gotische
Kathedrale, einen
Aquädukt, ein Priesterseminar,
Gerberei,
Woll- und Leinweberei, Hutfabrikation,
Töpferei, starke
Bienenzucht,
[* 2]
Handel und (1878) 7090 Einw.
Unmittelbar unterhalb Plasencia tritt der Jerte, über den drei
Brücken
[* 3] führen, in eine
wildromantische Felsenschlucht ein. Plasencia ist Bischofsitz und von den
Römern gegründet. 38 km nordöstlich von Plasencia liegt das
ehemalige
KlosterSan Yuste (s. d.).
(griech.), ein Lebenszustand der
Myxomyceten
[* 6] (s. d.). ^[= (Myxomycetes, Schleimpilze, Mycetozoa, Pilztiere), eine von den ältern Mykologen zu den Bauchpilzen ...]
(spr. plassi;Palassi), Schlachtfeld am Bhagirathifluß in der britisch-ind.
ProvinzBengalen,
Distrikt Naddiya,
unter 23° 47' nördl.
Br. und 88° 18' östl. L. v. Gr., historisch merkwürdig
durch den
Sieg derEngländer unter
LordClive über Suraj ud Daulah, Subadar von
Bengalen, durch welchen jene
in den
Besitz von
Bengalen kamen.
Clive erhielt dafür den
TitelBaron von Plassey. Das Schlachtfeld ist seitdem vom
Fluß bis auf wenige
Reste weggewaschen worden.
Elementarorganismen, organische Individuen erster
Ordnung, sind entweder kernlose Plasmastücke
(Cytoden)
oder kernhaltige
Zellen.
Plastidentheorie heißt die
Ableitung aller verschiedenen Plastidenformen und somit auch
aller aus ihnen zusammengesetzten Organismen von den kernlosen
Moneren.
nennt Elsberg und nach ihm
Häckel die kleinsten Teile des belebten
Plasmas, also gewissermaßen lebende
Moleküle, und man spricht in diesem
Sinn von einer Plastidulseele.
(griech., Bildformkunst,Bildnerei), diejenige Thätigkeit der Kunsttechnik,
welche die organischen
Formen selbst körperlich hinstellt und nicht nur durch
Farbe oder
Zeichnung ihren
Schein hervorbringt. Die Plástik umfaßt in diesem weitern
Sinn die Formkunst, Schnitzkunst,
Bildhauerkunst
[* 10] und Bildgießerkunst.
Im engern
Sinn versteht man unter Plástik die
Kunst,
Figuren aus weichen
Massen, wie
Thon,
Gips,
[* 11]
Wachs etc., zu fertigen (Formkunst).
Die Thonbildnerei gehört zu den ältesten Beschäftigungen des Menschengeschlechts aller
Zonen, in welchen
die
Erde das
Material hergab.
Auch des
Gipses bediente man sich zu Stukkaturarbeiten sehr früh; Erfinder der
Kunst, Bildnisse in
Gips abzugießen, soll
Lysistratos,
ein Zeitgenosse
Alexanders d. Gr., gewesen sein.
Wachs soll ebenfalls zuerst von
Lysistratos zum Guß von Bildern angewendet
worden sein; bei den
Römern war es sehr gewöhnlich,
Büsten, Weihgeschenke, Spielzeug
etc. daraus zu
verfertigen (vgl.
Wachsbildnerei). Auch die
Kunst, aus Papiermaché und
GuttaperchaFiguren plastisch darzustellen, die neuerdings
stark in
Aufnahme gekommen ist, gehört hierher. Häufig gebraucht man das
Wort Plástik auch als gleichbedeutend mit
Skulptur oder
Bildhauerkunst (s. d.).Schauspielkunst und
Pantomimik pflegt man wohl als belebte Plástik zu bezeichnen.
eine von Giudice erfundene plastische
Masse, welche an
Stelle des feuchten
Thons von Bildhauern benutzt wird.
Sie ist vollkommen bildsam und zeichnet sich vor dem
Thon dadurch aus, daß sie weder trocknet, noch schwindet. Nach einer
Analyse derPlastilina bildete Giesel dieselbe mit allen wesentlichen
Eigenschaften aus
Olivenöl,
Zinkoxyd,
Wachs,
Schwefel und
Thon nach; auch Schuchard in
Görlitz
[* 12] setzte eine ähnliche
Masse zusammen und brachte dieselbe als deutsche Plastilina in
den
Handel. Früher schon war empfohlen worden, den
Thon, um das Austrocknen und
Schwinden zu vermeiden, anstatt mitWasser,
mit
Glycerin anzumachen.
