(spr. púhlenbörch), Cornelius van, holländ. Maler, geb. 1586 zu Utrecht, war Schüler
A. Bloemaerts, besuchte Italien und hielt sich 1617 in Rom auf, wo er sich unter dem Einfluß Elsheimers weiterbildete, wurde
von König Karl I. 1637 nach London berufen, kehrte aber bald in seine Vaterstadt zurück, wo er starb. Er malte
meist kleinere landschaftliche Darstellungen aus der Gegend von Rom, mit nackten Figuren aus der antiken
Mythologie (Satyrn, Nymphen etc.), mit biblischen Szenen und mit Staffage nach italienischen Dichtern. Eine glatte, saubere Behandlung
zeichnet seine Werke aus, welche wegen dieses Vorzugs im vorigen Jahrhundert sehr gesucht waren und deshalb in allen Galerien
zahlreich vorhanden sind.
ital. Nationalgericht, ein dicker Brei aus Maismehl und
Salz, welcher nach dem Erkalten in fingerdicke Schnitten zerschnitten und gewöhnlich mit einem Zusatz von Käse gebacken wird.
Man ißt die Polénta allein oder mit gebratener Leber und gedämpftem Fleisch mit Sauce.
Man macht Polénta auch aus Grieß und Kartoffeln.
Ein bei Plinius vorkommendes, Alphita genanntes Gericht ist nichts andres als eine Art Polénta An der untern
Donau, in Ungarn, Siebenbürgen etc., heißt dasselbe Gericht Mamaliga.
Fluß in der Sächsischen Schweiz, durchfließt ein romantisches vielbesuchtes Thal, vereinigt sich oberhalb
Porschdorf (links) mit der Sebnitz und bildet den Lachsbach, der rechts unterhalb Schandau in die Elbe mündet.
Giulio Cesare, berühmter Schachmeister aus Lanciano in den Abruzzen, lebte um das Ende des 16. Jahrh. Seine
vortrefflich gearbeiteten Manuskripte über die Theorie des Spiels dienten den unmittelbar folgenden Herausgebern von Druckwerken
(Salvio, Greco) zur Grundlage.
Distriktshauptort in der ital. Provinz Rovigo, am Po, von dem eine Abzweigung zum Canale
Bianco führt, und an der Bahnlinie Padua-Bologna, hat eine Kirche mit hohem Turm, einen Hafen, Weinbau, Seilerei, Viehhandel und
(1881) 2470 Einw.
Alexander
Iwanowitsch, bemerkenswerter russ. Dichter, geb. 1807 zu
Petersburg, studierte in Moskau, ohne jedoch den Universitätskursus zu vollenden, wurde für ein satirisches,
die Regierung mit beißendem Spott verhöhnendes Gedicht: »Ssáschka«, im Juli 1826 unter die Soldaten gesteckt und drei Jahre
später wegen eines Fluchtversuchs nach dem Kaukasus geschickt. 1832 nach Moskau übergeführt, starb er 1838 daselbst.
Seine
gesammelten Gedichte sind in Moskau 1859 zuletzt erschienen.
Ihr Hauptcharakterzug ist ungewöhnliche
Gefühlstiefe, virtuose Form, begeisterter Schwung bei gedrängtem, kräftigem Ausdruck.
Nikolai Alexejewitsch, russ. Schriftsteller, geb. 22. Juni (alten
Stils) 1796 zu Irkutsk, widmete sich seit 1811 in Moskau wissenschaftlichen Studien, redigierte hier 1825-34 den »Moskauer Telegraph«,
eins der namhaftesten neuern russischen Journale, dann seit 1838 zu Petersburg die Zeitschrift »Der Sohn
des Vaterlandes« und starb hier 22. Febr. (alten Stils) 1846. Polewois Bedeutung liegt in seinem Kampf gegen die Anhänger des
französischen und russischen Pseudoklassizismus; er entwickelte dabei eine außerordentliche Vielseitigkeit, denn er war
zugleich Kritiker, Novellist, Dramatiker, Historiker und Übersetzer.
Von seinen dramatischen Stücken (gesammelt Petersb. 1842-43, 4 Bde.)
haben sich einige, wie: »Ugolino«, »Parascha«, »Großväterchen der russischen Flotte«, auf dem Repertoire
erhalten. Von seinen historischen Arbeiten ist die unvollendete »Geschichte des russischen Volkes« (Mosk. 1829-33, 6 Bde.),
welche er der »Geschichte des russischen Staats« von Karamsin entgegenstellte, hervorzuheben. Auch verfaßte er eine Biographie
Suworows (deutsch, Riga 1850) und »Lebensbeschreibungen der russischen Feldherren« (Petersb. 1845) sowie
»Umrisse russischer Litteratur« (1839), die für jene Zeit nicht unbedeutend waren. - Sein Sohn Peter Polewoi, ebenfalls Schriftsteller,
schrieb unter anderm die Biographie Shakespeares für die von Nekrassow und Gerbel besorgte Übersetzung der Werke desselben
(Petersb. 1866-67, 4 Bde.)
und eine »Geschichte der russischen Litteratur in Umrissen und Biographien« (1872, 3. Aufl. 1877).
Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert rhombisch, kurz säulenförmig, findet sich auch derb,
in körnigen Aggregaten, ist licht stahlgrau, schwach metallglänzend, undurchsichtig, Härte 6,5-7, spez. Gew. 4,826-5,061,
besteht aus Mangansuperoxyd MnO2 ^[Mn_O2] und findet sich auf den Pyrolusitlagerstätten zu Platten in Böhmen, bei Schneeberg,
Johanngeorgenstadt, in Nassau und Cornwall.
L. (Tuberose), Gattung aus der Familie der Liliaceen, Zwiebelgewächse mit linien- bis lanzettförmigen Blättern,
langem Blütenschaft und zahlreichen endständigen, trichterförmigen, gekrümmten Blüten. Polianthes tuberosaL. (Nachthyazinthe),
in Ostindien, auf Java, Ceylon, mit linienförmigen, spitzen, 5-7 cm langen, glatten, schlaffen Blättern und 1-1,25 m hohem
Stengel, welcher in eine lange Ähre von 10-30 und mehr weißen, betäubend wohlriechenden Blumen endigt,
sowie Polianthes gracilis Link, in Brasilien, mit dünnerer und längerer Kronröhre und von schlankern Wuchs, werden bei uns als
mehr
Zierpflanzen kultiviert. Die Blüten der erstern, welche in Südfrankreich im großen angebaut wird, geben eins der geschätztesten
Parfüme.