relativen Feuchtigkeit an, und somit berechnet sich der wirklich vorhandene Dunstdruck sehr einfach (Dunstdruckmaximum 23,5
mm, relative Feuchtigkeit 60 Proz., 60 wirklicher Dunstdruck 23,5 . 60/100
= 14,1 mm). Da nun für jedes Millimeter Dunstdruck ca. 1 g Wasser auf 1 cbm Luft kommt, so erfährt man ohne weiteres das
Gewicht des in der Luft enthaltenen Wassers, und wenn man den berechneten Dunstdruck auf der Skala der Dunstdruckmaxima aufsucht,
so bezeichnet der gegenüberstehende Temperaturgrad den Taupunkt. Das Polymeter eignet sich für meteorologische und hygieinische
Zwecke, namentlich auch zur Aufstellung von Wetterprognosen nach den Troskaschen Regeln, die sich hauptsächlich auf Beobachtung
des Hygrometers gründen.
eine der neun Musen, die Vertreterin der ernsten gottesdienstlichen Gesänge
und Erfinderin der Lyra, von Öagros Mutter des Orpheus, wird (ohne weitere Attribute) in einen Mantel gehüllt und nachsinnend
auf einen Felsen gestützt dargestellt. Vgl. Musen (mit Abbildung).
(griech., »Vielgestaltigkeit«,
Heteromorphismus), in der Mineralogie die Erscheinung, daß manche Körper in verschiedenen, nach den kristallographischen Gesetzen
nicht aufeinander zurückführbaren Kristallgestalten auftreten (Dimorphismus Zwei-, Trimorphismus Dreigestaltigkeit). Polymorph
nennt man auch die kristallinisch und amorph vorkommenden Körper. In der Zoologie bezeichnet Polymorphismus die Vielgestaltigkeit der
Individuen einer und derselben Art, wie sie bei manchen niedern Tieren Platz greift und mit Arbeitsteilung
verbunden ist. So sind in den Insektenstaaten (Ameisen, Bienen, Termiten) außer den Männchen und Weibchen, denen die Erhaltung der
Art durch Fortpflanzung obliegt, noch besonders gestaltete Arbeiter, Soldaten etc. vorhanden, welche den Aufbau und die Verteidigung
des Nestes sowie die Pflege der Jungen besorgen.
Bei gewissen Quallen, den Siphonophoren (Röhrenquallen), sind einzelne Individuen der im Zusammenhang befindlichen polymorphen
Kolonie reinweg zu Nährtieren, den sogen. Magenschläuchen, andre zu Fühltieren (Tentakeln), andre zu Schwimmglocken etc.
geworden und haben so wenig von der ursprünglichen Gestalt beibehalten, daß sie völlig den Eindruck
von Organen eines Einzeltiers machen.
Vgl. Leuckart, Über den Polymorphismus der Individuen (Gieß. 1851);
Häckel, Über Arbeitsteilung
in Natur- und Menschenleben (Berl. 1869).
geographische Bezeichnung, unter welcher man im weitern Sinn die gesamte Inselflur
des Stillen Ozeans zusammenfaßt, in beschränktem Sinn aber sämtliche Inselgruppen im W. vom 175.° östl. L. und südlich
vom Äquator (aber mit Ausnahme der Fidschiinseln) versteht. Vgl. Ozeanien.
(grch.), vielteilige oder vielgliederige Zahlengröße, d. h.
eine Größe, welche aus zwei oder mehr Größen a, b, c ... durch Addition oder Subtraktion zusammengesetzt
ist, wie a + b+ c oder a - b- c + d etc. Ein zweigliederiges Polynom nennt man ein Binom, ein dreigliederiges ein
Trinom.
