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Zierpflanzen kultiviert. Die Blüten der erstern, welche in Südfrankreich im großen angebaut wird, geben eins der geschätztesten Parfüme.
Zierpflanzen kultiviert. Die Blüten der erstern, welche in Südfrankreich im großen angebaut wird, geben eins der geschätztesten Parfüme.
1) Flecken in der ital. Provinz Salerno, Kreis [* 2] Sala Consilina, am gleichnamigen Golf des Tyrrhenischen Meers, mit Hafen und Kastell, vormals eine mächtige Stadt, wurde 1542 von den Türken zerstört und hatte 1881 nur noch 650 Einw. -
(franz., spr. -iße, ital. Polizza, Versicherungsschein), die Urkunde, welche der Versicherer (die Versicherungsanstalt) dem Versicherungsnehmer über die genommene Versicherung ausstellt.
Sie muß alle Bedingungen enthalten, unter welchen die Versicherungssumme ausgezahlt wird, insbesondere: den Namen des Versicherten, den Gegenstand der Versicherung nach denjenigen Kennzeichen, welche ihn von andern hinlänglich unterscheiden, die Versicherungssumme, die bedungene Prämie, die Art und die Dauer der übernommenen Gefahr nach Anfang und Ende, die Unterschrift des Versicherers und das Datum. Vgl. Versicherungswesen.
s. Pulcinella. ^[= (franz. Polichinelle), eine der Masken des italienischen Theaters, auch bei allen Volksfesten ...]
da Caravaggio, s. Caravaggio ^[= # (spr. wäddscho), 1) Polidoro (eigentlich Caldara), ital. Maler, geboren um 1495 zu Caravaggio ...] 1).
(Palier, Polierer), bei Maurern, Zimmerleuten und andern ehedem zünftigen Handwerkern der die Arbeit anordnende und die Aufsicht führende Werkgeselle (Werkmeister), des Meisters stellvertretender Obergeselle, der Kunstverständige, der zugleich bei öffentlichen Gelegenheiten, z. B. bei der Richtung eines neuen Baues, die Festrede zu halten hatte (s. Parlierer).
(lat.), Gegenständen aus Metall, Holz, [* 3] Stein etc. Glätte und Glanz erteilen. Da es sich hierbei nur um Beseitigung der Oberflächenrauhigkeiten handelt, so ergeben sich zwei Methoden zur Erzeugung des Glanzes:
1) Wegnehmen sämtlicher Erhöhungen bis auf den Grund der Vertiefungen, 2) Ausfüllen der letztern. Die erste, bei allen dichten Materialien (namentlich Metallen, Glas, [* 4] Granit, Marmor etc.) anwendbare Methode besteht in einem fortgesetzten Schleifen mit immer feinern Schleifmitteln (Glanzschleifen). Man beginnt mit dem Schleifen auf dem Schleifstein oder mit Schleifpulvern (Schmirgel, Feuerstein, Bimsstein, Sand, Glas) und vollendet mit ganz feinen Pulvern (Polierpulvern).
Als solche dienen: Polierrot, Wiener Kalk, Zinnasche, Tripel, Knochenasche, englische Erde, geglühte Thonerde (Diamantin), Graphit, Kienruß, Magnesia etc. Die pulverförmigen Schleifmittel werden, mit Wasser, Öl, Spiritus [* 5] befeuchtet, über die Flächen unter entsprechendem Druck hin und her bewegt. Zum Andrücken bedient man sich mit Holz, Leder oder Tuch überzogener Hölzer (Polierhölzer) oder glatt geschliffener alter Feilen (Polierfeilen). Besonders bequem ist das Schleifpapier oder Schleifleinen (s. d.). Poliermaschinen bestehen aus einem Mechanismus, durch welchen mit Polierpulver versehene Scheiben in schnelle Rotation versetzt werden, an welche der zu polierende Gegenstand angehalten wird.
Bei der zweiten Poliermethode wird die Glätte durch Niederdrücken der kleinen Erhöhungen oder Ausfüllen der Vertiefungen mit gewissen Substanzen hervorgebracht. Im ersten Fall, der nur bei Metallen vorkommen kann, wendet man Werkzeuge [* 6] aus glashartem Stahl (Polierstahl), Blutstein, Feuerstein, Achat, [* 7] Jaspis an, die trocken oder mit Seifenwasser, Olein, Bier, Essig befeuchtet unter starkem Druck über dasselbe hin- und hergeführt werden. Bürsten aus Draht [* 8] oder Glasfäden dienen zum Polieren solcher Gegenstände, die keinen starken Druck aushalten können, z. B. Gold- und Silberschmucksachen. Im zweiten Fall, der hauptsächlich bei Holz angewendet wird, bedient man sich gewisser Harzlösungen (Politur), mit welchen man die Poren füllt und die Oberfläche so überzieht, daß eine ununterbrochen glänzende Fläche entsteht.
