oder von Pieros, dem Makedonier, der denselben in
Thespiä eingeführt haben
soll. -
2) Benennung der neun Tochter des Pieros,
Königs von
Emathia, die sich mit den
Musen
[* 2] in einen Wettstreit im
Gesang einließen,
aber von diesen besiegt und in
Vögel
[* 3] verwandelt wurden;
(Pieria), Küstenlandschaft im alten
Makedonien, zwischen dem
Peneios und
Haliakmon, dem Ostabhang des
Olympos
und dem Thermäischen
Meerbusen, der
Mittelpunkt des thrakischen
Musen- und Dionysosdienstes. Als
PerdikkasI. das makedonische
Reich um 700
v. Chr. in
Emathia gründete, fiel ihm das benachbarte Piërien als erste
Eroberung zu. In strategischer
Hinsicht war die
Landschaft als der
Schlüssel zu
Thessalien und
Hellas von großer Bedeutung, da von ihr aus drei
Pässe nach
S. führten. Den
Namen Piërien führten noch zwei andre
Landschaften, eine in
Makedonien, östlich der Strymonmündung (Neu-Piërien),
wohin die thrakischen Pierier um 700 auswanderten, mit den
Städten Phagres und Pergamos, und eine andre
in
Syrien, nördlich der Orontesmündung, mit der Hauptstadt
Seleukia.
Nicolas, peruan.
Diktator, geb. 1839, ward 1860
Advokat in
Lima,
[* 4] widmete sich aber außerdem der
Politik und
gab konservativ-klerikale
Zeitungen heraus. 1869 ernannte ihn der
PräsidentBalta zum Finanzminister. In dieser
Stellung unternahm
er die kühnsten, aber auch schwindelhaftesten
Operationen, welche die
FinanzenPerus unheilbar zerrütteten,
und mußte noch
vor der Ermordung seines
GönnersBalta 1872, der
Veruntreuung angeklagt, flüchten. 1876 machte er, unterstützt
von der klerikalen
Partei, im südlichen
Peru
[* 5] einen erfolglosen Aufstandsversuch. Nach der
FluchtPrados im
Dezember 1879 bemächtigte
er sich 22. Dez. durch einen Militäraufstand der
Diktatur, verhalf den
Klerikalen zur Herrschaft und setzte
den
Krieg gegen
Chile
[* 6] unter pomphaften
Phrasen fort. Nach der Besetzung
Limas flüchtete er in das
Innere und suchte
von
Ayacucho aus den
Kampf fortzusetzen. Jedoch wurde er 7. Okt. durch eine Militärrevolte vertrieben und
ging nach
Europa.
[* 7]
Pertuis, La (spr. pjähr pertüih), ein Jurapaß (792 m), der das
Val St.-Imier mit dem Birsthal, die Westschweiz
mit Basel
[* 9] verbindet und darum von jeher ein wichtiger Übergangspunkt gewesen ist. In der Einsenkung, welche die Sonnenbergkette
und den
Montoz verknüpft, hat der
Felsberg eine große Gewölbeöffnung, ursprünglich von der
Natur gebildet
und durch die
Kunst nur erweitert, 9 m
hoch und 7 m breit. Zur Römerzeit führte durch dieselbe die
Straße in das Rauraker-
und Sequanerland. Die heutige
Straße hat ihre Bedeutung verloren, denn
die
Eisenbahn durchbohrt den
Berg tiefer in einem 1,27
km langen
Tunnel,
[* 10] der in einer
Seehöhe von 770 m erbaut wurde (1871-74).
(spr. pjärräh),Paul, franz.
Ägyptolog, geb. 1836 zu
Rambouillet (Seine-et-Oise), besuchte das
Lycée zu
Versailles,
[* 11] übernahm dann eine
Stelle in der
Verwaltung und beschäftigte sich in seinen Mußestunden mit der Entzifferung von
Hieroglyphen.
Seine Leistungen auf diesem Gebiet waren bald so hervorragend, daß man ihm 1867 einen
Posten am ägyptischen
Museum im
Louvre übertrug. Seit 1873
ist erKonservator der Sammlung. Seine Hauptschriften sind: »Études égyptologiques« (1873-78, 3 Bde.);
komischeMaske der italienischen
Bühne, aus dem
Harlekin und dem Polichinell zusammengeschmolzen, ein dummpfiffiger
und tölpelhafter Bedienter, der immer Prügel bekommt.
Nach längerm Studienaufenthalt in
Deutschland
[* 18] und
Italien
[* 19] übernahm er 1844 eine Professur der
Musik an der
UniversitätEdinburg,
[* 20] gab dieselbe jedoch schon im folgenden Jahr wieder auf, um ungeändert seinem Komponistenberuf leben zu können. 1846 siedelte
er nach
Hamburg
[* 21] über, woselbst seine ersten größern Werke: die
Oper »Leila« und die
Musik zur Wollheimschen
Bearbeitung des zweiten Teils von
Goethes
»Faust«, zur Aufführung gelangten. Auch sein mit großem Beifall in
London und beim
Musikfest in
Norwich
[* 22] (1852) aufgeführtes
Oratorium
»Jerusalem«
[* 23] entstand um diese Zeit.
Später lebte er zeitweilig auf einem
Landgut bei
Würzburg,
[* 24] siedelte 1863 nach
Stuttgart
[* 25] und 1872 nachLeipzig
[* 26] über, wo er starb. Von seinen weitern
Kompositionen, die sich sämtlich durch Originalität, hohen künstlerischen
Ernst und gediegene
Arbeit auszeichnen, sind noch zu nennen: das
Oratorium »Hesekias« (1869 in
Norwich aufgeführt) und die
Oper
»Contarini« (1871 in
Hamburg aufgeführt). Pierson hat auch eine englische Übersetzung von
»BeethovensStudien«
(Hamb. 1853) veröffentlicht. Seit 1844 war er mit der Dichterin
KarolineLeonhardt, geb. 1814 zu
Zittau,
[* 27] verheiratet, die sich
zu Anfang der 40er Jahre besonders als Improvisatorin einen
Namen gemacht hatte.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 28] Amtshauptmannschaft
Dresden-Neustadt, nördlich bei
Dresden,
an derElbe, hat
Malz-, Flußstahl- und Nähmaschinenfabrikation, Möbeltischlerei,
Gärtnerei, Weinbau
und (1885) 7951 Einw.
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