Main
Picholinen - Pictet
Seite 13.50.
Überblick der Artikel
20 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Picholinen (franz., spr. piko-), s. v. w. Picciolini (s. d.). / 7
Pichurimtalgsäure s. Laurostearinsäure. / 3
Pickelbeere gemeine Heidelbeere, s. Vaccinium. / 5
Pickelflöte (Piccolo), s. Flöte. / 4
Pickelhaube die volkstümliche Bezeichnung des preußischen Helms. / 7
Pickelhering s. v. w. Hanswurst. / 3
Pickles (engl., spr. pick'ls), s. v. w. Mixed pickles. / 7
Picknick (engl.), gesellige Vereinigung, zu der jeder Gast einen Beitrag an Speisen mitbringt. / 13
Pickpocket (engl.), Taschendieb, Beutelschneider. / 4
Pickwickier die Helden des humoristischen Romans von Ch. Dickens: "Adventures of Mr. Pickwick", / 17
Pico # Insel, s. Azoren, S. 195. / 6
Pico _2 # Giovanni, Gras von Mirandola, Fürst von Concordia, ital. Gelehrter, geb. 24. Febr. 1463, zeigte / 317
Picot (spr. -ko), 1) François, franz. Maler, geb. 1786 zu Paris, Schüler Vincents, gründete seinen / 277
Picotage (franz., spr. -tahsch'), wasserdichter Schachtausbau mit Holz, wurde in Belgien und Nordfrankreich / 26
Picoterie (franz.), Anzüglichkeit, Stichelei. / 4
Picpus (spr. pikpüs), ursprünglich Name einer alten Vorstadt von Paris; dann von Abbé Coudrin 1805 / 39
Picraena excelsa s. Quassia. / 4
Pict bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für François Jules Pictet (s. d.). / 10
Pictavium antike Stadt, s. Poitiers. / 5
Pictet (spr. piktä), 1) Marcus Auguste, Naturforscher, geb. 23. Juli 1752 zu Genf, ward Schüler und / 302
Fortsetzung:
Pichler , 1) Anton, Steinschneider, geb. 12. April 1697 zu Brixen, bildete sich in Neapel und lebte seit
mehr
ohne jemals förmlich aus der römischen
Kirche auszutreten. Leider führte eine bis zur
Geisteskrankheit entwickelte
Bibliomanie
zu einem
Prozeß , in welchem er 1870 von russischen
Geschwornen wegen
Diebstahls von
Büchern verurteilt und nach
Sibirien geschickt
wurde. Durch Vermittelung des
Prinzen
Leopold von
Bayern
[* 2 ] begnadigt, kehrte er nach
München
[* 3 ] zurück und starb 2. Juni 1874 in
Siegsdorf bei
Traunstein . Von seinen
Schriften nennen wir: »Geschichte der kirchlichen Trennung zwischen dem
Orient und
Occident «
(Münch . 1865, 2 Bde.);
»Die
Theologie des
Leibniz « (das. 1869, 2 Bde.)
und »Die wahren Hindernisse und die Grundbedingungen einer
Reform der katholischen
Kirche « (das. 1870).
(franz., spr. piko-), s. v. w.
Picciolini (s. d.). ^[= (ital., spr. pittscho-), Oliven, nach einem vom Italiener gleiches Namens erfundenen Rezept ...]
s.
Laurostearinsäure . ^[= (Laurinsäure) C12H24O2 findet sich, an Glycerin gebunden, im Fett der Lorbeeren ...]
gemeine Heidelbeere, s.
Vaccinium . ^[= L. (Heidelbeere), Gattung aus der Familie der Erikaceen, meist niedrige Sträucher von sehr ...]
(Piccolo ), s.
Flöte . ^[= (ital. Flauto, franz. Flûte, engl. Flute), eins der ältesten Holzblasinstrumente, bei welchem ...]
die volkstümliche Bezeichnung des preußischen
Helms . ^[= # Ausrüstungsstück, neben dem Schilde die älteste Schutzwaffe, welche bereits bei Ägyptern ...]
s. v. w.
Hanswurst . ^[= ein ehemals stehender grotesk-komischer Charakter der deutschen Bühne, der volkstümliche Narr, ...]
(engl., spr. pick'ls), s. v. w.
Mixed pickles . ^[= (engl., korrumpiert Mixpickles), in scharfen Essig mit spanischem Pfeffer eingemachte kleine, ...]
(engl.), gesellige Vereinigung, zu der jeder
Gast einen Beitrag an
Speisen mitbringt.
(engl.), Taschendieb, Beutelschneider.
die
Helden des humoristischen
Romans von
Ch .
Dickens : »Adventures of
Mr . Pickwick« , der seinen
Ruhm begründete.
Insel , s.
Azoren , ^[= (portug. Açores, "Habichtsinseln", von den Engländern Western Islands genannt), ...] S. 195.
Karten zur Geschichte
* 4
Italiens .