Die Schellackpolitur besteht aus einem weingeistigen Schellackfirnis, welcher bisweilen noch Mastix und Sandarach enthält, und wird auf das Holz aufgerieben. Je poröser das Holz ist, um so konzentrierter muß der Firnis sein; Ahornholz erfordert gebleichten Schellack, zu dunkeln Hölzern wird aber der Firnis bisweilen noch gefärbt. Das zu polierende Holz muß fein geschliffen und dann wieder von Öl gereinigt sein; man gießt den Firnis auf einen mehrfach zusammengelegten wollenen Lappen, schlägt feine, reine, weiche Leinwand herum, benetzt diese mit einigen Tropfen Baum- oder Leinöl und fährt nun mit dem elastischen Ballen in geraden und kreisförmigen Zügen über die Holzfläche hin.
Der Firnis wird dadurch gleichmäßig ausgebreitet. Das Öl macht den Ballen schlüpfrig und muß daher von Zeit zu Zeit erneuert werden, bis der Ballen und die Holzfläche trocken geworden sind. Nötigen Falls muß das Verfahren wiederholt werden, damit die Harzschicht auf dem Holz genügende Stärke [* 9] erhält. War beim Schleifen sehr viel Öl in das Holz gekommen, so schlägt dies nach dem Polieren aus und macht ein erneutes Polieren notwendig. Auf matt gewordenes poliertes Holz reibt man eine zusammengeschmolzene Mischung aus 2 Teilen Stearinsäure und 3 Teilen Terpentinöl nebst etwas passender Farbe mittels eines seidenen Läppchens so lange ein, bis der Glanz wiederhergestellt ist.
Eisenoxyd, welches seiner Härte und Feinheit wegen als Poliermittel auf Metall, Glas etc. benutzt wird.
Ein vorzügliches Polierrot erhält man durch Glühen von kleesaurem Eisenoxydul, das durch Fällung von schwefelsaurem Eisenoxydul mit Kleesäure gewonnen wird und, gut gewaschen und geglüht, je nach dem Grade der Glühhitze verschiedene Nüancen (Hellrot, Braunrot, Rotbraun ins Dunkelviolette) und ebenso viele Härten erhält.
Das dunkelviolette heißt auch wegen seiner besondern Verwendung Stahlrouge, das hellrote Goldrouge.
(Klebschiefer, Saugkiesel, Silbertripel), dünnschieferiges, sehr leichtes, glanzloses, gelblich- oder gräulich weißes, auch lichtgelbes Kieselgestein, welches abfärbt, sich fein und mager anfühlt und matt ist, auf dem Wasser schwimmt, aber mit Wasser getränkt ein spezifisches Gewicht von nahe 2 besitzt. Der Polierschiefer besteht aus einer Zusammenhäufung der aus Kieselsäureanhydrid bestehenden Schalen von Diatomeen mit Thon, Kalk, Eisenoxyd und ist eine Ablagerung in Süßwasserseen der Tertiärzeit; so findet er sich im Braunkohlengebirge von Bilin, im tertiären Basalttuff des Habichtswaldes eingelagert, auch bei Planitz, Ménilmontant, am Montmartre etc. Man benutzt ihn wie den Tripel (s. d.) zum Polieren und Schleifen von Metall, Glas etc.
faseriger Roteisenstein (Blutstein) zum Polieren der Metalle. ^[= (griech.), diejenigen chemischen Elemente, welche gute Leiter der Wärme und Elektrizität sind, ...]
s. Bohnen. ^[= (Wichsen), das Polieren von hölzernen Zimmerfußböden mit Wachs, kann auf verschiedene Weise ...]
(spr. -linjack), alte Adelsfamilie Frankreichs, nach dem Schloß (dem alten Apolliniacum) im Departement Oberloire benannt, beherrschte seit dem 9. Jahrh. mit dem Vikomtetitel die Landschaft Velay und hinterließ 1385 bei ihrem Aussterben Namen und Güter der verwandten Familie Chalançon. Die namhaftesten Glieder [* 10] dieser sind: ¶
1) Melchior de, geb. zu Puy en Velay, ward Geistlicher und begleitete den Kardinal von Bouillon 1689 und 1692 zum Konklave nach Rom. [* 12] 1695 ward er nach Polen gesandt, um die Wahl des Prinzen von Conti zum König zu betreiben; er bewirkte sie auch, doch kam August von Sachsen [* 13] dem Prinzen in der Besitznahme des Throns zuvor. Polignac ward darauf nach seiner Abtei Bonpart verwiesen. Mit mehr Glück beteiligte er sich 1712-13 an den Friedensunterhandlungen zu Utrecht, [* 14] worauf er zum Kardinal erhoben und mit mehreren Pfründen beschenkt wurde.
