tritt als
Base, Zwischenglied und Deckglied besonders in der antiken und Renaissancearchitektur auf, wobei sie
mehr oder minder ausladet und in den meisten
Fällen glatt und unverziert bleibt.
Plättchen bilden die kleinsten Trennungsglieder
von
Haupt- und Zwischengesimsen,
Sockeln u. dgl.
[* 4]
(Platten,
Bügeln),
Glätten der feuchten Wäsche mit
Hilfe eines heißen Metalls, des
Plätteisens (Bügeleisens,
Plättglocke). Dies schuhförmige
Instrument muß innen auf dem
Boden mit
Rippen versehen sein, damit der
glühende
Bolzen
(Stahl) nicht unmittelbar auf der
Platte liegt und die Wäsche versengt. Zum Erhitzen der
Bolzen dienen Plättöfen,
in welchen man gleichzeitig mehrere
Bolzen erhitzen kann. Um eine länger anhaltende, gleichmäßige
Hitze zu erzielen, benutzt
man auch hohe
Plätteisen mit
Rost, die mit glühenden
Holzkohlen gefüllt werden.
Nachteilig kann bei ihnen die
Asche und der
Kohlendunst werden. Beides vermeidet man bei
Plätteisen, die eine Spirituslampe
enthalten und so gedreht werden können, daß von Zeit zu Zeit die obere, durch die
Flamme
[* 5] erhitzte
Fläche nach unten kommt.
Ähnlich sind die Gasplätteisen, welche durch einen langen Gummischlauch, den man an einem
Brenner befestigt, mit
Gas gespeist
werden. Die Bügeleisen der
Schneider bestehen aus einem massiven Eisenblock und werden so eingerichtet, daß sich der
Griff
leicht abnehmen und wieder einhaken läßt (amerikanische
Plätteisen).
Eine Plättmaschine besteht aus zwei eisernen, übereinander liegenden, mit
Holzkohle heizbaren
Trommeln,
die, mit verschiedener Umfangsgeschwindigkeit sich drehend, so zusammengedrückt werden, daß die zwischen ihnen hindurchgeführten
Wäschestücke gleichzeitig geplättet und getrocknet werden. Die
Maschine
[* 6] plättet stündlich 200-250 m Wäsche, die nicht
vorher gerollt zu sein braucht, eignet sich aber nicht für Gegenstände mit großen
Knöpfen und vielen
tiefen Falten. Die Glanzplätterei, welche der Wäsche das Aussehen neuer
Ware gibt, wird vorteilhaft mit
Plätteisen von besonderer
Form und unter Anwendung gewisser Handgriffe ausgeführt. Auch benutzt man zu derselben ein mit
Stearin oder
Wachs versetztes
Stärkemehl.
die im 15. und 16. Jahrh. übliche
Rüstung
[* 8] der
Ritter, welche aus einzelnen Eisenplatten bestand,
die sich den Körperteilen anschmiegten und zusammengenietet wurden.
(ungar. Balaton), der größte
SeeUngarns, dehnt sich zwischen den
KomitatenZala,
Veszprim und
Somogy von
SW.
nach
NO. aus, ist 76 km lang, 11-15 km breit, umfaßt 690 qkm (13,7 QM.)
und liegt 130 m ü. M. Seine Tiefe ist sehr gering und wechselt von 4-11 m.
Die stets bewegte Wasserfläche wird öfters durch
Stürme gewaltig aufgeregt. Die
Ufer sind nur im N. hoch, mit einer
Reihe
von
Hügeln und vulkanischen
Kegeln (an denen der vorzügliche
SchomlauerWein wächst), im S. flach und
versumpft. Im W. tritt die
Halbinsel Tihany mit steilen
Ufern weit in den
See hinein und teilt ihn in ein größeres, südliches
und ein
kleineres, nördliches
Bassin.
Durch den
FlußSió und den Siókanal hängt er mit der
Donau zusammen. ÜppigeVegetation schmückt die
Umgebungen, und viele
Meilen weit dehnen sich
Weinberge aus. Der Plattensee nährt viele schmackhafte
Fische,
[* 9] darunter den beliebten
Fogas (Zahnstych). Die interessantesten
Partien am
See sind am Westufer der Badeort
Füred (s. d.), unterhalb desselben auf der
erwähnten
Halbinsel die 1134 gestiftete Benediktinerabtei Tihany und am
Westende derMarktKeszthely. Zwischen
Füred und der gegenüber am Ostufer liegenden Bahnstation Siófok verkehrt ein
Dampfschiff,
[* 10] längs des Ostufers dagegen die
Südbahn
(Budapest-Nagy-Kanizsa).
