In alten
Zeiten gehörte die Woiwodschaft Podolien zu den altrussischen Fürstentümern
Kiew
[* 4] und
Wladimir-Wolhynsk (inWolhynien),
wurde aber später von den Litauern und
Polen erobert. Bei der ersten
TeilungPolens (1772) fiel ein kleiner (westlicher) Teil
der Woiwodschaft an
Österreich,
[* 5] bei den spätern
Teilungen von 1793 und 1795 der übrige Teil an Rußland, worauf
Katharina
II. 1796 denselben mit der Woiwodschaft
Brazlaw vereinigte und das gegenwärtige
Gouvernement Podolien bildete.
wächst an feuchten, schattigen
Stellen in Wäldern, sie besitzt fünf- bis neunlappige
Blätter, große, weiße, nickende
Blüten und eiförmige, gelbliche, etwa einer kleinen
Zitrone ähnliche
Früchte. Ihr
Kraut
ist narkotisch, giftig, das säuerliche
Fleisch der
Frucht aber genießbar, wiewohl von ekelhaftem
Geruch. Der
Wurzelstock liefert
ein harziges, bitteres
Extrakt (Podophyllin, Vegetable calomel), welches als
Verdauung beförderndes und
als Abführmittel, äußerlich als hautreizendes
Mittel offizinell ist. Man bereitet es aus einem alkoholischen
Auszug der
Wurzel
[* 12] durch
Fällen mit
Wasser.
Podophyllum EmodiWall., auf dem
Himalaja, wird wie die vorige der ansehnlichen
Blüte halber als
Zierpflanze
kultiviert.
diktotyle ^[richtig: dikotyle], etwa 100
Arten umfassende, meist in denTropen einheimische
Pflanzenfamilie von zweifelhafter systematischer
Verwandtschaft, unter
Wasser wachsende, eigentümlich gestaltete, den
Lebermoosen
ähnliche
Pflanzen.
(spr. poh),EdgarAllen, amerikan. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Boston
[* 20]
(Massachusetts), verwaiste frühzeitig und wurde von einem wohlhabenden
Bürger in
Richmond
(Virginia) adoptiert. Von der
Universität zu
Charlottesville wegen seines ausschweifenden Lebenswandels ausgewiesen, begab er sich nach
Europa,
[* 21] in der Absicht, am griechischen Freiheitskampf teilzunehmen, trieb sich aber zwecklos ein Jahr lang auf dem
Kontinent
umher und kam schließlich in St.
Petersburg
[* 22] wegen verschiedener
Exzesse, die er begangen, in polizeiliche
Haft, aus der ihn
der amerikanische
Konsul befreite.
Von diesem in dieHeimat zurückgeschickt, trat Poe in die
Militärakademie zu
West Point ein, die er nach 10
Monaten
ebenfalls wieder verlassen mußte, wurde darauf
Soldat, desertierte und wandte sich nun, von seinem inzwischen (1834) verstorbenen
Wohlthäter enterbt, der Schriftstellerei zu, nachdem er bereits einige Jahre zuvor ein Bändchen Gedichte: »Al Aaraaff,
Tamerlane and minor poems« (Baltim. 1829),
veröffentlicht und 1835 mit einer
Novelle einen
Preis davongetragen hatte.
Er arbeitete an verschiedenen
Zeitschriften, siedelte 1837 nach
New York über und ließ hier unter anderm »The narrative of
ArthurGordonPym« und in der »American
Review« das berühmte Gedicht »The raven« erscheinen, wodurch
seinName in weitern
Kreisen bekannt ward (deutsch unter andern von
Eben, mit biographischer
Skizze des Dichters,
Philad. 1869).
Später übernahm er das »Broadway
Journal«, hielt sich vorübergehend in
Philadelphia
[* 23] und in
Richmond auf und
starb auf der Rückreise nach
New York zu
Baltimore
[* 24] im
Hospital In seinen oft an E.
T. A.
HoffmannsManier erinnernden
Erzählungen herrscht das Phantastische und Grausige vor; im übrigen zeichnen sie sich durch glänzende
Sprache,
[* 25] lebhafte
Phantasie und spannende
Entwickelung aus.
Unter seinen nicht eben zahlreichen Gedichten gehören viele zu den kostbarsten
Perlen der amerikanischen Litteratur. Die
vorzüglichsten seiner Werke sind: »The gold bug«,
»The fall of the
house ofUsher«, »The murders in the rue
Morgue«, »The purloined letter«, »A
descent into the Maelstroem« und »The facts in the case of M. Valdemar«.
Von den zahlreichen
Ausgaben seiner Werke sind besonders hervorzuheben die von
Griswold
(New York 1856, 4 Bde.), Ingram (Edinb.
1875, 4 Bde.) und
Stoddard (Lond. 1884, 6 Bde.).
In
Baltimore wurde ihm 1875 ein Denkmal errichtet.
Vgl. S. Whiteman,
Edgar Poe and his critics
(New York 1860) und die biographischen
Werke von W. F.
Gill (5. Aufl., das. 1882), Didier (das.
1877),
Rice (Baltim. 1877), Stedman
(New York 1880), Ingram (Lond. 1880, 2 Bde.)
und Woodberry (Bost. 1885).