Das Zeichen dafür (+) findet sich, ebenso wie das Minuszeichen
(-), schon Ende des 15. Jahrh. In Rechnungen bedeutet Plus das
Mehr der
Einnahme oder
Ausgabe;
(Plüschsamt, franz. Peluche, engl. Shag, Plush),
samtartiges
Gewebe,
[* 2] dessen
Haare
[* 3] aber bedeutend länger als die des
Samts, jedoch kürzer als die des
Felbels sind.
(Plutarch), 1) griech. Schriftsteller, geboren um 50
n. Chr. zu
Chäroneia in
Böotien,
studierte vermutlich zu
Athen
[* 10] und hielt sich sodann einige Zeit in
Rom
[* 11] auf. Trajan verlieh ihm die konsularische
Würde und
erteilte allen Behörden
Illyriens die Weisung, seinen
AnordnungenFolge zu leisten.
Hadrian, mit dessen Unterweisung Plutárchos früher
betraut gewesen war, ernannte ihn zum
Prokurator vonGriechenland.
[* 12] In seiner Vaterstadt verwaltete er die
Ämter eines Archon sowie die eines Festordners und
Priesters des
Apollon.
[* 13] Er starb um 120. Von den
Schriften des Plutárchos sind seine
Biographien ausgezeichneter
MännerGriechenlands und
Roms hervorzuheben, von denen immer je ein Grieche und ein
Römer
[* 14] zur Vergleichung
nebeneinander gestellt sind.
Andre biographische
Schriften sind verloren; entschieden unecht ist die
»Vita Homeri«. Was die Würdigung jener
Biographien anlangt,
so muß man im
Auge
[* 15] behalten, daß Plutárchos keine Geschichte, sondern Schilderungen von
Charakteren geben wollte.
Seine umfassende Belesenheit läßt ihm keinen irgendwie bedeutenden Zug
entgehen, und er weiß aus solchen einzelnen
Zügen mit
hoher
Kunst ein
Bild zusammenzustellen.
AlleBiographien bekunden des Verfassers sittlichen
Ernst und reine
Moral sowie einen milden,
menschenfreundlichen
Sinn, tiefesGefühl und echt religiöse
Gesinnung.
Die übrigen moralphilosophischen, antiquarischen und litterarhistorischen
Schriften Plutárchos' werden gewöhnlich unter dem
Titel:
»Moralia« zusammengefaßt, enthalten aber wohl manches Unechte, wohin die
sogen. »Parallela minora«, die Abhandlungen:
Ȇber die
Namen der
Flüsse
[* 16] und
Berge«,
»De Herodoti malignitate« u. a., wahrscheinlich auch die den Anfang der ganzen
Sammlung bildende
Schrift über die »Kindererziehung«, ferner die »Apophthegmata«
(Sammlung sinnreicher
Aussprüche von
Feldherren und
Königen),
übrigen Kindern der Rhea verschlang ihn Kronos, gab ihn aber, durch das Brechmittel der Metis gezwungen, wieder von sich. Nach
des KronosSturz teilte er sich mit Zeus und Poseidon
[* 26] in dessen Reich und erhielt durch das Los die Unterwelt, wo er fortan an der
Seite seiner Gemahlin Persephone
[* 27] (s. d.) als König herrschte. Er ist der unerbittliche
und unversöhnliche Feind alles Lebens, welcher die Sterblichen durch den Tod in sein Reich hinabzieht, und daher Göttern und
Menschen verhaßt.
Seine Wohnung ist öde und schauervoll; vor seinem Palast liegt der furchtbare Kerberos.
[* 28] Daneben aber machte sich auch eine
mildere Vorstellung von ihm geltend, indem man ihn als einen in der Erde wohnenden Gott der Befruchtung
[* 29] und des Reichtums (auch des Metallreichtums) betrachtete. In diesem Sinne nannte man ihn eben Pluton (Pluteus, »Reichtumspender«).
Mythen gibt es von ihm wenige. Im Kampf des Zeus mit den Titanen focht auch Pluton mit und erhielt von den Kyklopen
[* 30] einen unsichtbar machenden Helm (das Symbol seines unsichtbaren Waltens in der Tiefe der Erde); auch gegen die Giganten stand
er dem Bruder bei.
Abbildungen des Pluton sind im ganzen selten. Finsterer Gesichtsausdruck und über die Stirn vorhängendes Haar,
[* 39] dazu eine stärkere
Bekleidung, als Zeus und Poseidon haben, sind seine Hauptmerkmale, wie ihn z. B. ein im Besitz des FürstenChigi in Rom befindlicher
antiker Marmorkopf darstellt. Statuarisch ist er meist sitzend aufgefaßt, mit Zepter und Schale, zur Seite
den Höllenhund (Kerberos), so in der Statuette der VillaBorghese in Rom (vgl. Abbildung), oder zur Seite seiner Gemahlin Persephone
(s. d., mit Abbildung). Verwandtschaft mit Pluton in Bedeutung und Erscheinung hat der ZeusSerapis (s. Zeus).