(griech.), s. v. w. körperbildend, wird auf
die organische
Natur, insofern sie
Körper baut, und auf die bildende
Kunst angewendet, insofern sie
Körper durch
Körper (nicht
bloß, wie die
Malerei, durch den
Schein solcher) darstellt.
In der
Malerei bedeutet der
Ausdruck s. v. w. stark abgerundet,
so daß
Formen und Gestalten gleichsam körperlich hervortreten. Vgl.
Bildende Künste.
Man pulvert die
Sägespäne, rührt sie mit
Wasser und
Blut an und trocknet sie bei 50-60°. Dies
Pulver wird dann inFormen
mit Stahlmatrizen gefüllt
(Holzgießerei) und, während es unter kräftigen hydraulischen
Pressen gepreßt wird, durch Gasflammen
erhitzt. Die fertige
Masse kann wie
Holz bearbeitet, geschliffen, poliert, lackiert etc. werden und besitzt ein
spezifisches Gewicht
von 1,3.Holzstoff
[* 17] (s. d.) liefert, mit Leimlösung gepreßt, eine sehr feste
Masse, welche die
Formen gut ausfüllt
und nach dem Tranken mit heißem dicken Leinölfirnis auch vollkommene Widerstandsfähigkeit gegen
Wasser erlangt. Zu plastischen
Massen aus
Wachs nimmt man vorteilhaft 3 Teile
Wachs und 1 Teil
Schellack oder 1 Teil
Wachs, ½ Teil
Öl und 1 Teil Roggenmehl
oder 4 Teile
Wachs, 2 Teile
Schwefelblumen und 6 TeileKolophonium. Die
Kreidepaste erhält man aus 6 Teilen
Leim, 2 Teilen weißem
Pech, 2 Teilen
Terpentin, etwas Leinölfirnis und
Kreide;
[* 18] die
Aschenpaste, welche sich durch
Zähigkeit
und
Festigkeit
[* 19] auszeichnet, bereitet man aus Holzasche, Mehlkleister und Druckpapier, welches in
Wasser erweicht und zerstampft
wurde.
Mit dem Ende des 16. Jahrh. ging sie jedoch hier ganz verloren. Zu gleicher Zeit aber ward
sie von Tagliacozzi in Bologna wieder ausgeübt, in einem besondern Werk beschrieben und dadurch sehr in Ruf gebracht. Ob die
Operation von Indien nach Italien
[* 24] übergesiedelt, oder ob sie in Italien selbst neu erfunden worden sei,
ist ungewiß. Das Charakteristische der italienischen oder Tagliacozzischen Methode ist die Bildung des Ersatzlappens aus der
Haut
[* 25] des Arms, welcher erst nach einer langwierigen Vorbehandlung mit dem Ort seiner Verpflanzung vereinigt wurde.
Tagliacozzis Operation ging für lange Zeit ganz unter und wurde von den meisten Ärzten als unausführbar
oder fabelhaft verspottet. In Indien dagegen wurde die Rhinoplastik fortdauernd geübt, und von hier kam ihre Kenntnis nach
England, wo sie zu Anfang dieses Jahrhunderts (mit Erfolg zuerst von Carpue 1814) verrichtet wurde. In Deutschland
[* 26] verfuhr Gräfe
(1816) nach der italienischen, später auch nach der indischen Methode. Er modifizierte auch die Methode
Tagliacozzis, indem er den aus der Armhaut gebildeten Lappen, ohne seine völlige Überhäutung an der innern Fläche abzuwarten,
mit dem aufgefrischten Stumpf der Nase vereinigte.
