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Poitiers - Pol
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Poitiers # (spr. poattjeh), Diane de, s. Diana 1). / 8
Poitou (spr. poatuh), ehemalige Provinz im südwestlichen Frankreich, teilte sich in Oberpoitou und / 234
Pokal (v. ital. boccale), Trinkbecher mit Fuß aus Holz, Glas, Thon, Metall u. dgl., der schon im / 143
Pokar Ort, s. Adschmir-Mhairwara. / 4
Pökelfleisch s. Einsalzen. / 3
Poker (engl., spr. pohk-), Schüreisen, Schürhaken, besonders für Kaminfeuer; auch (Bocker) ein / 21
Pokrow Kreisstadt im russ. Gouvernement Wladimir, in waldiger und sumpfiger Gegend, an der Eisenbahn / 23
Pokulieren (v. lat. poculum), bechern, zechen. / 6
Pokutien die ehemalige Woiwodschaft Halicz oder derjenige Teil von Ostgalizien, welcher zwischen dem / 33
Pol # (griech.), s. v. w. Drehpunkt; in der Geometrie jedes der beiden Enden der Drehungsachse einer / 133
Pol _2 # Winzenz, poln. Dichter, geb. 20. April 1807 bei Lublin, studierte in Wilna, nahm an dem Freiheitskri / 232
Fortsetzung:
Poitiers , # (spr. pŏattjeh), Hauptstadt des franz. Departements Vienne, wichtiger Punkt der alten historischen
mehr
Institute zur
Förderung des
Handels und
Verkehrs sind: eine
Handels -,
Gewerbe - und Ackerbaukammer und eine
Filiale der
Bank von
Frankreich . Poitiers hat
Fakultäten für
Jurisprudenz ,
Wissenschaften und Litteratur, eine Vorbereitungsschule für
Medizin und
Pharmazie ,
ein
Lyceum , eine
Lehrerbildungsanstalt , ein
Seminar , zwei geistliche Kollegien, eine
Bibliothek von 30,000
Bänden und 400
Manuskripten ,
ein
Museum für
Antiquitäten und
Naturwissenschaften , einen botanischen
Garten ,
[* 2 ]
Gesellschaften für
Archäologie ,
Medizin ,
schöne Künste
u. a. und ein Taubstummeninstitut. Poitiers ist Sitz des
Präfekten , eines Appellhofs, eines
Tribunals und Assisenhofs, eines Handelsgerichts
und eines
Bischofs . Die Stadt besitzt aus der römischen Zeit Reste eines
Aquädukts . Jenseit des Clain befindet
sich ein sogen.
Pierre levée, ein
Dolmen , an den sich viele
Sagen knüpfen. - Poitiers hieß im
Altertum Limonum, dann nach dem gallischen
Stamm der Pictaven
Pictavium und war schon unter römischer Herrschaft eine wichtige Stadt.
Später war es die Hauptstadt der
Provinz
Poitou . 507 schlug in der
Nähe der Stadt bei Voullon
Chlodwig den
Westgotenkönig
Alarich . Der bei Poitiers 18. Okt. 732 von
Karl
Martell über die Araber erfochtene
Sieg rettete das
Abendland
vor der Unterjochung
durch den
Islam . Dann erfochten auf dem nahegelegenen
Feld
Maupertuis 19. Sept. 1356 die
Engländer einen
Sieg über die
Franzosen ,
welcher
Frankreich mit dem
Untergang seiner Selbständigkeit bedrohte. Das
Edikt von Poitiers (17. Sept. 1577) beendete
den sechsten Hugenottenkrieg durch weitgehende Zugeständnisse an die
Protestanten .
(spr. poattjeh), Diane
de , s.
Diana ^[= # eine altitalische Göttin, dem Namen nach die weibliche Ergänzung des Janus (entstanden aus ...] 1).
Romanzement - Römer
* 3
Römer .
