mometerrohr und gibt so die Volumverminderung der eingeschlossenen
Flüssigkeit an. Am
Manometer
[* 2] liest man den
Druck ab. Hebt
man letztern wieder auf, so sinkt auch das
Quecksilber wieder auf seinen ursprünglichen
Stand und beweist so, daß das
Wasser
gegen
Kompression vollkommen elastisch ist. Genaue Untersuchungen ergaben, daß auch bei gleichem
Druck
von außen und innen das
Volumen des kleinen
Gefäßes nicht ganz unveränderlich ist;
Regnault hat das Piëzometer verbessert und diese
Fehlerquelle zu eliminieren gesucht.
(ital.),
Hirten aus dem Volskergebirge und den
Abruzzen, welche in der Adventszeit ehedem nach
Rom
[* 3] kamen,
um hier vor den
Marienbildern an den Straßenecken mit ihrer wunderlichen
Schalmei (piffero), mit
Dudelsack (zampogna) und monotonem
Gesang täglich dreimal zu musizieren.
IhreLieder und
Weisen sind uralt; nach jedem
Vers folgt ein
Adagio,
an dessen
Schluß der Piffero mit schrillem
Triller einfällt. Die Pifferari, gewöhnlich ein
Alter mit Kragenmantel, Spitzhut und
dem
Dudelsack und ein schwarzlockiger, in ein
Fell gehüllter
Junge mit der
Schalmei, beide
Sandalen
[* 4] tragend, gehörten zu den
malerischten Gestalten
Roms; in neuester Zeit wurde der alte Brauch polizeilich unterdrückt.
Von seinenStatuen rühmte man noch jene eines
Kindes, welchem der
Vogel aus dem Käfig entwischt. Von seinen
Reliefbildnissen stehen jene
Ludwigs XV.,
Diderots,
Voltaires und
Raynals obenan. Doch
ist er in einer
StatueVoltaires in die
Karikatur
geraten.
Sein letztes, durch
Schönheit und Zartheit ausgezeichnetes Werk war ein Mädchen, welches sich einen
Dorn aus dem
Fuße zieht. Das Hauptwerk des Künstlers ist das
Monument des
MarschallsMoritz von
Sachsen
[* 13] in der St. Thomaskirche
zu
Straßburg,
[* 14] 1776 aufgestellt. Demselben fehlt zwar das
Studium der
Natur und der
Antike, und die Gestalten sind mit unsicherer
Weichheit behandelt, die Gewänder in einer willkürlichen
Fülle und mit gesuchten Falten angebracht,
doch ist die dekorative
Wirkung groß und die
Komposition schwungvoll. Pigalle starb in
Paris.
Vgl. Tarbé, La vie et
les œuvres de J. B. Pigalle
(Reims 1859).
(spr. pigo-löbröng), eigentlich
CharlesAntoineGuillaume Pigault-Lebrun de L'Epinoy, franz. Romanschriftsteller
und
Dramatiker, geb. zu
Calais,
[* 15] hatte eine äußerst bewegte
Jugend, wurde
Schauspieler und
Soldat,
bekleidete von 1806 bis 1824 ein Unteramt bei der Mautverwaltung und starb Von seinen
Romanen (im ganzen über 70 Bde.)
hatten den meisten
Ruf: »L'enfant du carnaval« (1792);
»Les barons de Felsheim« (1798);
»La folie espagnole«
(1799) und »M.
Botte« (1802);
von seinen
Lustspielen verdienen »Le pessimiste« (1789),
»L'amour de la raison« (1791) und »Les
rivaux d'eux-mêmes« (1798) Hervorhebung.
Lebhafte
Phantasie,
Wahrheit in der Schilderung der
Charaktere, gelungene Anlegung
und Ausführung des
Plans sind Pigault-Lebrun im hohen
Grad eigen; dagegen ist sein
Witz oft plump und frivol. Seine
Romane und
Dramen nebst den
»Mélanges littéraires et critiques« (1816, 2 Bde.)
sind in seinen
»Œuvres complètes« (1822-1824, 20 Bde.) vereinigt.
Noch sind zu erwähnen: »Le citateur« (1803, 2 Bde.;
neue Ausg.,
Brüssel
[* 16] 1878),
besonders in der Anatomie, bez. Physiologie gebraucht. Einige Körperteile haben eine durch bestimmte Farbstoffe bewirkte Färbung,
welche von der der übrigen Körperteile abweicht. So hat die Regenbogenhaut des Auges bald eine blaue, bald eine graue, bald
eine braune Färbung; die Aderhaut des Auges sowie die Haut
[* 28] der Neger ist schwarz gefärbt, Sommersprossen
und gewisse Hautflecke haben eine bräunliche Farbe etc. Diese Färbungen sind abhängig von einem Pigmént, welches in feinkörniger
Gestalt in den Zellen der betreffenden Organe (bei der äußern Haut in den Zellen der MalpighischenSchleimschicht) abgelagert
ist.
Auch unter krankhaften Verhältnissen findet sich in vielen Geweben des menschlichen Körpers eine Pigmentierung,
die von dem lichtesten Gelb durch alle Schattierungen des Orange, Braun und Grün bis zu dem tiefsten Schwarz variieren kann, und
zwar entweder in Form einer mehr gleichmäßigen Färbung oder einer herdweisen Ablagerung. Nur in Ausnahmefällen stammt
das Pigmént von außen; so sind es bei der allgemein verbreiteten Pigmentierung der Lungen wesentlich die aus
der atmosphärischen Luft eingeatmeten Kohlenpartikelchen, bei den Tättowierflecken der äußerlich angewandte Farbstoff.
In der Regel aber rührt das Pigmént direkt oder indirekt von dem Blutfarbstoff her. Es ist in die Gewebe
[* 29] eingelagert entweder in der
Art einer gleichmäßigen Durchtränkung oder als körnige oder kristallinische Masse (Hämatoidin-, Bilirubinkristalle).
Von den pathologischen Geweben sind regelmäßig gewisse Krebse und Sarkome stark mit Pigmént durchsetzt (Pigmentkrebse, Melanosarkome).