Germanicus in
Antiochia vergiftet habe (19), und als er deshalb nach seiner Rückkehr angeklagt wurde, tötete er sich selbst
(20).
GajusCalpurnius Piso wurde 65
n. Chr. an die
Spitze einer
Verschwörung gegen
Nero gestellt und tötete sich selbst, als die
Verschwörung entdeckt wurde.
LuciusCalpurnius Piso Frugi Licinianus ward von
Galba adoptiert und damit zu
seinem Nachfolger bestimmt, aber mit ihm durch
Otho 69
n. Chr. ermordet.
(Piesport, Pisonis portus), Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Trier,
[* 4]
KreisWittlich, an der
Mosel, hat vorzüglichen
Weinbau (Pisporter, vgl.
Moselweine) und 500 Einw. In der
Nähe die ehemalige
Propstei Eberhardsklausen mit gotischer
Kirche,
besuchter Wallfahrtsort.
Dmitrij Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1840, besuchte
zu
Petersburg
[* 8] das dritte
Gymnasium und von 1856 bis 1860 die
Universität, machte sich schon damals durch
mehrere kritische Abhandlungen bekannt und entwickelte dann als Mitarbeiter verschiedener
Journale eine rege kritische und
publizistische Thätigkeit. Nicht ohne
Talent, allein ohne die nötige Gründlichkeit der
Studien, gab er sich einem maßlosen
Realismus hin mit Verachtung jeglicher
Kunst, namentlich der
Poesie, und eröffnete einen Kreuzzug gegen
allen »metaphysischen und ästhetischen Dusel«. Er ertrank 1868 im
SeebadDubbeln bei
Riga.
[* 9] Seine
Schriften, die auf das ganze
Jungrussentum einen bedeutenden Einfluß ausgeübt haben, erschienen 1870 zu
Petersburg gesammelt in 10
Bänden; einige
Bände
wurden jedoch bald darauf von der
Zensur verboten und sind seitdem nicht wieder Beigegeben worden.
die
Romane: »Das aufgeregte
Meer« (1863) und »Im
Strudel« (deutsch von
Lange, Leipz. 1884);
endlich
die
Dramen: »Der
Hypochonder«,
»Leutnant Gladkov«,
»WeißeFalken« u. a. Eine Gesamtausgabe seiner belletristischen Werke erschien
1861-65, seiner dramatischen
Dichtungen 1874. Pissemskij geißelt mit nachsichtsloser Strenge die
Schäden der
Gesellschaft, den
Egoismus, die Genußsucht, die Oberflächlichkeit derselben. Er ist
Realist im eigentlichen
Sinn des
Wortes, der in kräftigen
und lebhaften
Zügen malt.
L. (Pistazie,Terpentinbaum),
Gattung aus der
Familie der
Anakardiaceen,
Sträucher oder kleine
Bäume mit immer-
oder sommergrünen, dreizähligen oder unpaarig oder paarig gefiederten Blättern, diözischen
Blüten in achselständigen
Trauben und trockner
Steinfrucht. 6
Arten in den Mittelmeerländern, Westasien, auf den ostafrikanischen
Inseln und in
Mexiko.
[* 15] Pistacia LentiscusL.
(Mastixbaum), ein bis 4,5 m hoher
BaumoderStrauch mit lederartigen, bleibenden, abgebrochen
paarig gefiederten Blättern, geflügelter Blattspindel, kleinen, rötlichen
Blüten und kugeliger, schwärzlicher
Steinfrucht,
wächst in den Mittelmeerländern und bildet einen Hauptbestandteil der als Maquis bezeichneten, oft
weite
Strecken bedeckenden Gebüsche; eine auf
Chios kultivierte
Varietät liefert den
Mastix (s. d.); das
Holz
[* 16] wird zu eingelegten
Arbeiten benutzt, u. aus den Blättern bereitet
man inAlgerien
[* 17] ein Gerbmaterial,
Lentisque. Pistacia TerebinthusL. (Terpentinpistazie),
ein mittelmäßiger
BaumoderStrauch in den
Ländern am
Mittelmeer, mit abfallenden, unpaarig gefiederten Blättern,
großen, vielblütigen
Trauben und kleinen, dunkelsten
Früchten, gibt durch
Einschnitte in die
Rinde den cyprischen
Terpentin
oder den
Terpentin von
Chios.
An den
Enden der
Äste entstehen häufig durch die
Stiche einer Blattlaus
(AphisPistaciaeL.) hülsenartige
Gallen (Carobbe de
Giudea), welche 60 Proz.
Gerbsäure und etwa 15 Proz.Gallussäure enthalten, aber noch nicht technisch
benutzt werden. Pistacia veraL. (echte Pistazie), ein 6-9 m hoher
Baum, ursprünglich in
Persien
[* 18] und
Syrien einheimisch, jetzt in
allen
Ländern um das
Mittelländische Meer kultiviert, hat unpaarig gefiederte, abfallende
Blätter und eiförmig längliche,
bis 2,5cm große
Früchte mit dünnem, grünem und rötlichem
Fleisch.
Die in den letztern enthaltenen
Kerne (Pistazien, Pistaziennüsse,
Pimpernüsse) sind haselnußgroß, mit holziger
Schale, die
auf beiden Seiten in eine schwache
Spitze ausläuft, leicht in zwei Hälften teilbar ist und den länglichen, in ein braunrötliches
Häutchen eingeschlossenen
Samen
[* 19] umschließt. Derselbe ist dunkel zeisiggrün, schmeckt angenehm mandelartig und enthält
süßes, fettes
Öl. Die Pistazien dienten früher als
Arzneimittel, jetzt besonders zu
Konfitüren. Sie
kommen in der
Schale oder ohne dieselbe in den
Handel. Am häufigsten findet man die sizilischen; die tunesischen sind wegen
ihrer schönen grünen
Farbe besonders geschätzt, während die großen, gelben Pistazien von
Aleppo weniger gesucht werden.
Milchsaftgefäße, mit sehr verkürzten Internodien, spiralig geordneten, behaarten, vor derBlüte
[* 23] dem Wasser aufliegenden,
später aufgerichteten Blättern und zahlreichen aufeinander folgenden Blütensprossen, welche aus einem dünnen, häutigen,
kapuzenförmigen Niederblatt, einem Laubblatt und dem Blütenstand
[* 24] bestehen. Die einzige Art, PistiaStratiotesL. (s. Tafel »Wasserpflanzen«),
ist in den subtropischen Gebieten Amerikas, Asiens und Afrikas weit verbreitet und wird bei uns in Aquarien
kultiviert. Man schreibt der Pflanze medizinische Wirkung zu und glaubt namentlich, daß Gewässer, auf denen sie wuchert,
keine Miasmen aushauchen. Durch den Nil wurde sie schon im Altertum nach Ägypten
[* 25] geführt und als Wundmittel benutzt (daher
ihr Name stratiotes).