1886, 4 Bde.);
Derselbe, Kompendium (das. 1879, 2 Bde.);
Mousson, Die Physik auf Grundlage der Erfahrung (3. Aufl., Zürich
1879-84, 3 Bde.);
Reis, Lehrbuch der Physik (5. Aufl., Leipz. 1882);
Recknagel, Kompendium der Experimentalphysik (2. Aufl., Kaiserslautern 1887, 2 Tle.);
Eisenlohr, Lehrbuch der Physik (11. Aufl. von Zech, Stuttg. 1876);
Jochmann, Grundriß der Experimentalphysik
(7. Aufl., Berl. 1881);
Koppe, Anfangsgründe der Physik (16. Aufl., Essen 1884);
Heßler-Pisko, Lehrbuch der technischen Physik (3.
Aufl., Wien 1865, 2 Bde.);
Müller, Die Schule der Physik (2. Aufl., Braunschw. 1878);
Weinhold, Vorschule der Experimentalphysik
(3. Aufl., Leipz. 1883);
Derselbe, Physikalische Demonstrationen (2. Aufl., das. 1886);
Frick, Physikalische
Technik (5. Aufl., Braunschw. 1876);
Lehmann, Physikalische Technik (Leipz. 1885);
Fahle und Lampe, Physik des täglichen Lebens (das.
1880);
Krebs, Die Physik im Dienste der Wissenschaft etc. (Stuttg. 1883). - Encyklopädien: Gehler, Physikalisches Wörterbuch (neubearbeitet
von Brandes, Gmelin u. a., Leipz. 1825-45, 14 Bde.);
Karsten, Allgemeine Encyklopädie der Physik (mit Helmholtz, Lamont u. a., das. 1856-69, 10 Bde.);
Marbach, Physikalisches Lexikon (2. Aufl., das. 1849-59, 2 Bde.);
Lommel, Lexikon der Physik (das. 1882, populär). - Geschichte: Whewell, Geschichte der induktiven Wissenschaften (deutsch von Littrow,
Stuttg. 1840-41, 3 Bde.);
Poggendorff, Geschichte der Physik (Leipz. 1879);
Heller, Geschichte der Physik (Stuttg.
1882-84, 2 Bde.);
Rosenberger, Geschichte der Physik (Braunschw. 1882 ff.).
- Zeitschriften: Fechner, Repertorium der Experimentalphysik (Leipz. 1832, 3 Bde.);
fortgesetzt als »Repertorium der Physik« von Dove und andern Berliner Physikern (Berl. 1837-46, 7 Bde.);
»Die Fortschritte der Physik« (das.
1847-82, 38 Jahrg.);
Wiedemanns »Annalen der Physik und Chemie«, früher redigiert von Gran, Gilbert, Poggendorff
(das., seit 1790, später Leipzig);
Carl, Repertorium der Experimentalphysik (Münch., seit 1866);
»Annales de chimie et de physique«
von Gay-Lussac und Arago (Par., seit 1816);
»Journal de physique« (das., seit 1872);
»Philosophical Magazine« (Lond., seit 1832).
Reichsanstalt, ein 1887 in Charlottenburg ins Leben getretenes Institut, zerfällt in zwei Abteilungen,
die wissenschaftliche und die technische. Erstere hat die Aufgabe, zur Zeit noch schwebende, der Lösung aber dringend bedürftige
Fragen der physikalischen Präzisionsmessung in Angriff zu nehmen und zwar besonders solche, zu deren Lösung an
andern Orten erforderliche Räumlichkeiten oder Hilfsmittel fehlen, oder die für längere Zeit eine ganze und ausschließliche
Hingabe eines Gelehrten an seine Arbeit erfordern.
Die zweite Abteilung ist zur direkten Unterstützung des Präzisionsgewerbes bestimmt, indem sie alle für den privaten Mechaniker
nicht ausführbaren technischen Leistungen übernimmt, aber auch als amtliches Prüfungsinstitut für
mechanische und technische Instrumente dient. Derartige Prüfungen werden z. B. betreffen: Thermometer, Petroleumprober, optische Instrumente,
Polarisationsapparate zur Bestimmung des Zuckergehalts in Flüssigkeiten, Kopien elektrischer Maßeinheiten, elektrische Meßwerkzeuge
für Telegraphie, elektrische Beleuchtung und elektrische Kraftübertragung, Metalllegierungen gegen Dampfkesselexplosionen
etc. Auch die Eigenschaften der Materialien, aus welchen die wissenschaftlichen und technischen Zwecken
dienenden Apparate hergestellt werden (Glas, Metalllegierungen), wird
die zweite Abteilung zu untersuchen haben.
Sie wird Typen für Konstruktionsteile der feinern Technik (Schrauben, Draht) zu normieren, endlich auch solche mustergültige
technische Arbeiten auszuführen haben, welche, wie Mikrometerschrauben, Zahnräder, Kreisteilungen etc., dem privaten Mechaniker
nicht verlohnen, oder für deren Ausführung sich eine private Werkstatt als nicht ausreichend erweist.