(spr. poatuh), ehemalige
Provinz im südwestlichen
Frankreich , teilte sich in Oberpoitou und Niederpoitou, mit
der Hauptstadt
Poitiers . Jetzt sind daraus die
Departements
Vienne (Oberpoitou ),
Deux-Sèvres und
Vendée
(Niederpoitou ) gebildet, und einzelne
Stücke sind mit den
Departements
Niedercharente ,
Charente ,
Obervienne ,
Indre-et-Loire und
Maine-et-Loire vereinigt. Das Land Poitou war im
Altertum von den Piktaven oder Piktonen bewohnt und wurde nach der
Eroberung durch
die
Römer
[* 3 ] mit Aquitania secunda vereinigt. Im 5. Jahrh.
n. Chr . besetzten es die Westgoten, und 507 eroberten
es die
Franken unter
Chlodwig .
Nachdem Poitou im 8. Jahrh. in den
Besitz der
Herzöge von
Aquitanien gekommen, vereinigte es
Pippin der
Kurze wieder mit dem
Frankenreich ,
und 778 übertrug
Karl d. Gr. Poitou einem
Grafen . Gegen Ende des 9. Jahrh. machten sich die
Grafen von Poitou erblich
und nahmen um 908 den
Titel
Herzöge von
Aquitanien an. Nachdem es 1152 durch die
Heirat Eleonorens von Poitou mit
Heinrich
Plantagenet
an die
Könige von
England gekommen war, nahm es König
Philipp
August von
Frankreich 1205 jenen wieder ab, und 1259 wurde es
im
Frieden von
Abbeville förmlich an
Frankreich abgetreten. Nach der
Schlacht von
Maupertuis (1356) kam Poitou durch den
Frieden von
Bretigny abermals an die
Engländer , denen es König
Karl V. 1369 wieder abnahm.
Karl
gab es seinem
Bruder
Johann ,
Herzog von
Berry ,
und nach dessen
Tod wurde es für immer mit der französischen
Krone vereinigt.
Vgl.
Auber ,
Histoire du Poitou
(Poitiers
1886-88, 4 Bde.).
Holywood - Holz
* 4
Holz .
(v. ital. boccale), Trinkbecher mit
Fuß aus
Holz ,
[* 4 ]
Glas ,
[* 5 ]
Thon ,
Metall u. dgl., der schon im
Mittelalter im
Gebrauch
war. In Form und
Aufbau dem
Kelch verwandt, wurde der Pokal allmählich zum Prunk- und Schaugefäß und als
solches im 15. und 16. Jahrh. aus
Gold
[* 6 ] oder vergoldetem
Silber gefertigt, mit reichem
Schmuck
in
Relief und frei stehenden
Figuren ,
in
Email ,
Edelsteinen und
Perlen versehen. Zu den Prunkpokalen gehörten größtenteils Deckel mit
Knöpfen und
Griffen , die meist
aus
Köpfen oder
Figuren bestanden. In
Bauch
[* 7 ] und Deckel waren bisweilen
Münzen
[* 8 ] eingelassen (s.
Münzbecher ).
[* 9 ] Die von der Gotik festgestellte Form des Pokals erhielt sich bis ins 18. Jahrh. An Pokalen
aus
Edelmetallen sind das
Grüne Gewölbe in
Dresden ,
[* 10 ] die königlich bayrische Schatzkammer in
München ,
[* 11 ] das
Berliner
[* 12 ]
Kunstgewerbemuseum
und die Rothschildsche Sammlung in
Frankfurt
[* 13 ] a. M. besonders reich. S. Tafel
»Goldschmiedekunst « ,
[* 14 ] Fig.
4, 7, 9 u. 15.
Ort , s.
Adschmir-Mhairwara . ^[= ein Distrikt Mittelindiens zwischen 25° 30'-26° 45' nördl. Br. und 73° 45'-75° 0' östl. ...]
s.
Einsalzen . ^[= (Einpökeln, Einbökeln), die Behandlung des Fleisches mit Salz behufs dessen längerer Konservierun ...]
(engl., spr. pohk-), Schüreisen, Schürhaken, besonders
für Kaminfeuer;
auch
(Bocker ) ein
Schlägel
[* 15 ] zur Bearbeitung des
Flachses (s.
Flachs , S. 330).
Kreisstadt im russ.
