Stadien höchst charakteristische Ernährungsstörungen hinterläßt. Die Behandlung der Phosphorvergiftung hat im
akuten
Fall für schnelle und vollständige
Entfernung des
Gifts durch
Brechmittel oder Auspumpen und Ausspülen des
Magens zu
sorgen.
Später sind schleimige
Speisen,
Milch zu verordnen; gegen die Vergiftungserscheinungen selbst ist die
Therapie ohnmächtig.
(Phosphin) PH3 entsteht, wenn man
Phosphor mit einer alkoholischen Kalilösung erwärmt
oder Phosphorcalcium mit
Salzsäure zersetzt. Er bildet ein farbloses
Gas vom spez. Gew. 1,185, riecht höchst unangenehm,
wie faule
Fische,
[* 2] ist wenig löslich in
Wasser, etwas mehr in
Alkohol und
Äther, oxydiert sich an der
Luft schon
bei gewöhnlicher
Temperatur, ist leicht entzündlich, entzündet sich über 100° von selbst, wird auch durch
salpetrige Säure
und
Chlor, oft schon durch die
Reibung
[* 3] des Stöpsels einer Glasflasche entzündet und verbrennt mit leuchtender
Flamme
[* 4] unter
Abscheidung weißer
Nebel von
Phosphorsäure.
Das aus
Kalilauge und
Phosphor oder aus Phosphorcalcium undWasser erhaltene
Gas entzündet sich schon bei
gewöhnlicher
Temperatur an der
Luft von selbst und verdankt diese Selbstentzündlichkeit einem
Gehalt an flüssigem Phosphorwasserstoff P2H4
, welcher nicht bei allen Bereitungsarten neben der gasförmigen
Verbindung entsteht und sich aus letzterer unter
-10° abscheidet. Er ist farblos, äußerst flüchtig und zersetzt sich leicht durch
Licht,
[* 5]
Chlorwasserstoff,
[* 6] Kalium,
Äther, ätherische
Öle
[* 7] etc. (welche sämtlich dem selbstentzündlichen Phosphorwasserstoffgas diese
Eigenschaft rauben)
in Phosphorwasserstoffgas und starren Phosphorwasserstoff P2H4 .
Letzterer entsteht auch bei
Zersetzung von gasförmigem
Phosphorwasserstoff durch
Chlor oder von Phosphorcalcium mit
Salzsäure in der
Wärme.
[* 8] Er ist gelb, flockig, geschmack- und geruchlos, entzündet
sich bei 160° und durch den
Schlag mit dem
Hammer,
[* 9] zersetzt sich in feuchter
Luft, besonders am
Licht, und
zerfällt bei hoher
Temperatur in seine
Bestandteile oder gibt gasförmigen Phosphorwasserstoff.
Nach
Ignatius'
Tod 878 zurückgerufen und von
PapstJohann VIII. wieder als
Patriarch anerkannt, wurde er, da er die gehoffte
Gefügigkeit nicht bewies, abermals exkommuniziert und von
KaiserLeo 886 in ein armenisches
Kloster verwiesen, wo er um 890 in
hohem
Alter starb. Photios hinterließ viele theologische, kirchenrechtliche und litterarisch-historische
Werke, von denen namentlich die »Bibliotheca« (hrsg.
von I.
Bekker, Berl. 1824, 2 Bde.),
Auszüge aus meist verlornen Werken von 280 griechischen
Prosaikern enthaltend, und ein
griechisches
Lexikon (hrsg. von
Hermann, Leipz. 1808; von
Porson und
Dobree, Lond. 1822 und Leipz. 1823, 2 Bde.,
und von
Naber,
Leid. 1865, 2 Bde.) hervorzuheben sind.
Sein »Nomocanon«, eine für das orientalische
Kirchenrecht
wichtige Sammlung von Konzilienbeschlüssen und kaiserlichen
Gesetzen, ward von Justellus (Par. 1615) und in Voellus' »Bibliotheca
juris canonici veteris«
(das. 1661, 2 Bde.),
seine Geschichte der
Manichäer von
Wolf (in »Anecdota graeca«, Hamb. 1722),
seine
»Briefe« neuerdings von Baletta (Lond. 1864),
seine
Schrift
»De spiritus sancti mystagogia« von
Hergenröther
(Regensb. 1857) herausgegeben.
Farbenvorstellungen, welche durch Schallempfindungen hervorgerufen werden.
Nach
Bleuler und
Lehmann (Ȇber
zwangsmäßige Lichtempfindungen durch
Schall
[* 11] etc.«, Leipz. 1881) besitzen einzelne
Menschen dieEigenschaft,
daß sie bei bestimmten Schallempfindungen auch eine bestimmte
Farbe wahrnehmen. Vgl.
Phonismen.
(griech.,
Naturgravierung), von Pretsch in
Wien
[* 15] um 1854 erfundenes und später von ihm längere
Jahre in
London
[* 16] ausgeübtes
Verfahren zur Erzeugung von druckbaren
Platten von
Photographien. Mit einer Mischung von
Gelatine,
doppeltchromsaurem
Kali und
Jodsilber wird eine Glasplatte überzogen, getrocknet und, je nachdem eine
Kupfer- oder eine
Buchdruckplatte gewünscht wird, unter einem photographischen
Negativ oder einem
Positiv belichtet.