Dieses Verfahren wird als deutsche Methode der Rhinoplastik bezeichnet. Gräfe ist als der eigentliche Schöpfer der plastischen
Chirurgie in Deutschland zu betrachten. Er fand zahlreiche Nachfolger, und die plastischen Operationen wurden
bald auch zur Wiederherstellung andrer Teile angewendet. Die hervorragendsten Verdienste in dieser Hinsicht hat sich Dieffenbach
und von neuern Chirurgen B. v. Langenbeck und G. Simon erworben. In England wurde die Rhinoplastik nur selten, andre plastische Operationen dagegen
ebenso häufig wie in Deutschland vorgenommen. In Frankreich haben Delpech (1818) und nach ihm Dupuytren,
Lisfranc, Velpeau u. a. auf dem Gebiet der plastischen Operationen sich große Verdienste erworben.
Mit der größern Ausbildung, welche die plastische Chirurgie durch allgemeinem Teilnahme und Ausübung erlangte, wurde der
Ersatz mittels eines entfernten Hautlappens (italienische Methode) immer mehr verdrängt und der Ersatz
durch einen Hautlappen in der Nähe (indische Methode) allgemein vorgezogen. Die plastischen Operationen haben offenbar einen
großen Wert, allein ihre Ausführung ist meist mit bedeutenden Schwierigkeiten und
oft selbst mit Gefahren verbunden. Es
kommt alles darauf an, daß das transplantierte Hautstück nicht von der Blutzufuhr abgeschnitten, daß
es also ernährt wird.
Schneidet man z. B. ein Hautstück aus der Stirn aus, läßt es aber durch einen genügend breiten Stiel noch mit der übrigen
Stirnhaut in Verbindung, so kann dieses Hautstück durch die Blutgefäße des Stiels das zu seinem Leben erforderliche Nahrungsmaterial
zugeführt erhalten. Dreht man nun das fragliche Hautstück an seinem in der Gegend der Nasenwurzel liegenden
Stiel um und legt die Wundränder des ausgeschnittenen Stückes auf die wund gemachte Fläche des Nasenstumpfs, so kann der
Stirnlappen mit dem wund gemachten Nasenstumpf gerade so verwachsen, wie die Ränder einer gewöhnlichen Hautwunde, wenn
sie aneinander gehalten werden, sich bleibend vereinigen.
Dann wird das transplantierte Hautstück nicht bloß von den Gefäßen in seinem Stiel, sondern auch von den Gefäßen des
Nasenstumpfs her ernährt. Sobald der letztere Ernährungsweg sichergestellt ist, schneidet man den Stiel ab; denn das transplantierte
Hautstück braucht jetzt nicht mehr das Blut, welches ihm durch die Gefäße des Stiels zugeführt wird,
zu seiner Ernährung, da es von der Seite her auf den neuentwickelten Verbindungsbahnen eine hinlängliche Zufuhr erhält.
Das Hautstück, welches den Nasenstumpf deckt und mit diesem verwachsen ist, verhält sich von jetzt ab gerade so, als ob
es vom Anfang an Nasenhaut gewesen wäre. Nun ist aber an der Stirn ein großer Hautdefekt vorhanden. Dieser
wird dadurch ausgeglichen, daß man die Ränder desselben zusammenzieht, was bei der großen Nachgiebigkeit und Dehnbarkeit
der Haut möglich ist, und durch Nähte in feste Vereinigung bringt, bis die Ränder miteinander verwachsen sind. Ist die Spannung
der Haut sehr groß, so macht man seitliche Einschnitte in die Haut, natürlich in der Längsrichtung des
ersten Hautverlustes.
Hierdurch tritt Entspannung ein, und die seitlichen Einschnitte verheilen nachträglich durch Granulationsbildung. Die zurückbleibende
Stirnnarbe ist im Verhältnis zu dem ausgeschnittenen Lappen unbedeutend zu nennen. Bei der Lippen- und Augenlidbildung läßt
man gewöhnlich keine vollständige Abtrennung des transponierten Hautstückes von seinem Mutterboden
eintreten, sondern man läßt dasselbe an einem verhältnismäßig breiten Stiel sitzen und verschiebt nur das abgelöste
Hautstück auf die zu ersetzende Stelle, läßt das Stück hier einheilen, schneidet aber den Stiel nicht durch und ersetzt
den Verlust an der Stelle, von wo das transplantierte Stück herstammt, auf ähnliche Weise wie die Stirnwunde
bei der Rhinoplastik. Natürlich ist die Sicherheit für das Gelingen der Operation in dem letztern Fall, bei bloßer Verschiebung
des Hautlappens, viel größer, als wenn letzterer von seinem Mutterboden ganz abgetrennt werden muß.