übrigen
Kindern der
Rhea
[* 2] verschlang ihn
Kronos, gab ihn aber, durch das
Brechmittel der
Metis gezwungen, wieder von sich. Nach
des
KronosSturz teilte er sich mit
Zeus
[* 3] und
Poseidon
[* 4] in dessen
Reich und erhielt durch das
Los die
Unterwelt, wo er fortan an der
Seite seiner Gemahlin
Persephone
[* 5] (s. d.) als König herrschte. Er ist der unerbittliche
und unversöhnliche Feind alles
Lebens, welcher die Sterblichen durch den
Tod in sein
Reich hinabzieht, und daher
Göttern und
Menschen verhaßt.
Seine
Wohnung ist öde und schauervoll; vor seinem
Palast liegt der furchtbare
Kerberos.
[* 6] Daneben aber machte sich auch eine
mildere
Vorstellung von ihm geltend, indem man ihn als einen in der
Erde wohnenden Gott der
Befruchtung
[* 7] und des
Reichtums (auch des Metallreichtums) betrachtete. In diesem
Sinne nannte man ihn eben Pluton
(Pluteus, »Reichtumspender«).
Mythen gibt es von ihm wenige. Im
Kampf des
Zeus mit den
Titanen focht auch Pluton mit und erhielt von den
Kyklopen
[* 8] einen unsichtbar machenden
Helm (das
Symbol seines unsichtbaren Waltens in der Tiefe der
Erde); auch gegen die
Giganten stand
er dem
Bruder bei.
Abbildungen des Pluton sind im ganzen selten. Finsterer Gesichtsausdruck und über die
Stirn vorhängendes
Haar,
[* 19] dazu eine stärkere
Bekleidung, als
Zeus und
Poseidon haben, sind seine Hauptmerkmale, wie ihn z. B. ein im
Besitz des
FürstenChigi in
Rom befindlicher
antiker Marmorkopf darstellt. Statuarisch
ist er meist sitzend aufgefaßt, mit
Zepter und
Schale, zur Seite
den Höllenhund
(Kerberos), so in der Statuette der
VillaBorghese in
Rom (vgl. Abbildung), oder zur Seite seiner Gemahlin
Persephone
(s. d., mit Abbildung).
Verwandtschaft mit Pluton in Bedeutung und
Erscheinung hat der
ZeusSerapis (s.
Zeus).
Eine neuere Auffassung bringt plutonische Gesteine und vulkanische in noch nähern Bezug. Sie erblickt in letztern
die Ergußgesteine, in den platonischen
Gesteinen die in der Erdtiefe erstarrten Tiefengesteine desselben
Magmas. Es wird hiernach selbst für die in der heutigen geologischen
Periode hervorbrechenden Laven in der Tiefe ein Übergang
in plutonische Gesteine angenommen, die nur wegen dieser Tiefenlage nicht nachweisbar sind, während umgekehrt
von den Materialien der
Eruptionen in weit zurückliegenden geologischen
Perioden die Ergußgesteine durch
die
Erosion
[* 21] vernichtet wurden und nur die Tiefengesteine, durch die
Denudation zu Oberflächengesteinen geworden, erhalten
blieben.
geologische Anschauungsweise (der Plutonisten), nach welcher im
Gegensatz zur neptunistischen (vgl.
Neptunismus)
die
Bildung der
Gesteine und die Gesamtheit der geologischen
Erscheinungen nicht ausschließlich der
Wirkung des
Wassers, sondern
daneben auch dem Einfluß des als noch nicht erkaltet und erhärtet vorausgesetzten Erdinnern zugeschrieben
wird. Vgl.
Geologie.
[* 22]
auch Schultermantel der katholischen
Priester, seit dem Ende des 12. Jahrh.
als reichgeschmücktes, ärmelloses Festgewand, seit dem 13. Jahrh. von den
Geistlichen auch außer
Dienst als einfaches Gewand
getragen, welches den ganzen Leib bedeckt und vorn durch zwei
Haken geschlossen wird. Pluviale heißt auch der zu den
Insignien der
frühern deutschen
Kaiser gehörende Krönungsmantel (in der Schatzkammer der
Hofburg in
Wien).
