Krankheit der
Vögel,
[* 2] besonders der
Körnerfresser, ein katarrhalisches
Leiden,
[* 3] bei welchem die Nasenlöcher durch
Schleim verstopft sind, so daß die
Vögel den
Schnabel aufsperren, husten, keuchen und bisweilen erschöpft zu
Boden fallen.
Bei länger andauernder
Krankheit verhärtet sich die
Oberhaut der
Zunge und des
Schlundes, und es treten alle
Zeichen eines heftigen
Schnupfenfiebers ein. Zimmervögel, welche in dieser
Weise leiden, bringt
man in einen gleichmäßig
warmen, sonnigen
Raum; man sucht die Nasenlöcher mit lauwarmem, schwach salzigem
Wasser zu reinigen, bestreicht sie mit
Baumöl
oder bepinselt die kranken
Partien mit 3proz. Karbollösung.
Vgl. Zürn,Krankheiten des Hausgeflügels (Weim. 1882).
(Piqueton, spr. pikett, pik'tóng, ital. Aquarello),
Wein, welcher gewonnen wird, indem man
Wasser auf die bereits ausgepreßten
Trester gießt und gären läßt;
(Peiraieus), bergige
Halbinsel, 8 km südöstlich von
Athen,
[* 5] mit dem zu 86,5 m
Höhe ansteigenden
BergMunychia,
welcher in makedonischer Zeit eineBurg trug, und drei tief eingeschnittenen runden Hafenbecken (Peiraieus,
Zea und
Munychia), welche
Themistokles seit 493
v. Chr. zum
HafenAthens bestimmte und zunächst mit
Mauern umgeben ließ. Über
den
Bau der langen
Mauern zwischen Piräeus und
Athen, deren mittelste erst
Perikles hinzufügte, s.
Athen, S. 999. In Perikleischer
Zeit wurde auch von
Hippodamos aus Milet die Stadt Piräeus mit rechtwinkelig sich schneidenden
Straßen angelegt,
die Häfen ausgebaut und mit
Säulenhallen und Schiffshäusern versehen.
Nach Beendigung des Peloponnesischen
Kriegs zerstört, ward Piräeus zum Hauptsitz der
Demokratie und blühte bald durch die Bemühungen
eines
Konon, Lykurg,
Demosthenes u. a. von neuem auf, namentlich als Handelshafen. Verschiedene
fremde
Gottesdienst fanden hier Eingang; in den
Jahren 347-323 wurde das vielbewunderte
Arsenal des
Philon errichtet, das erst
Sulla 86
v. Chr. mit den übrigen Hafenanlagen niederbrannte. Die Heiligtümer blieben zwar erhalten, aber die Stadt war und
blieb verödet, wenn auch nicht ganz entvölkert, wie Reste aus byzantinischer Zeit beweisen. Im
Mittelalter
hatten hier die
Venezianer sich verschanzt, während des griechischen
Befreiungskriegs die
Türken, und als diese 1827 kapitulierten,
war nichts als Schutt und
Ruinen übriggeblieben und selbst der
Name Piräeus verschollen.
Nur zehn Jahre später war bereits unter dem alten
Namen eine freundliche Stadt mit geraden
Straßen, schönen
Wohnhäusern und massiven Warenmagazinen nach den
Plänen von
Kleanthes, Schaubert und
Klenze entstanden; 1871 zählte Piräeus bereits
über 11,000 Einw. und
1879 deren 21,055. Piräeus gehört zum
NomosAttika-Böotien, hat ein
Gymnasium,
Marineschule,
Kriegsschule,
Börse, Arsenaldepots,
Hospitäler,
Wasserleitung,
[* 6]
Fabriken (Gasfabrik, Dampfmühlen, 6 Baumwollspinnereien, 2 Maschinenfabriken,
Holzschneiderei, Bierbrauerei
[* 7] etc.) und ist Hauptexportplatz für
Öl und
Oliven.
Die antiken Reste (2
Theater,
[* 8] Ringmauern, Schiffshäuser, einige
Tempel
[* 9] etc.) sind unbedeutend. Über
Athen steht Piräeus mit
Paträ
in Eisenbahnverbindung (vgl.
Karte »Umgebung von
Athen«) und ist seit 1880 Hauptstation des Österreichischen
Lloyd (außerdem
von drei griechischen und zahlreichen andern Dampfschiffahrtsgesellschaften) und durch denselbenin direkterVerbindung mit
Konstantinopel,
[* 10]
Smyrna,
Alexandria,
Korfu
[* 11] und
Triest.
[* 12] Die Ausfuhr aus Piräeus belief sich 1883 auf 2,422,191
Frank, die
Einfuhr auf 48,448,331Fr.; es liefen 1886: 2426
Dampfer und 7114 Segelschiffe ein, zusammen mit 2,370,231
Ton. Die Anzahl der
deutschen
Schiffe
[* 13] ist sehr gering (1887 nur 3). Trotzdem exportiert das
Deutsche Reich
[* 14] (über
Triest) viel
nach dem Piräeus, namentlich in den letzten
JahrenSchienen,
Lokomotiven,
Eisenbahnwagen, Kriegsmaterial etc. Piräeus ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
1) Giambattista, ital. Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Venedig,
[* 15] bildete sich in
Rom
[* 16] zum Zeichner und Kupferstecher aus und war abwechselnd in
Venedig und in
Rom
thätig, wo er starb. Er stach mit Vorliebe die römischen
Ruinen, denen auch sein Hauptwerk: »Le
[* 17] antichità romane«
(Rom 1756; Par. 1836 ff., 29 Bde.
mit über 2000
Kupfern; in Auswahl
Wien
[* 18] 1887 ff.), gewidmet ist.
Stadt im österreich. Kronland
Istrien,
[* 22] Bezirkshauptmannschaft
Capo d'Istria, am
Meerbusen Largone, Sitz eines
Bezirksgerichts, hat eine gotische Hauptkirche, ein Minoritenkloster und ein
Rathaus (beide mit sehenswerten
Gemälden), 2 geräumige Häfen (der eine,
PortoRose, etwas südlicher gelegen) mit einem
Leuchtturm, ein altes
Kastell, eine
Kommunalbibliothek,
Wein- und Ölkultur,
Schiffbau und
Schiffahrt:
Fischerei,
[* 23] bedeutende
Salinen (jährliche
Produktion ¼ Mill.
metr. Ztr.),
Fabriken für chemische
Produkte,
Seife,
Glas
[* 24] und
Ziegel,
Handel mit
Salz,
[* 25]
Wein,
Oliven etc. und (1880) 9419 Einw.
Vom
Hafen von Pirano sind 1885: 2484
Schiffe mit 184,228
Ton. ausgelaufen (von
PortoRose außerdem 242
Schiffe mit 11,489
T.). Pirano stammt
noch aus der Römerzeit und kam 1283 unter venezianische Herrschaft. Am wurde es von den Briten beschossen. Pirano ist
die VaterstadtTartinis.