Die ersten Vorschläge zur Schöpfung eines staatlichen Instituts wie die gingen 1872 von Professor Schellbach in Berlin aus.
Eine Fachkommission lieferte nach Verhandlungen mit der preußischen Staatsregierung 1883 eine Denkschrift, in welcher die
Errichtung einer Anstalt zur Förderung der Präzisionsmessung und der Präzisionstechnik empfohlen wurde.
Werner Siemens förderte das Unternehmen, welches auf seinen Vorschlag von Preußen auf das Deutsche Reich übertragen wurde, durch
Schenkung von 500,000 Mk., und der Reichstag nahm die in der Denkschrift vorgeschlagene Organisation der Anstalt im wesentlichen
an. Der Präsident der Anstalt ist zugleich Direktor der wissenschaftlichen Abteilung, welche drei ständige
Mitarbeiter und vier Assistenten besitzt.
Auch Privatpersonen, welche mit wichtigen physikalischen Untersuchungen beschäftigt sind, für dieselben aber nicht die geeigneten
Räumlichkeiten und kostspieligen Apparate besitzen, können als Gäste in der ersten Abteilung zugelassen werden. Neben dem
Direktor der zweiten Abteilung ist der Vorsteher der Werkstatt und je ein Mitarbeiter für die elektrischen,
die mechanisch-technischen und für die Prüfungs- und Beglaubigungsarbeiten angestellt, außerdem je ein Leiter der optischen
und chemischen Arbeiten.
Dazu kommen Hilfsarbeiter, Mechaniker, das Büreaupersonal etc. Als Aufsichtsrat, besonders zur alljährlichen Feststellung
des Arbeitsplans und des Voranschlags der erforderlichen Geldmittel, dient das Kuratorium, bestehend aus Vertretern
des militärischen Vermessungswesens, der Marine, der Telegraphie, des Maß- und Gewichtswesens, der Physik und Meteorologie,
der Chemie, Astronomie, der Gradmessung und Hydrographie, der Ingenieurwissenschaften, der Präzisionsmechanik und Optik. Für
die erste Abteilung dient ein Observatorium, ein Maschinenhaus, das Verwaltungsgebäude und das Wohnhaus des Direktors; die zweite
Abteilung ist vorläufig in Souterrainräumen der Charlottenburger technischen Hochschule untergebracht.
Vgl. Förster, Die (Berl. 1887).
(griech., »Naturgotteslehre«),
natürliche Gotteserkenntnis zum Unterschied von der geoffenbarten und positiven Religionslehre; im engern Sinn der Versuch,
aus der Ordnung und Schönheit, vor allem aus der in planmäßigem Fortschritt zu höhern Zielen aufsteigenden
Zweckordnung der Natur den Glauben an Gott als den weisen, gütigen, allmächtigen Urheber und Erhalter der Welt zu begründen.
Eine solche Weltanschauung, in Form eines Beweises dargestellt, bildet den physikotheologischen Beweis, der, weil der Begriff
der Zweckmäßigkeit in ihm das vorwiegende Moment ist, auch »teleologischer Beweis« genannt wird (s. Gott,
S. 563).
(griech.), Kenner, Lehrer der Physik oder ein sie praktisch Ausübender (Physiker); sodann Titel eines amtlich
bestellten Arztes, der einen Bezirk in sanitätspolizeilicher Beziehung beaufsichtigt und der Verwaltungs- und Gerichtsbehörde
den nötigen Beistand leistet. Das Amt eines solchen Arztes heißt Physikat. Es gibt Kreis-,
mehr
Stadt- und Landphysici. Die Funktionen des Physikus sind hauptsächlich folgende: Er hat über die Gesundheitsverhältnisse seines
Bezirks zu wachen, beim Ausbruch einer Seuche über die Natur derselben, ihre Ansteckungsfähigkeit, ihre Ursachen, Tödlichkeit
etc. Beobachtungen anzustellen, gegen ihre weitere Verbreitung die geeigneten Maßregeln, als Absperrung etc., anzuordnen;
dasselbe gilt in Bezug auf Viehseuchen, im Einvernehmen mit Tierärzten. Auch hat er die Einimpfung der
Schutzpocken zu besorgen und sonstige medizinalpolizeiliche Funktionen auszuüben. Auch wird der Physikus von der Obrigkeit requiriert,
um über vorgefallene Verwundungen, Vergiftungen, zweifelhafte Seelen- und Körperzustände etc. Gutachten abzugeben. Die Qualifikation
als Physikus wird durch die Anstellung nach bestandenem Physikatsexamen erworben. In manchen Ländern ist statt
Physikus der Name Gerichtsarzt oder Bezirksarzt eingeführt.