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bringen. Hierzu bedient man sich eines an beiden Seiten offenen Beutels von schwarzer Seide, [* 2] in welchem man mit den Händen operieren und das empfindliche Papier bloßlegen kann, ohne eine Veränderung durch das Licht [* 3] fürchten zu müssen. Die erhaltene Schwärzung liest man bei einem durch eine Sammellinse konzentrierten Natriumlicht ab. Das elektrische Photometer [* 4] von Siemens beruht auf der Eigenschaft des Selens, daß seine elektrische Leistungsfähigkeit durch Beleuchtung [* 5] annähernd den Quadratwurzeln der Lichtstärken proportional zunimmt. Das zwischen die Windungen zweier flacher, ineinander liegender Drahtspiralen eingeschmolzene Selen befindet sich in einer Art Camera obscura, [* 6] deren Linse [* 7] die Strahlen der Lichtquelle auf dem Selenpräparat sammelt; aus der Größe des Widerstandes, den es während der Bestrahlung einem hindurchgeleiteten galvanischen Strom darbietet, wird auf die Intensität der Lichtquelle geschlossen.
Zöllner hat sich des Radiometers zur Konstruktion seines Skalenphotometers bedient, welches in [* 1] Fig. 6 u. 7 dargestellt ist. In einem luftleeren Glasgefäß aa befindet sich an einem hinreichend starken Kokonfaden das aus vier Flügeln bestehende Radiometerkreuz b. Die Flügel desselben bestehen aus Glimmer, dessen Flächen einseitig mit Ruß überzogen sind. Ein solches Kreuz [* 8] dreht sich unter dem Einfluß sowohl leuchtender als dunkler Wärmestrahlen stets nach derselben Richtung.
Die Skala c besteht aus einem kreisförmigen Papiercylinder, dessen Umfang in 100 Teile geteilt ist. Der Index befindet sich vor einer kreisrunden Öffnung in einer cylindrischen beweglichen Messingkapsel dd, deren Rand von dem darunter befindlichen vorspringenden Rand ee des obern Messingsstücks getragen wird und auf demselben leicht gedreht werden kann. Da der Nullpunkt der Skala erst nach längerm Stehen des Instruments eine hinreichend feste Lage einnimmt, so ist die Beweglichkeit des Index für eine Korrektion des Nullpunktes erforderlich. f ist ein starkwandiger, auf beiden Seiten matt geschliffener Glascylinder, welcher zur Zerstreuung des Lichts und zur Absorption dunkler Wärmestrahlen dient.
Derselbe steht in einem Messingcylinder, welcher seitlich eine, durch einen Deckel leicht verschließbare kreisförmig Öffnung g mit einer Platte von Milchglas oder mattem Glas [* 9] trägt. Am Kopf trägt das Instrument eine Dosenlibelle zur Vertikalstellung. Die Zahl der Skalenteile wächst gemäß den Torsionsgesetzen proportional dem Drehungswinkel, wobei jedoch selbstverständlich darauf zu achten ist, daß nicht mehrere Umdrehungen der Skala unter dem Einfluß des Sonnenlichts stattfinden. Es ist daher durchaus notwendig, das Instrument, wenn es nicht benutzt wird, stets mit verschlossener Öffnung stehen zu lassen.
Das Skalenphotometer eignet sich auch vortrefflich zur Messung der Intensität des zerstreuten Tageslichts für photographische Zwecke. Man ersetzt, um es in solcher Weise zu benutzen, den äußern Messingcylinder durch einen im Innern versilberten konischen Reflektor mit nach oben gerichteter Öffnung. Erhält alsdann das Instrument an einem der Sonne [* 10] nicht zugänglichen Ort, womöglich im Freien unter dem Schutz einer darüber angebrachten Glasglocke, seine dauernde Aufstellung, so ermöglicht es eine sichere Bestimmung der Expositionszeit. Die Temperatur wird vermutlich auf die Empfindlichkeit des Instruments einen Einfluß ausüben, der indes für die in bewohnten Räumen vorkommenden Schwankungen praktisch zu vernachlässigt sein dürfte. Für genaue Messungen ist dem Instrument ein Thermometer [* 11] beigegeben.
Vgl. Zöllner, Das Skalenphotometer (Leipz. 1879);
Krüß, Die elektrotechnische Photometrie [* 12] (Wien [* 13] 1886).
[* 1] ^[Abb.: Fig. 6. Skalenphotometer.
Fig. 7. Durchschnitt.]