Pinxit
(lat., abgekürzt pinx.), »hat [es] gemalt«, steht auf Gemälden und Werken der vervielfältigenden Künste (Kupferstichen etc.) neben dem Namen des Malers.
(lat., abgekürzt pinx.), »hat [es] gemalt«, steht auf Gemälden und Werken der vervielfältigenden Künste (Kupferstichen etc.) neben dem Namen des Malers.
Pinzette
(franz. Pincette, spr. pängssette), kleine, innen glatte oder mit Querriefen versehene Zange [* 2] zum Fassen kleiner Gegenstände (Haarzange).
Die
Arterien- oder Klemmpinzette
schließt bei ruhiger
Lage durch das
Federn ihrer
Arme oder durch einen
Schieber (Schieberpinzette
) und dient zum Verschließen kleiner
Blutgefäße.
Landschaft im österreich. Herzogtum Salzburg, [* 3] der obere Teil des Salzach- und des Saalachthals, wird im S. von den schroffen Felswänden der Tauernkette, im N. von sanften, zum Teil angebauten Gebirgsabhängen umgeben und fällt so ziemlich mit dem Gebiet der Bezirkshauptmannschaft Zell am See zusammen. Sie zerfällt in den Ober- und Unter-Pinzgau (Salzachthal) und den Mitter-Pinzgau (Saalachthal). Die Landschaft enthält herrliche Alpenthäler (namentlich das Rauriser, Fuscher und Kapruner Thal), Seen und Gletscher sowie Heilquellen und Bäder (St. Wolfgang, Ober-Rein).
Der Boden umfaßt ausgedehnte Waldbestände (darunter große Staatsforsten), außerdem viele Wiesen und Weiden und etwas Ackerland. Der Bergbau [* 4] war ehemals eine Haupterwerbsquelle der Bewohner, gegenwärtig ist er sehr zurückgegangen. Von hoher Bedeutung ist die Viehzucht; [* 5] namentlich erfreuen sich eines guten Rufs die Pinzgauer Pferde [* 6] und Rinder. [* 7] In neuerer Zeit sind im P. mehrere große öffentliche Arbeiten, wie der Bau der neuen Straße über Mittersill nach Tirol, [* 8] der Salzburg-Tiroler Gebirgsbahn, endlich Entsumpfungsarbeiten, ausgeführt worden. Unter den Bewohnern des Pinzgaues ist die Kropfkrankheit und der Kretinismus sehr verbreitet.
(franz. pincer, »zwicken, abkneifen«),
Entspitzen der seitlichen Frühjahrstriebe bei Obstbäumen und Treibsträuchern, um den Saft von ihnen ab in die Haupttriebe der Leitzweige zu leiten, wodurch diese gestärkt, jene geschwächt und veranlaßt werden, mehr Blütenknospen zu bilden, als bei freiem Wachstum möglich gewesen.
die berüchtigten Staatsgefängnisse Venedigs (s. d.). ^[= # (hierzu der Stadtplan), Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), eine der schönsten ...]
Stadt in der ital. Provinz Pisa, [* 9] Kreis [* 10] Volterra, am gleichnamigen Golf des Tyrrhenischen Meers, der Insel Elba gegenüber malerisch gelegen, hat Befestigungsmauern mit Türmen, ein Kastell, einen Palast der ehemaligen Fürsten von Piombino, ein Zollamt, Spital und (1881) 2763 Einw. Im Hafen von Piombino liefen 1885: 1191 Schiffe [* 11] mit 33,391 Ton. ein. Unfern befinden sich Eisen- und Stahlwerke. Nördlich von Piombino liegen auf olivenbepflanzter, steil gegen das Meer abfallender Anhöhe die Ruinen der alten etruskischen Seehandelsstadt Populonia mit Hafen (Porto Baratti); im O. dehnen sich die Maremmen hin. Piombino war früher Hauptstadt eines Fürstentums, welches außerdem einen großen Teil der Insel Elba umfaßte und auf 360 qkm 25,000 Einw. zählte. Im Mittelalter gehörte Piombino zu Pisa und ward 1399 nebst Elba vom Herzog Galeazzo Visconti von Mailand [* 12] zum Dank für den Verrat Pisas an Gherardo Appiano verliehen und von diesem befestigt.
Nach dem Tode des letzten, 1594 in den Fürstenstand erhobenen Appiano kam es an die Familie Ludovisi, später durch Heirat an die römischen Boncompagni. Napoleon I. verlieh das Fürstentum 1805 als französisches Reichslehen seiner Schwester Elise Bacciocchi. Die Wiener Kongreßakte gab dem Haus Boncompagni-Ludovisi 1815 dasselbe zurück; bis 1860 stand es unter der Hoheit Toscanas, seit 1860 gehört es zu Italien. [* 13] Haupt der ältern Linie Boncompagni-Ludovisi ist Fürst Don Rudolf, geb. der jüngern Boncompagni-Ludovisi-Ottoboni Don Marco, Herzog von Fiano, geb.
