sich »hinter der Stadtmauer« befindet, sei es, daß darunter das zu beiden
Seiten der
Mauer Befindliche oder nur der
Raum hinter der
Mauer innerhalb der Stadt, welcher in
Rom
[* 2] nicht bebaut werden durfte,
zu verstehen ist;
1871 und 1872, s.
Maritime wissenschaftliche Expeditionen. ^[= Obgleich das Meer in seinen mannigfachen Erscheinungen und Wirkungen schon in den ältesten ...]
Hier sind der
Steinberg (234 m) am Papenzinsee im
KreisSchlawe, derBurgwall bei Falkenhagen (239
m) und
der Schimmritzberg (256 m) bei Plattenheim im
KreisBütow, weiter nördlich der Pietschker
Berg (183 m) im
Kreise
[* 15]
Stolp
[* 16] und der
Dombrowaberg (210 m) am Lebathal zu erwähnen. Auf der andern Seite der Küstenebene erheben sich noch einzelne Hügelmassen,
so auf
Rügen die
Stubbenkammer (im
Königsstuhl 133 m), bei
Köslin
[* 17] der
Gollenberg (144 m), bei Schmolsin
der Revekol (115 m) u. a. Der Hauptfluß der
Provinz, die Oder, bildet zahlreiche
Arme und bei
Stettin
[* 18] den Dammschen
See sowie
das
Pommersche Haff, aus dem die drei
ArmePeene, Swine und
Dievenow zur
Ostsee abfließen.
Zum Odersystem gehören noch: die
Ihna, Ucker und
Peene, alle drei streckenweise schiffbar. Unter den zahlreichen
Küstenflüssen sind in Vorpommern einige schiffbar
(Recknitz, Rykgraben), die hinterpommerschen
(Rega,
Persante,
Wipper,
Stolpe,
Lupow,
Leba) dagegen sowie die nach S. zur
Netze gehenden
Flüsse
[* 19]
(Küddow,
Drage) nur flößbar. Die
Ostsee bildet an der
Küste
einigeBusen, so bei
Swinemünde die Pommersche
Bucht, andre bei
Rügen (s. d.). Nennenswerte
Kanäle besitzt
die
Provinz nicht, jedoch ist sie reich an Landseen.
Strandseen sind: der
Leba-, Gardesche, Vietzkesche, Vitter, Bukowsche,
Jamunder und Kampsee;
im Tiefland sind: der Kummerowsee
an der
Peene, der Dammsche,
Plöne- und der Madüesee.
Überaus reich an
Seen ist der Landrücken, von denen
hier nur der Wothschwien-, Enzig-,
GroßeLübbe-, Dratzig-, Pielburger,
Vilm- und Papenzinsee erwähnt werden. Die
Küste von
Hinterpommern ist auf ihrer ganzen
Länge (427 km) mit Sandhügeln oder
Dünen besetzt, deren Gestalt durch
Stürme oft verändert
wird. Von der Gesamtfläche entfallen auf Ackerland und
Gärten 55,3, auf
Wiesen 10,2, auf
Weiden 9,2 und
auf Waldungen 19,8 Proz. Die größten Ackerflächen finden sich im
Regierungsbezirk
Stralsund
[* 20] und im Tiefland (mit Ausnahme des
KreisesUkermünde) überhaupt, sodann in dem fruchtbaren Küstenstrich
von
Kolberg
[* 21] bis
Stolp. Das
Klima
[* 22] ist am mildesten in der Umgegend von
Stettin und auf
Rügen, rauher schon
in der Küstenlandschaft in Hinterpommern. Die durchschnittliche Jahreswärme beträgt in
Stettin 8,4,
Putbus 7,6,
Lauenburg
[* 23] 7,2 und
Köslin 7,1° C. Die jährliche Regenmenge erreicht in
Köslin 65, in
Regenwalde 62, in
Stettin und
Putbus nur 54
cmHöhe.
Die Zahl der Bewohner in der
Provinz belief sich 1885 auf 1,505,575
Seelen (darunter 1,465,477
Evangelische,
22,390 Katholiken, 4371 sonstige
Christen und 13,291
Juden). Von evangelischen
Sekten gibt es vorzugsweise in Hinterpommern
Altlutheraner,
Irvingianer,
Baptisten etc. Die Katholiken wohnen meist in den größern
Städten, sodann an der westpreußischen
Grenze, woselbst sie noch eine
Mundart der polnischen
Sprache
[* 24] reden, während die wenigen echten
Kassuben
(s. d.) am
Leba- und Gardeschen
See (noch 300) der evangelischen
Kirche angehören.
Sonst wird nur die
deutsche Sprache geredet.
Landwirtschaft,
Viehzucht und
[* 25] die gewöhnlichen bürgerlichen
Gewerbe sowie in den
Seestädten
Handel,
Schiffahrt und
Schiffbau sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Der Großgrundbesitz beherrscht in
Pommern (wie in
Mecklenburg) die meisten Verhältnisse des
Landes; ihm gehören, wenn man als
Scheide zwischen
Groß- und Kleingrundbesitz das
Maß von 100
Hektar für ein Besitztum annimmt, 55,4 Proz. des Grundbesitzes
überhaupt an, mehr als in irgend einer andern
Provinz des
Staats, während auf den eigentlichen Bauernstand (10-100
Hektar
für ein Besitztum) nur 31,2 Proz. des gesamten
Grundbesitzes, d. h. weniger als in einer andern
Provinz, entfallen.
Die Industrie ist nur in Stettin und Umgegend bedeutend, wo große Maschinenbauanstalten, Schiffswerften, chemische
und Zuckerfabriken, Ziegeleien etc. vorhanden sind. Außer ähnlichen Fabriken gibt es in der Provinz noch mehrere große Fabriken
für Papier, Tabak etc. und in den hinterpommerschen Walddistrikten neben Holzstofffabriken einige große
Glashütten. Von großer Bedeutung ist der Handel, besonders zur See. Der Hauptsitz des pommerschen Seehandels ist Stettin (s. d.)
mit dem Hafen zu Swinemünde; indessen sind auch Stralsund, Greifswald, Wolgast,
[* 41] Anklam,
[* 42] Kolberg, Stolp etc.
bei demselben beteiligt.
Pommern wurde in der römischen Kaiserzeit von den zum Stamm der Vandalen gehörigen Rugiern und Turcilingern bewohnt und, als diese
in der Völkerwanderung neue Sitze im Süden aufsuchten, gegen Ende des 5. Jahrh. von slawischen Völkern in Besitz genommen.
Sie gehörten zum Stamm der Lechen und nannten sich westlich der Oder Chizziner und Liutizen, östlich
davon Pommern (Pomerani), ein Name, der zu Karls d. Gr. Zeit auftaucht und zunächst nur
an dem Land haftete. Karls Vordringen
bis zur Peene war ohne nachhaltige Wirkung.
Ebensowenig konnte Polen, dessen HerzogBoleslaw Chrobry 995 das Land östlich der Oder unterwarf, sich
auf die Dauer in diesem Besitz behaupten. Als erster Fürst in Pommern erscheint Swantibor I. um 1100. Nach seinem Tod (1107) fand
eine Teilung des Landes unter seine vier Söhne statt, und zwar erhielten die beiden ältern das Land zwischen Peene und Persante
(Slawien) mit der Hauptstadt Stettin, die beiden jüngern Pomerellen zwischen Persante und Weichsel mit der
Hauptstadt Danzig.
[* 52]