Pogostemon PatchoulyPell. ist ein 60-90
cm hoher, weichhaarigerStrauch oder
Halbstrauch, in
Pinang, Silhet und
auf der
MalaiischenHalbinsel, mit breiten, eiförmigen, gestielten, grob gesägten, oberseits weichhaarigen Blättern und
weißpurpurnen
Blüten. Die
Blätter
(Patchouli,
Patschuli) enthalten ein dickflüssiges ätherisches
Öl von ganz außerordentlicher
Kraft
[* 4] und
Intensität des
Geruchs, welcher besonders bei einiger
Konzentration vielen Leuten unerträglich, ebenso vielen aber,
besonders in
Ostasien, sehr angenehm ist. Er war charakteristisch für die echten indischen
Shawls und
die echte chinesische
Tusche, bis man 1844 das
Kraut kennen lernte, welches nun von französischen Fabrikanten benutzt wurde,
um die eignen
Shawls auch im
Geruch den indischen ähnlich zu machen. Das
Kraut kommt gegenwärtig in Bündeln von etwa 0,25
kg in den
Handel und dient zum
Parfümieren von Wäsche und Kleidern und zum Vertreiben der
Motten. Die
Araber glauben, daß es vor ansteckenden
Krankheiten schütze und zur
Verlängerung
[* 5] des
Lebens beitrage. Die
Pflanze wird bei
uns in Warmhäusern kultiviert.
Pohl, geb. zu
Kamnitz,
Professor in
Prag,
[* 11] reiste 1817-21
in
Brasilien,
[* 12] starb in
Wien.
[* 13] Er schrieb: »Plantarum Brasiliae hucusque ^[richtig: huiusque] ineditarum icones et
descriptiones«
(Wien 1827-31, 2 Bde.);
»Reise im Innern von
Brasilien« (das. 1832 bis 1837, 2 Bde.).
»Die
Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaats« (das. 1871) und
die unvollendet
Biographie
»JosephHaydn« (Bd. 1 u. 2,
Berl. 1875-82).
Hier hat er als
Redakteur zweier
Zeitungen bis zur Gegenwart nicht aufgehört, das geistige
Leben, namentlich die musikalischen
Zustände, kräftig zu fördern; mit besonderm
Eifer und Erfolg
ist er bestrebt gewesen, die sogen. neudeutsche
Schule in ihren
ihm seit frühster Zeit persönlich
befreundeten und geistesverwandten Vertretern
Wagner und
Liszt zur
Anerkennung zu bringen. An größern litterarischen
Arbeiten veröffentlichte Pohl:. »AkustischeBriefe für
Musiker und Musikfreunde«
(Leipz. 1853);
»Die
Höhenzüge der musikalischen
Entwickelung« (das. 1888).
Auch gab er die Monatsschrift »Anregungen für
Kunst und
Wissenschaft«
(mit
Brendel, Weim. 1856-60) sowie eine Übersetzung von
Berlioz' »Gesammelten
Schriften« (Leipz. 1864, 4 Bde.)
heraus. - Seine
GattinJohanna, geborne
Eyth, eine tüchtige Harfenistin, starb als großherzoglich weimarische Kammervirtuosin.
(tschech. Pohořelice), Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft
Auspitz, an der
Iglawa, hat eine altertümliche
Kirche,
Synagoge, eine
Zucker-, Kanditen- und Sodawasserfabrik, Dampfmühle, besuchte
Jahrmärkte und (1880) 3270 Einw.
auch die aus den geringsten
Kokons gewonnene sogen. Pelseide.
Poil de chévre,
Haar der Angoraziege, welches gesponnen das Angoragarn liefert, aus dem das gleichnamige
Gewebe
[* 32] im
Orient erzeugt wurde, welches nunmehr hauptsächlich aus Kammgarnschuß und Baumwollkette, oft mit
Seide
[* 33] wechselnd,
gewebt wird.