobst sowie
derDurchschnitt der
Frucht ganz bestimmte Merkmale, welche zur Feststellung der
Sorten benutzt werden.
Zu gleichem
Zweck sind die
Blätter der Fruchtzweige, die Form der
Fruchtaugen, die
Blüte
[* 23] und die
Blütezeit, die Sommertriebe
mit den Blättern zu beobachten und je nach den verschiedenen Fruchtarten zu berücksichtigen.
Die Bestrebungen der neuern Pomologen gehen dahin, eine bestimmtere Klasseneinteilung zu finden, in welcher
außer der Form und
Farbe der
Frucht besonders auch vegetative Verhältnisse mit in Betracht zu ziehen sind. Die Versammlungen
der deutschen Pomologen haben in der Neuzeit vieles zur Sichtung und Berichtigung der
Sorten beigetragen, und namentlich war
es die in Gotha,
[* 24] in welcher der Beschluß zur Herausgabe des illustrierten Handbuchs gefaßt wurde, das
in dieser Beziehung Wichtiges zu
Tage förderte.
¶
mehr
Wie dieses Werk für ganz Deutschland
[* 26] bei Obstbestimmungen benutzt wird und segensreich auch für den praktischen Obstbau
gewirkt hat, so gilt es auch für andre Länder als Norm, wenn auch Frankreich und England noch zum Teil an ihren altgewohnten
Systemen festhalten. Über pomologische Institute s. Gartenbauschulen. Über die Systeme, welche man für
die einzelnen Obstarten aufgestellt hat, s. Apfelbaum, Birnbaum etc. Wichtigste Litteratur: Duhamel, Traité des arbres fruitiers
(Par. 1768; neue Ausg. 1850, 2 Bde.);
Menger, Vollständige Anleitung zu einer systematischen Pomologie (Leipz. 1780);