Sebastiano del, eigentlich Luciani, ital. Maler, geb. 1485 zu Venedig, [* 14] ward Schüler Giov. Bellinis und Giorgiones und ahmte den letztern glücklich nach. Aus dieser Zeit stammt das Hochaltarbild in San Giovanni Crisostomo zu Venedig mit der [* 1] Figur des schreibenden Heiligen. Um 1510 ging er nach Rom. [* 15] Nachdem er daselbst seine Thätigkeit durch Mitwirkung an der Ausschmückung der Farnesina mit mythologischen Szenen begonnen, schloß er sich an Michelangelo an, dessen gewaltige Formengebung er mit venezianischem Kolorit zu verschmelzen suchte.
Michelangelo nahm sich seiner an und unterstützte ihn in seinem Wetteifer mit Raffael, dessen Transfiguration Piombo die Auferweckung des Lazarus (1519, jetzt in der Nationalgalerie zu London) [* 16] gegenüberstellte, in der That eine hervorragende Schöpfung und sein Meisterwerk. An diesem Werk hatte Michelangelo einige Teile gezeichnet, für Piombos Wandmalereien in San Piero in Montorio sogar den ganzen Entwurf geliefert. Von seinen übrigen Werken sind zu nennen: das Porträt des Papstes Clemens VII. im Museum zu Neapel, [* 17] das des Andrea Doria im Palazzo Doria zu Rom, der Märtyrertod der heil. Apollonia (1520) im Palazzo Pitti zu Florenz, [* 18] eine Madonna das schlafende Kind aufdeckend, unvollendet, im Museum zu Neapel, die Heimsuchung Mariä im Louvre zu Paris, [* 19] das Bild des Kardinals Polus in der Eremitage zu Petersburg, [* 20] eine Pietà im Berliner [* 21] Museum.
Das Hervorragendste leistete Piombo im Bildnis und in weiblichen Halbfiguren, von denen einige, z. B. die sogen. Fornarina in den Uffizien zu Florenz, für Arbeiten Raffaels galten. Ein solches Frauenbildnis mit den Attributen der heil. Agathe besitzt die Londoner Nationalgalerie, ein besonders schönes mit den Attributen der heil. Dorothea das Berliner Museum. Piombo verlebte die größere Zeit seines Lebens in Rom, und es tragen auch die meisten seiner Gemälde den Charakter der florentinisch-römischen Schule.
Die Farbenglut seiner Bilder zeigt zwar den Venezianer, doch unterscheidet sich sein Kolorit von dem andrer Venezianer durch breite Lichter und eine mehr ins Ockerfarbige als Rote fallende Mischung aus. Er liebte den überlebensgroßen Maßstab; [* 22] auch malte er gern auf Schieferstein. Als enger Freund und Schmeichler Michelangelos trug er durch seine Briefe an ihn nicht wenig zu dessen Verbitterung gegen Raffael bei. In der letzten Zeit seines Lebens vom Papst Clemens VII. mit der Stelle eines päpstlichen Siegelbewahrers (Frate del Piombo), worauf sein Beiname anspielt, betraut, widmete sich Piombo fortan vorwiegend der Dichtkunst. Er starb in Rom.
(engl., spr. pei-onihrs, »Bahnbrecher«),
in Nordamerika [* 23] Bezeichnung der ersten Ansiedler in einem noch unkultivierten Gebiet, welche für die Nachfolgenden gleichsam den Weg bahnen.
Truppen für den Genie- oder Ingenieurdienst (s. Genie). Deutschland [* 24] hat 19 Pionierbataillone (darunter 2 bayrische, 1 sächsisches, 1 württembergisches), welche 2 Pionierinspektionen unterstellt sind. Jedes Bataillon hat 4 Kompanien, von denen die drei ersten, die Feldkompanien, zur Besetzung von 2 Divisions- und 1 Korpsbrückentrain pro Armeekorps sowie für den Feldpionierdienst bestimmt ¶
sind. Die 4. Kompanie ist die Mineurkompanie, welche als Stamm für die Aufstellung von 3 Festungs-Pionierkompanien für den Festungskrieg (beim Angriff zur Besetzung der Ingenieur-Belagerungstrains) bei der Mobilmachung dient. Außerdem werden von den Pionieren im Krieg die 12 Feld- und 7 Etappen-Telegraphenabteilungen (auch Bayern [* 26] und Württemberg [* 27] formieren solche) aufgestellt. Infanterie- und Kavalleriepioniere sind in den einfachsten technischen Verrichtungen des Feldpionierdienstes ausgebildete Mannschaften dieser Waffen [* 28] zur Ausübung derselben im Biwak, auf Märschen u. auf dem Gefechtsfeld; sie sind zu diesem Zweck mit tragbarem Schanzzeug ausgerüstet. Österreich [* 29] hat 1 Pionierregiment.