Giovanni ,
Gras von
Mirandola ,
Fürst von
Concordia , ital. Gelehrter, geb. 24. Febr. 1463, zeigte schon als
Kind ungewöhnliche
Fassungskraft und ein außerordentliches
Gedächtnis und bezog im 14. Jahr die
Universität
Bologna , wo er besonders
Philosophie und
Theologie studierte. Hierauf besuchte er die bedeutendsten
Schulen
Italiens
[* 4 ] und
Frankreichs
und eignete sich rasch eine
Fülle der verschiedenartigsten Kenntnisse an. Außer
Griechisch und
Lateinisch verstand er auch
Hebräisch ,
Chaldäisch und
Arabisch .
Florentiner Konzil - F
* 7
Florenz .
Stolz auf sein
Wissen , glaubte er das
Problem einer
Versöhnung der
Religion mit der
Philosophie und einer
Verschmelzung der
Platonischen und
Aristotelischen Philosophie lösen zu können, indem er neuplatonische und kabbalistische
Ideen mit hineinzog. 1486 begab er sich nach
Rom und
[* 5 ] veröffentlichte 900 Thesen (»Conclusiones philosophicae, cabalisticae
et theologicae« ,
Rom 1486), die er gegen alle
Gelehrten
Europas zu verteidigen sich erbot.
Da aber einige
derselben von seinen Neidern dem
Papst als ketzerisch dargestellt wurden, begab sich Pico, um Verfolgungen zu entgehen, wiederum
nach
Frankreich und kehrte erst 1493, von
Alexander VI. freigesprochen, nach
Italien
[* 6 ] zurück, wo er nunmehr den profanen
Wissenschaften
ganz entsagte, um sich ausschließlich der
Theologie und einem strengen
Leben zu widmen. Seine letzten
Lebensjahre verbrachte er in
Florenz
[* 7 ] im
Umgang mit den bedeutendsten Männern des
Mediceischen
Hofs und starb 17. Nov. 1494 daselbst.
Seine zahlreichen lateinischen, jetzt meist vergessenen Werke genossen ihrer Zeit eines bedeutenden
Rufs und sind mehreremal
(»Opera « ,
Bologna 1496, Vened. 1498, Basel
[* 8 ] 1557 u. öfter)
gedruckt worden.
Vgl. Dreydorff, Das
System des
Joh . Pico (Marb. 1858). -
Sein
Neffe
Giovanni
Francesco Pico von
Mirandola , geb. 1469, von einem seiner
Neffen 15. Okt. 1533 auf dem
Schloß
Mirandola ermordet,
beschäftigte sich gleichfalls eifrig mit
Religionsphilosophie , ohne jedoch seines Oheims
Talente und Kenntnisse
zu besitzen. Von seinen Werken sind die
Lebensbeschreibung seines
Oheims vor den
Ausgaben von dessen
»Opera « und die
Savonarolas
(Mirandola 1530) die interessantesten. Seine philosophischen
Schriften sind mit denen seines Oheims in den spätern
Ausgaben
(Basel
1573, 1601, 2 Bde.) zusammengedruckt.
Titel
Elemente zu
Picot:
1) François, franz. Maler
2) Georges, franz. Geschichtschreiber
Paris
* 9
Paris .
(spr. -ko), 1)
François , franz.
Maler , geb. 1786 zu
Paris ,
[* 9 ]
Schüler
Vincents , gründete seinen
Ruf 1819 mit dem großen Gemälde:
Amor und
Psyche , welchem
Raffael und die
Fornarina in einer Abendlandschaft und der
Tod der
Saphira (St.-Séverin zu
Paris ) folgten. Für die
Galerie des
Luxembourg wurde ein in den
Armen der
Elektra schlafender
Orest angekauft.
Für die Loretokirche zu
Paris malte er eine
Madonna . Im
Louvre schuf er als Plafondgemälde zwei
Allegorien ,
das
Verhältnis
Ägyptens zu
Griechenland
[* 10 ] und den
Untergang von
Herculaneum und
Pompeji
[* 11 ] darstellend, in der
Apsis der
Kirche
St.-Vincent
de
Paul zu
Paris einen kolossalen
Christus mit den
Propheten , von byzantinisch-statuarischer Strenge, aber nicht ohne Großartigkeit.
Mehr als durch seine Gemälde hat er durch seine Lehrthätigkeit gewirkt. Er starb 15. März 1868.
2)
Georges , franz. Geschichtschreiber, geb. 24. Dez. 1838 zu
Paris , studierte die
Rechte , machte mehrere
Reisen nach
England , um
das dortige
Gefängniswesen zu studieren, und trat 1865 in das Seinetribunal als
Richter ein. 1877 wurde
er von
Dufaure als
Direktor der Kriminal- und Begnadigungsangelegenheiten in das
Justizministerium berufen, 1879
Redakteur des
»Parlement« , des
Organs des linken
Zentrums (der gemäßigten
Republikaner ). 1878 ward
er an
Thiers '
Stelle zum Mitglied des
Instituts
erwählt.
