Die Imperialpipe
= 572,48Lit. Im englischen
Zollamt wird die Pipe importierter
Weine, je nach Bezugsorten, tarifmäßig und den Originalgebinden
nahe entsprechend, zu 92-117
Imperialgallons gerechnet.
L.,Gattung aus der
Familie der
Piperaceen,
Kräuter oder
Bäume, meist
Sträucher, häufig schlingende mit einfachen,
gestielten Blättern, ährigen, selten doldigen, terminalen oder blattgegenständigen Blütenständen, sitzenden oder der
verdickten Blütenstandsachse eingesenkten, zwitterigen oder eingeschlechtige
Blüten und sitzender oder gestielter
Beere.
Etwa 600
Arten in den gesamten
Tropen.
Piper angustifolium Ruiz et Pav.
(Piper elongatumVahl, Arthante elongataMiq.), einStrauch in den feuchten Wäldern der
Kordilleren von
Peru,
[* 11]
Brasilien,
[* 12]
Panama,
[* 13] mit
kurzgestielten, oblong lanzettlichen, lang zugespitzten, fast lederigen, stumpf gekerbten, oberseits warzigen und rauhhaarigen,
unterseits weicher behaarten Blättern und dicht gedrängten, grünlichen
Blüten, wird hier und da kultiviert
und liefert, wie Piper aduncumL., einStrauch in
Brasilien,
Guayana,
Neugranada,
Panama,
Mexiko
[* 14] und
Westindien,
[* 15] mit größern, länglich
elliptischen, sehr lang zugespitzten, ganzrandigen, unterseits fast kahlen Blättern, das Matikokraut, welches schwach aromatisch
nach
Kubeben oder
Minze riecht, angenehm oder wenig scharf bitterlich und aromatisch schmeckt und
Harz und
ätherisches
Öl neben
Gerbstoff enthält. Es wirkt blutstillend und wird in
Brasilien schon seit sehr langer Zeit arzneilich
benutzt; 1827 wurde es in
Amerika,
[* 16] 1839 durch
Jeffreys in
Europa
[* 17] bekannt, fand aber erst in neuerer Zeit größere Verwendung
gegen
Schleimflüsse. Man benutzt auch ein aus den Blättern gewonnenes hellgelbes, dickflüssiges, schweres,
brennend gewürzhaft schmeckendes ätherisches
Öl in Gelatinekapseln.
Wurzeln und
Blätter von Piper aduncum werden in
Brasilien
als stimulierendes
Mittel, die
Früchte wie
Kubeben benutzt.
VonPiper heterophyllum Ruiz et Pav.,
in
Peru, werden die
Blätter wie
Betel gekaut und als magenstärkender
Thee benutzt.
bis 6 m hoherStrauch mit kurzgestielten, länglich bis eiförmig elliptischen,
zugespitzten Blättern, diözischen
Blüten, schlank walzenförmigen männlichen Blütenähren, dickern weiblichen
Ähren und
gestielten, fast kugeligen
Beeren, in Südborneo, auf
Java und
Sumatra heimisch, wird auf den beiden letztern
Inseln und auf
denAntillen (häufig in Kaffeeplantagen) kultiviert und liefert die
Kubeben (s. d.). Piper nigrumL. (schwarzer
Pfeffer, s. Tafel
»Gewürzpflanzen«),
[* 19]
Die dünne Fruchthaut des
Pfeffers schließt einen einzigen
Samen
[* 24] fest ein, dessen
Embryo wegen der frühzeitigen
Ernte
[* 25] nicht
entwickelt, sondern gewöhnlich nur durch eine unter der
Spitze liegende Höhlung vertreten ist. Der
Same
selbst enthält in der dünnen, braunroten
Samenschale ein glänzendes, außen grünlichgraues, hornartiges, im Innern weißes,
mehliges
Eiweiß. Der beißend scharfe
Geschmack des
Pfeffers ist durch
Harz bedingt; ein ätherisches
Öl (1 Proz.), isomer mit
Terpentinöl, besitzt mehr den
Geruch als denGeschmack des
Pfeffers, welcher außerdem 5 Proz. Mineralstoffe
und etwa 2-8 Proz.
Piperin C17H19NO3 enthält.
Letzteres bildet farb-, geruch- und geschmacklose Prismen, löst sich leicht in
Alkohol (die alkoholische
Lösung schmeckt pfefferartig),
schwer inÄther, kaum in
Wasser, reagiert neutral, ist nicht flüchtig und gibt, mit
Kalilauge gekocht, stark basisches
Piperidin C5H11N u.
Pikrinsäure C12H10O4 .
Letztere wird durch übermangansaures
Kali in
Piperonal C8H6O3 verwandelt, welches heliotropartig riecht und als Heliotropin in der
Parfümerie
benutzt wird.
Piper officinarumDec. (ChavicaofficinarumMiq.), kletternderStrauch mit sehr
kurz gestielten, oblong elliptischen, allmählich zugespitzten, kahlen, lederigen Blättern, dichtblütigen Ähren und miteinander
verwachsenen, nur am Scheitel freien, kugeligen Beeren; auf den Sundainseln, Molukken, Philippinen, wird auf Java und in Bengalen
kultiviert und liefert in den vor derReife gesammelten Fruchtständen den langen Pfeffer (Piper longum). Dieses
Gewürz scheint als Peperi makron schon den alten Griechen bekannt gewesen zu sein und behielt seinen Wert auch im Mittelalter
neben dem schwarzen Pfeffer, obwohl es viel weniger scharf schmeckt, während es gegenwärtig in Europa nur noch selten benutzt
wird.
1) Karl, Graf von, schwed. Staatsmann, geb. Sprößling einer
deutschen Familie, welche aus Livland
[* 41] nach Schweden
[* 42] gekommen war, trat 1668 in den Staatsdienst, wurde 1679 geadelt
und Sekretär
[* 43] im Kammerkollegium, 1689 Kanzleirat und Staatssekretär und erwarb sich durch seine Tüchtigkeit in so hohem
Grade das Vertrauen des KönigsKarl XI., daß er in allen Angelegenheiten, die das Innere betrafen, als die rechte Hand
[* 44] des Königs
betrachtet werden konnte.
Nach dem Tode desselben wurde er vom jungen König Karl XII., dem er die vom Vater bestellte vormundschaftliche
Regierung beiseite zu schieben half, zum königlichen Rat ernannt und in den Grafenstand erhoben. Piper leitete die diplomatischen
Verhandlungen während des NordischenKriegs, hatte aber bei der selbständigen Handlungsweise Karls XII. mit seinen Ratschlägen
nicht viel Einfluß; bei Poltawa wurde er gefangen und starb in Schlüsselburg.
woraus das biographische Werk »Zeugen der Wahrheit« (Leipz. 1873-75, 4 Bde.)
hervorging, sind von seinen Schriften hervorzuheben: »Kirchenrechnung« (Berl. 1841);