Thomas, Gelehrter, geb. 1499 bei
Visp in Wallis
von armen Eltern, diente in seiner
Jugend als Ziegenhirt, kam zu einem
Pfarrer in die
Lehre,
[* 11] durchzog mehrere Jahre hindurch
Deutschland
[* 12] als fahrender
Schüler, wandte sich in
Zürich
[* 13] der Zwinglischen
Reformation zu, lernte aber dann das Seilerhandwerk und ward Seilergeselle in Basel,
[* 14] zugleich
Professor des
Hebräischen
an der
Universität.
Später ward er zum
Professor des
Griechischen am
Pädagogium und zum
Korrektor in der Druckerei des
Dr. Heerwagen
ernannt. 1535 errichtete er eine eigne Druckerei nebst Buchhandlung in Basel,
verkaufte aber 1540 das
Geschäft,
um die Leitung der städtischen
Schule zu übernehmen. Seit 1578 in
Ruhestand versetzt, starb er 1582. -
Sein Sohn
Felix Platter, geb.
1536, ward im
Pädagogium zu Basel
erzogen, studierte 1552-57 in
Montpellier
[* 15] Arzneikunst, promovierte inBasel
zum
Doktor der
Medizin, ward einer der angesehensten
Ärzte, dessen
Ruhm weit verbreitet war, 1571 Stadtarzt und zugleich
Lehrer an der
Universität und starb 1614. Beide haben Selbstbiographien (hrsg. von
D. A.
Fechter, Basel
1840, und von Heman, Gütersl. 1882) hinterlassen
(die erste reicht bis 1572, die zweite bis 1559), welche für die
Kulturgeschichte des Reformationszeitalters
von Wichtigkeit sind.
»Thomas Platters
Leben« gab neuerdings auch
Düntzer (Stuttg.,
Kollektion Spemann) heraus.
(franz.
plate-forme, engl. platform), ein hoher,
oben flacher Gegenstand;
namentlich nennt
man so die plattenDächer, derenNeigung so gering ist, daß man auf denselben bequem einhergehen kann. Im politischen Sprachgebrauch
der Amerikaner bedeutet Plattform auch s. v. w. Rednerbühne und, davon hergeleitet,
ein politisches Parteiprogramm;
(Pes planus), Erkrankung desFußes, wobei eine solche
Abweichung desselben nach außen
besteht, daß der innere
Knöchel sehr hervorragt, tiefer steht, unter dem äußern
Knöchel eine mehr oder
¶
mehr
weniger bedeutende Vertiefung sich bildet, die natürliche Wölbung des Fußrückens und die Aushöhlung der Fußsohle und
des innern Fußrandes verloren gehen und der Fuß mit der ganzen Fläche der Sohle gleich stark den Boden berührt. Der Fuß hat
dabei in der Fußwurzel seine größte Breite.
[* 18] Der Plattfuß ist meist ungewöhnlich kalt und dabei sehr zum
Schwitzen geneigt. BeimGehen richten die Plattfüßigen die Kniee nach innen, die Füße nach außen, so daß sie am meisten
mit dem innern Fußrand auftreten.
Der Plattfuß verursacht leicht Ermüdung, Schmerzen beim Gehen, Anschwellung der Füße um die Knöchel und Wundwerden der Fußsohlen.
Aus diesem Grund sind auch die mit Plattfuß. Behafteten zum Militärdienst bei der Infanterie nicht tauglich.
Fortgesetzte Anstrengung des Plattfußes führt zu chronischer Entzündung der Fußgelenke. Der Plattfuß ist angeboren und zeigt
sich in verschiedenem Grad gleich nach der Geburt, oder er entwickelt sich später, selten beim weiblichen Geschlecht und bei
Kindern unter zehn Jahren.
Beim erworbenen Plattfuß besteht wahrscheinlich eine Disposition zu dem Übel, welche bei Anstrengung durch Stehen, Gehen etc. zur
Deformität selbst führt. In manchen Familien und vielfach bei dem semitischen Völkerstamm ist der Plattfuß erblich. Auf seine
Entwickelung haben anhaltendes Stehen und manche Gewerbe (Schlosser, Bäcker, Kellner) Einfluß. Zur Heilung
des Plattfußes hat Stromeyer einen Stiefel angegeben, in dessen mittlerm Teil ein StückLeder befestigt ist, welches von unten
nach oben und von innen nach außen den mittlern Teil des Fußes umfaßt, dann spitz zuläuft und durch einen Schlitz im Oberleder
an dem äußern Fußrand mittels einer Schnalle befestigt wird.