Polynomischer Lehrsatz ist die Formel, durch welche die Potenz eines Polynoms dargestellt wird;
im Altertum die Cephalopoden oder Tintenschnecken (s. d.), gegenwärtig gewisse Formen
unter den Cölenteraten. Ein Polyp ist ein cylindrischer oder keulenförmiger Schlauch, der mit seinem hintern Ende festgewachsen
ist und am vordern eine Öffnung besitzt. Diese ist von einem oder mehreren Kränzen von Fangarmen umgeben
und führt entweder in eine einfache cylindrische Darmhöhle (Hydroidpolyen) ^[richtig: (Hydroidpolypen)] oder mittels eines
kurzen Mundrohrs in einen kompliziertern, mit peripherischen Taschen versehenen Darmraum (Korallpolypen); sie dient sowohl
als Mund wie als After und bietet auch den Geschlechtsprodukten einen Ausweg. Durch Knospung und Sprossung
entstehen aus zahlreichen, innig verbundenen Individuen zusammengesetzte Polypenstöcke. Näheres s. bei Hydromedusen und Korallpolypen.
in der Medizin gewisse Geschwülste, welche auf einer freien Oberfläche gestielt aufsitzen; die Struktur derselben
wird durch den Namen nicht ausgedrückt, da er aus einer Zeit stammt, in welcher der mikroskopische Bau der
Polypen noch unbekannt war. Man unterscheidet Schleimpolypen und fibröse Polypen. Die Schleimpolypen kommen
nur auf Schleimhäuten vor, sie haben eine runde oder länglichrunde Gestalt, zeigen für das Gesicht und Gefühl meist eine
ausgezeichnet schleimige, weiche Beschaffenheit, sind mäßig fest und gewöhnlich sehr blutreich.
Die Hauptmasse der Geschwulst besteht aus weichem Bindegewebe mit Gefäßen und Drüsen; Nerven sind nur
in einzelnen Polypen nachgewiesen worden. Oft kommen in diesen Polypen auch kleine Cysten vor, welche sich so sehr vermehren können,
daß der Polyp zu einem sogen. Cysten- oder Blasenpolypen wird. Die Schleimpolypen kommen auf fast allen
Schleimhäuten vor, am häufigsten aber in der Nasenhöhle, im Schlundkopf und im Mastdarm. Die Polypen sind bald vollständig symptomlos,
wie z. B. kleinere Polypen des Magens, während sie in andern Fällen dauernde oder vorübergehend Verengerung oder selbst Verstopfung
des Kanals (z. B. bei Nasenpolypen) herbeiführen.
Sitzen die Polypen, wie nicht selten, in dem Kehlkopf (s. Tafel »Halskrankheiten«),
so erzeugen sie Stimmlosigkeit,
beeinträchtigen später auch die Atmung und können Erstickung herbeiführen. Polypen des Mastdarms, welche namentlich häufig bei
kleinen Kindern vorkommen, bedingen regelmäßig mehr oder weniger beträchtliche Blutungen beim Stuhlgang, ebenso die seltenern
Polypen der Harnblase Blutverlust beim Urinieren. Fast alle Polypen entstehen durch chronische Katarrhe der Schleimhaut,
auf welcher sie sitzen, und unterhalten denselben; nach Entfernung der Polypen verschwindet der Katarrh meist sehr rasch.
Die fibrösen (Faserpolypen) sind rundliche Geschwülste aus festem Bindegewebe mit spärlichen Gefäßen und manchmal mit glatten
Muskelfasern, welche sich unter einer Schleimhaut entwickeln. Letztere wird anfangs nur hervorgebaucht
und allmählich durch den Druck der wachsenden Geschwulst mehr und mehr verdünnt. Schließlich überzieht die Schleimhaut
nur als ganz dünne Membran die Fasergeschwulst, welche mehr oder weniger gestielt frei auf der Oberfläche der Schleimhaut
zum Vorschein kommt. Solche fibröse Polypen finden sich vorzugsweise in der Gebärmutter, in der Nasen-Rachenhöhle, seltener
im Darm etc. Die Polypen der Rachenhöhle sind hin und wieder sarkomatöse Geschwülste und erfordern noch dringender als die andern
Polypen die
mehr
Entfernung auf operativem Weg. Auch auf der äußern Haut kommen sogen. polypöse Gebilde vor (s. Mollusken, S. 728).