reinen, d. h. von allen Antrieben der
Sinnlichkeit freien,
Handelns, welches auf unmittelbarem Einssein des menschlichen und
göttlichen
Willens beruht, und endet dort wie hier in dem (wenigstens temporären) ungeschiedenen Zusammenfallen des
Menschenmit Gott in ekstatischer
Verzückung. Plotinos selbst soll nach der
Versicherung des
Porphyrius diesen Zustand im ganzen viermal
erreicht haben. Mit dieser
Lehre
[* 2] verknüpfen sich weiter manche phantastische
Vorstellungen, so die
Annahme einer
Seelenwanderung,
Götter- und Dämonenlehre.
Karl, Schulmann, geb. zu
Berlin,
[* 5] besuchte die dortige
Universität, ging 1840 auf einige Jahre nach
Paris,
[* 6] um
Französisch zu studieren, und wirkte nach seiner Rückkehr als
Lehrer am
FranzösischenGymnasium
zu
Berlin, später am Catharineum in
Lübeck,
[* 7] von wo er 1852 an die erstgenannte Lehranstalt zurückkehrte. Infolge eines
Konflikts
legte er 1860 seine
Stellung nieder, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen.
Schon 1847 hatte er mit dem »Vocabulaire
systématique« seine Thätigkeit für den französischen
Unterricht eröffnet. 1848 erschienen das »Elementarbuch
der französischen
Sprache«
[* 8] und die »Schulgrammatik«, welche die Seidenstickersche
Methode vervollkommt durchführten; 1851 die
»FranzösischeChrestomathie«, Werke, die allmählich eine ungemeine Verbreitung
erlangten. Zugleich dehnte er seine
Methode auf lateinische und geschichtliche Lehrbücher aus. Zu seinen letzten Veröffentlichungen
gehörten: »Kurzgefaßte systematische
Grammatik der französischen
Sprache« (1877) und »Methodisches
Lese-
und Übungsbuch« (1878). Er starb in
Görlitz.
[* 9] Einen Abriß von Plötz'
Leben schrieb G. v.
Loeper (Berl. 1881).
Parmo
Karl, dän. Dichter und
Politiker, geb. zuKolding, wo der
VaterAdjunkt an der
Gelehrtenschule war, studierte von 1829 an in
Kopenhagen
[* 13]
Philologie, wandte sich bald aber ganz der Litteratur zu. Nachdem lustige
Studentenlieder (unter dem
NamenPoulRytter) Beifall gefunden hatten, schrieb er für die dramatischen
Vorstellungen seiner
Kommilitonen die kecken, mutwilligen »Attellaner«, worin er sich mit
beißender
Satire über die politischen und litterarischen Zustände seiner Zeit erging. Die nordische Einheitsidee wurde
ihm zum leitenden
Gedanken für all sein
Thun
und
Schaffen und von ihm auch als
Redakteur des »Fädreland« (seit 1841) mit
Nachdruck
vertreten. Als Dichter ist Ploug durchaus Gelegenheitsdichter.
Waren die beiden ersten Sammlungen seiner
»Viser og
Vers« noch für einen engern
Kreis bestimmt gewesen, so bahnten sich seine »Samlede Digte« (Kopenh.
1862) vermöge der ihnen eignen
Kraft
[* 14] und
Frische bald auch den Weg zum
Volk im weitesten
Sinn.
In den Gedichten an seine
Frau
tritt dann auch das erotische
Element in sein
Recht, und diese »Nyere Sange og Digte« (1868)
sowie die
»Nye Digte« (1883), denen eine Gesamtausgabe seiner frühern Gedichte (1876)
vorherging, bieten manche
Perle dänischer
Dichtkunst. Ploug hat auch als praktischer
Politiker, so namentlich als Mitglied des
Folkethings 1854-57 und seit 1859 als Mitglied des
Landsthings, gewirkt.
Der
Boden ist zum Teil fruchtbar, zum Teil sandig und morastig.
Fast 20 Proz. desselben bedecken
Wälder, 15 Proz. sind Wiesenland.
Die Einwohner, an Zahl 1885: 571,656, d. h. 52 pro QKilometer, zerfallen
in Katholiken,
Juden,
Protestanten,
Reformierte und Griechisch-Katholische. Die Zahl der Gebornen betrug 1885: 24,393, der Gestorbenen
17,121, der Eheschließungen 4807. Die hauptsächlichste
Produktion zeigt der
Ackerbau, der aber nicht sehr hoch in der
Entwickelung
steht.
(darunter eine im 11. Jahrh. erbaute Kathedrale mit den Grabmälern der polnischen HerzögeWladislawHermann und Boleslaw III.),
eine Synagoge, ein bischöfliches Seminar, 2 Gymnasien, ein Nationaltheater, einen bischöflichen Palast, Handel und (1885) 20,660
Einw., worunter viele Juden. Plozk gehört zu den ältesten StädtenPolens und war ehemals die Hauptstadt
von Masovien und die Residenz der oben genannten polnischen Herzöge. Das hiesige Bistum wurde bereits im 10. Jahrh. gegründet.
Die Stadt war aber seit den ältesten Zeiten feindlichen Einfällen preisgegeben und wurde schon von den heidnischen Preußen
verwüstet, später von den Litauern, den Kreuzheeren und mehrmals von den Schweden.
[* 29]