Gouvernement
Wladimir , in waldiger und sumpfiger Gegend, an der
Eisenbahn
Moskau-Nishnij
Nowgorod , mit bedeutendem Holzhandel und (1885) 2719 Einw.
(v. lat. poculum), bechern, zechen.
die ehemalige Woiwodschaft
Halicz oder derjenige Teil von Ostgalizien, welcher zwischen dem
Dnjestr , dem
Pruth
und den
Karpathen liegt und an die
Bukowina angrenzt.
Hauptorte sind
Kolomea und
Kuty (daher der
Name ).
(griech.), s. v. w. Drehpunkt;
in der
Geometrie jedes der beiden
Enden der Drehungsachse einer Rotationsfläche;
daher sind
Pole eines Kugelkreises die Endpunkte
des auf der Kreisebene senkrechten Kugeldurchmessers. In diesem
Sinn sind auf der Himmelskugel die
Pole des Himmelsäquators
oder die Weltpole die beiden bei der täglichen Drehung stillstehenden Schnittpunkte der
Weltachse mit
dem Himmelsgewölbe;
die
Pole der
Ekliptik der zwei Endpunkte des auf der
Ekliptik senkrechten
Durchmessers der Himmelskugel,
23½° von jenen entfernt;
Zenith und
Nadir die
Pole des
Horizonts ,
Ost - und
Westpunkt diejenigen des
Meridians ,
Süd - und
Nordpunkt
die
Pole des ersten
Vertikalkreises .
Magnetismus (Influenz,
* 16
Magnetismus .
Auf der
Erde sind
Nord - und
Südpol die beiden Endpunkte der Erdachse.
Über
Pole und
Polaren , bez. Polarebenen sind die Lehrbücher der neuern
Geometrie zu vergleichen (s.
Geometrie ); über magnetische
Pole s.
Magnetismus ;
[* 16 ] über elektrische
Pole s.
Galvanismus .
[* 17 ]
Winzenz, poln. Dichter, geb. 20. April 1807 bei
Lublin , studierte in
Wilna ,
[* 18 ] nahm an dem
Freiheitskrieg von 1830 teil,
ging ins
Ausland , ließ sich dann in
Galizien nieder und erhielt 1848 die Professur der
Geographie an der
Krakauer
Universität . Als dieselbe aufgehoben wurde, siedelte er nach
Lemberg
[* 19 ] über, wo er
Vorträge über
polnische Litteratur
hielt, die 1866 in
Druck erschienen. Die letzten Jahre verlebte er erblindet in
Krakau
[* 20 ] und starb daselbst 2. Dez. 1872. Als
Dichter machte sich Pol zuerst bekannt durch die
»Lieder des Janusz« (1833),
patriotische Gedichte nach dem Vorbild
Bérangers .
Die größte
Popularität erwarb er sich aber durch sein
»Lied von unserm Land« (1843; deutsch von Curtzmann, 1870),
worin
die verschiedenen polnischen
Landschaften und die Charaktereigenschaften ihrer Bewohner besungen werden.
Später folgten die formvollendeten
»Bilder aus dem
Leben und von der
Reise « (1847),
Poel - Pola
* 21
Seite 13.157.
vielleicht das
Beste , was Pol geschrieben.
Unter seinen zahlreichen poetischen
Erzählungen verdient »Mohort« (1855) als die vorzüglichste Hervorhebung;
sein letztes Werk war »Der
Starost von Kisla«
(Pos . 1873), ein
¶
mehr
Jagdgedicht , worin mit großer Kunst die Geschicke eines Jagdhundes mit denen seines Herrn verwebt sind. Alle Dichtungen Pols bekunden
wahres poetisches Talent mit schwermütigem Grundton ; seine Diktion ist im ganzen schön, wenn auch zuweilen geziert; seine
Leichtigkeit im Dichten artet aber manchmal in ordnungslose Improvisation aus. Eine Gesamtausgabe seiner Werke
erschien in 8 Bänden (Lemb. 1876).
Vgl. Siemienski , W. Pol und seine poetischen Schöpfungen (Krak . 1873).