[* 28]
Catwater, den für die Kauffahrteischiffe. Plymouth, der zweite Kriegshafen des britischen Reichs, besteht aus drei früher voneinander
getrennten, jetzt aber durch Anbau miteinander vereinigten Städten, nämlich aus dem eigentlichen Plymouth, Devonport und Stonehouse.
Plymouth ist die älteste der drei Städte und hat daher zum Teil enge und steile Straßen. Unter den gottesdienstlichen
Gebäuden ist die St. Andreaskirche (mit Turm
[* 33] vom J. 1490) die älteste. Ferner sind zu bemerken ein 1872-1874 im gotischen
Stil errichtetes Rathaus mit Gerichtshöfen, 2 Lateinschulen, ein Seminar der Dissidenten (Western College), ein Athenäum (mit
Museum und Bibliothek), eine städtische Bibliothek, ein großes Theater,
[* 34] Krankenhaus,
[* 35] Handwerkerinstitut und
zahlreiche Wohlthätigkeitsanstalten.
Eine Reihe vorgeschobener Forts umgibt die drei Städte auf der Landseite. Diese Werke sind mit 900 Kanonen besetzt und bedürfen
zu ihrer Verteidigung 15,000 Mann. Plymouth ist vor allem wichtig als Kriegshafen, in welchem fortwährend ein Teil der
englischen Flotte liegt. Dieser Hafen, in welchem über 100 Schiffe
[* 37] in einer Reihe nebeneinander ankern können,
ist durch die Hügel, welche die Stadt umgeben, vollständig gegen Stürme und durch einen Wellenbrecher (breakwater) von 1554 m
Länge gegen die vom Meer her andringenden Wogen geschützt.
Dieses Werk wurde 1812-40 mit einem Kostenaufwand von 1½ Mill. Pfd. Sterl. erbaut, bei
den Einfahrten befinden sich zwei Leuchttürme. Das Trinkwasser erhält Plymouth durch eine von SirFrancisDrake angelegte Wasserleitung;
[* 38] auch hat die Stadt große Seebäder. Die Bevölkerung
[* 39] der eigentlichen Stadt Plymouth beträgt (1881) 76,080, von Devonport mit Stonehouse
63,980 Einw., die Gesamtbevölkerung mithin 140,060 Seelen. Die industrielle Thätigkeit ist in Plymouth, abgesehen
von den öffentlichen Anstalten, nur unbedeutend und beschränkt sich fast einzig
auf den Schiffbau und die damit zusammenhängenden
Gewerbe. Plymouth unterhält einen sehr lebhaften Handel mit dem Kap, Westindien
[* 40] und dem Mittelmeer. Es besitzt (1887) 349 Seeschiffe
von 30,115 Ton. und 187 Fischerboote, und 1886 liefen 3618 Schiffe von 774,172 T. ein. Die Einfuhr (vom
Ausland) betrug 1887: 1,202,843 Pfd. Sterl., die Ausfuhr 185,775 Pfd. Sterl.
Plymouth ist Sitz eines deutschen Konsuls. - Plymouth hieß zur Sachsenzeit Tameorworth, später Sutton (Südstadt) und erhielt seinen
jetzigen Namen 1438, als es zur Stadt erhoben wurde. Im 14. und 15. Jahrh. wurde es wiederholt
von den Franzosen in Brand gesteckt, was 1512 zu einer Verstärkung
[* 41] seiner BefestigungenAnlaß gab. Im Bürgerkrieg stand Plymouth auf
seiten des Parlaments und wurde von den Royalisten vergebens belagert. Am schlug de Ruyter vor Plymouth die englische Flotte
unter Askyn und sicherte dadurch den Holländern die freie Schiffahrt durch den Kanal.
[* 42] Devonport wurde 1824 zur
Stadt erhoben (eine dorische Säule erinnert daran). Die jetzigen Festungswerke sind seit 1862 erbaut worden.