Von seinen
Schriften sind anzuführen: »Recherches sur la
mise en liberté sous caution« (1863);
»Les élections
aux
États généraux dans les provinces de 1302 à 1614« (1874);
»Le
[* 12 ] parlement de
Paris sous
Charles VIII« (1877);
»M.
Dufaure ,
sa vie et ses discours« (1883) und die
»Histoire des
États généraux et leur influence sur le gouvernement de la
France de 1355 à
1614« (1872, 4 Bde.; neue Ausg.
1888, 5 Bde.), sein Hauptwerk, welches zweimal von der
Akademie den
Preis Gobert erhielt.
Holywood - Holz
* 13
Holz .
(franz., spr. -tahsch'), wasserdichter Schachtausbau
mit
Holz ,
[* 13 ] wurde in
Belgien
[* 14 ] und Nordfrankreich beim Durchteufen wasserreiche Kreideschichten ausgebildet und dann auch in
Deutschland
[* 15 ] beim
Grubenbau angewandt.
(franz.), Anzüglichkeit, Stichelei.
(spr. pikpüs), ursprünglich
Name einer alten Vorstadt von
Paris ;
dann von
Abbé Coudrin 1805 gestiftete, vom
Papst
Pius VII. bestätigt
Kongregation zur Verbreitung des katholischen
Glaubens in
Frankreich , begann im Juli 1825 eine besonders
in
Australien
[* 16 ] wirksame Missionsthätigkeit.
excelsa, s.
Quassia . ^[= Dec. (Quassie, Bitterholzbaum, Bitteresche), Gattung aus der Familie der Simarubeen mit der ...]
bei naturwissenschaftl.
Namen
Abkürzung für
François Jules
Pictet (s. d.).
antike Stadt, s.
Poitiers . ^[= # (spr. pŏattjeh), Hauptstadt des franz. Departements Vienne, wichtiger Punkt der alten historischen ...]
Titel
Elemente zu
Pictet:
1) Marcus Auguste, Naturforscher
2) Adolphe, Gelehrter, geb. 11. Sept. 1799 zu Genf
3) François Jules P. de la Rive, Naturforscher, Vetter des vorigen
(spr. piktä), 1)
Marcus
Auguste , Naturforscher, geb. 23. Juli 1752 zu Genf ,
[* 17 ] ward
Schüler und Reisebegleiter
Saussures ,
dem er 1786 als
Professor und später als
Präsident der
Akademie zu Genf
folgte. 1796 begründete er mit seinem
Bruder , dem
Diplomaten
Charles Pictet de Rochemont, und
Maurice die »Bibliothèque britannique« (seit 1816 »Bibliothèque
universelle« ),
Pictor - Piemonte
* 18
Seite 13.51.
welche die Verbreitung aller in
England gemachten wichtigern
Entdeckungen und herausgekommenen Werke bezweckte.
Im
Interesse seiner Vaterstadt unterhandelte er 1798 mit der französischen
Republik und erwirkte für Genf
freie Übung
¶
mehr
des Religionskultus sowie eigne Verwaltung der das ererbte Gemeingut betreffenden öffentlichen Anstalten. 1802 ward er Mitglied
des Tribunats, 1803 Sekretär
[* 19 ] dieser Behörde, 1807 einer der 15 Generalinspektoren des öffentlichen Unterrichts . Nach der
Restauration widmete er sich ausschließlich den Wissenschaften , namentlich dem Studium der Meteorologie , in dessen Interesse
er ein Observatorium auf dem Großen St. Bernhard gründete; starb 19. April 1825 in Genf .
Sein sehr bedeutendes Kabinett
der Experimentalphysik ward dem Genfer Museum einverleibt.
2) Adolphe , Gelehrter, geb. 11. Sept. 1799 zu Genf ,
durch Arbeiten auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachforschung verdient, starb 20. Dez. 1875 in
seiner Vaterstadt. Die bedeutendsten seiner Werke sind: »De l'affinité des langues celtiques avec le
Sanscrit« (1837),
»Du beau dans la nature« (2. Aufl. 1875) und »Les
origines indo-européennes ou les Aryas primitifs« (2. Aufl. 1878, 3 Bde.).
3) François Jules Pictet de la Rive , Naturforscher, Vetter des vorigen, geb. 27. Sept. 1809 zu Genf ,
war daselbst seit 1835 Professor
der Zoologie und Anatomie und starb 15. März 1872. Er schrieb: »Histoire naturelle des insectes névroptères« (Genf
1841-43, 2 Bde.);
»Traité de paléontologie« (2. Aufl., Par. 1853-57, 4 Bde.);
»Description des mollusques fossiles dans les environs de Genève « (das. 1847-51, 3 Bde.);
»Les poissons fossiles du mont Liban « (das. 1850; »Nouvelles recherches« , 1866);
»Mélanges paléontologiques«
(das. 1863-1867).
Vgl. Soret, François Jules Pictet (Genf
1872).