Während der Regentschaft des Herzogs von Orléans [* 15] als Anhänger des alten Hofs in die Verschwörung des Fürsten Cellamare verwickelt, ward er in seine Abtei verwiesen und 1721 als französischer Botschafter nach Rom gesandt, wo er zur Schlichtung der religiösen Streitigkeiten in Frankreich die Bulle Unigenitus erwirkte. Auch legte er eine sehenswerte Sammlung von Antiquitäten an, welche Friedrich II. von Preußen [* 16] nach seinem Tod kaufte, die aber 1760 im Schloß von Nieder-Schönhausen bei Berlin [* 17] von den Österreichern zerschlagen wurde. 1729 nach Frankreich zurückgekehrt, starb Polignac als Bischof von Auch. Sein Gedicht »Anti-Lucretius, sive de Deo et natura« (Par. 1745 u. öfter, 2 Bde.; in franz. Verse übersetzt 1813) bezweckte die Widerlegung der alten Philosophie. Seine Biographie schrieb Faucher (Par. 1777, 2 Bde.).
2) Jules de, Großneffe des vorigen, ward 1780 in den Herzogstand erhoben und gewann durch seine Gemahlin Jolanthe Martine Gabrielle de Polastron (geb. 1749), eine Vertraute der Königin Marie Antoinette und Erzieherin von deren Kindern, großen Einfluß am Hof, [* 18] den er hauptsächlich zur Bereicherung seiner Familie benutzte. Beim Beginn der Revolution entfloh die Familie Polignac im Juli 1789 aus Frankreich. Die Herzogin starb in Wien, [* 19] und Polignac begab sich nun mit seinen Söhnen und der Herzogin von Guiche, seiner Tochter, zum Zaren nach Petersburg, [* 20] der sie mit dem Heimatsrecht und mit reichen Gütern in Litauen und der Ukraine beschenkte. Nach der Restauration zum Pair von Frankreich ernannt, starb Polignac in Rußland.
3) Armand Jules Marie Héraclius, Herzog von, ältester Sohn des vorigen, geb. zu Paris, [* 21] beteiligte sich mit seinem Bruder Jules an der Verschwörung Pichegrus (s. d.) u. Cadoudals (s. d.) und ward deshalb samt jenem im Februar 1804 in Paris verhaftet. Zum Tod verurteilt, aber durch Vermittelung der Kaiserin Josephine zu lebenslänglicher Haft begnadigt, entflohen beide 1813 und wurden nach dem Sturz Napoleons I. die eifrigsten Anhänger des Absolutismus. Armand wurde 1815 Mitglied der Kammer, Adjutant des Grafen Artois und, nachdem dieser König geworden war, Großstallmeister. Der Tod seines Vaters 1817 erhob ihn zum Pair von Frankreich. Nach der zweiten französischen Revolution begab er sich mit Karl X. ins Exil. Er starb in St.-Germain en Laye.
4) Auguste Jules Armand Marie, zuerst Graf, hernach Fürst von Polignac, Bruder des vorigen, geb. zu Versailles, [* 22] teilte bis 1814 dessen Schicksale und ward von Ludwig XVIII. als Gesandter nach Rom geschickt, wo er sich als Anhänger des äußersten Absolutismus zeigte. 1816 zum Pair von Frankreich erhoben, wollte er wegen Gewissensskrupel die Konstitution nicht beschwören, bis der Papst seine religiösen Bedenken beseitigte. 1820 erhob ihn letzterer zum Römischen Fürsten. 1823 wurde Polignac Gesandter in London. [* 23] Am zum Minister des Auswärtigen und zum Ministerpräsidenten ernannt, ward er der eigentliche Urheber der berüchtigten Ordonnanzen vom welche den Sturz Karls X. zur Folge hatten. Polignac ging zwar als Begleiter desselben mit nach Cherbourg, [* 24] verließ ihn jedoch wieder, wurde zu St.-Lô erkannt und verhaftet, 21. Dez. aller seiner bürgerlichen Rechte verlustig erklärt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Er trat dieselbe in Ham an und benutzte sie zur Abfassung seiner »Considérations politiques« (Par. 1832). Im November 1836 wieder freigegeben, ging er nach England und starb in Paris. Sein ältester Sohn und gegenwärtiger Chef der Familie, Jules Armand Jean Melchior, Herzog von Polignac und römischer Prinz, geb. stand in bayrischen Militärdiensten und lebt in Paris.