Die Glasplatte wird hierauf in erwärmten
Bädern und verdünnter Boraxlösung bis zur
Entwickelung eines
Reliefs gewaschen,
das in
Alkohol gehärtet und mit Kopallack überzogen wird, worauf man das
Bild in der
Hitze trocknet. Von dem jetzt unveränderlichen
Relief wird eine galvanoplastische
Kopie in
Kupfer
[* 17] hergestellt, die kaum noch der Nachhilfe mit dem
Grabstichel
bedarf, um druckfertig zu sein.
Dallas in
London übt die Photogalvanographie aus unter dem
NamenDallastypie; Leipold,
Direktor der Banknotendruckerei
in
Lissabon,
[* 18] erzeugt damit vorzügliche photographische
Reproduktionen. Ein außerordentlich feines, wurmförmiges
Korn verleiht
den Bildern der Photogalvanographie in den lichtern
Tönen große Weichheit, in den dunkeln fast die
Wärme des Kupferstichs.
Vgl.
Photographie, S. 23.
[* 19] (griech.), die
Methode, aus
Photographien auf mathematisch-konstruktivem Weg die
Maße der dargestellte
Gegenstände abzuleiten, resp. danach
Karten oder
Grund- und
Aufrisse zu konstruieren. Die photographischen
Bilder sind genaue »Zentralperspektiven«, d. h.
jeder Bildpunkt liegt auf der geraden
Linie, welche vom Gegenstand durch den optischen
Mittelpunkt der
Linse
[* 20] gezogen werden
kann. Sind
abc (s. Figur, S. 16) drei Gegenstände in der
Natur, K eine
Camera,
[* 21] l die
Linse derselben, so liegen die
Bilder der
betreffenden Gegenstände auf den verlängerten geraden
Linien ao,
bo, co, d. h. in
a'b'c', sie haben daher im
Bild genau dieselbe
Lage zu einander wie in der
Natur. Ein gutes photographische
Bild kann daher dazu dienen, die
Lage der Gegenstände in der
Natur
genau zu bestimmen, d. h.
Karten des betreffenden aufgenommenen
Terrains zu konstruieren. Denkt man sich
beispielsweise das
Bild, welches in der im
Grundriß sichtbaren
Camera K senkrecht steht, flach auf das
Papier heruntergeklappt,
konstruiert man ferner im
Mittelpunkt des Bildfeldes (hier bei
¶
mehr
dem Baum in b') eine senkrechte Linie, die man gleich der Brennweite ob' macht, so braucht man nur, der
[* 19]
Figur folgend, die Linien
c'o a'o und F'o zu konstruieren, um sofort die Richtungen zu finden, in welchen der Turm,
[* 23] die Fahne und die Bäume von dem Platz
P aus gesehen werden. Macht man nun eine zweite Aufnahme von einem Punkt P', dessen Entfernung von P man
kennt, so bekommt man ein zweites Bild c''b''a'', welches natürlich wegen Veränderung des Standpunktes ganz anders aussieht
als das erste.
Klappt man dieses Bild an dem betreffenden Standpunkt ebenfalls herunter und trägt eine Linie b''o, deren
Länge gleich der Brennweite ist, auf, so geben die Linien a''o, b''o, c''o wieder die Richtungslinien von abc an. Wenn diese
Linien auf dem Papier hinreichend verlängert werden, so schneiden sie sich in Punkten, deren Lage genau der Lage der Gegenstände
entspricht, und somit hat man in zwei Aufnahmen von zwei Punkten ein Mittel, eine Karte zu konstruieren, in
welcher die Lage aller Punkte, die in beiden Bildern enthalten sind, genau angegeben ist.
Man kann demnach dasjenige, was man in der trigonometrischen Meßmethode mit langwierigen Theodoliten- oder Bussolenmessungen
ausführt, durch die Photographie mit Einem Schlag erreichen. Dies ist von hoher Bedeutung im Krieg, wo
oft infolge der Beunruhigungen von Feindesseite nicht die nötige Muße vorhanden ist, um Winkelmessungen auszuführen, oder
auf Forschungsreisen, wo die Dauer des Aufenthalts an jedem einzelnen Punkt oft viel zu kurz ist, um Messungen zu machen.
Bekanntlich kann man aus Grundriß und Aufriß eines Gebäudes konstruktiv ein perspektivisches Bild entwerfen.
Ebenso ist es möglich, aus korrekten Photographien eines Gebäudes, welche genaue Zentralperspektiven bilden, durch Rückwärtskonstruktion
der PerspektiveGrundriß und Aufriß, d. h. die Maße der einzelnen Architekturteile, zu gewinnen. Solches ist von Wert, wenn
es an Zeit zu Spezialmessungen fehlt, oder wenn der Gegenstand, z. B.
hohe Architekturteile, schwer erreichbar ist.
Laussedat in Paris
[* 24] bewies zuerst die praktische Ausführbarkeit dieser Methode für Terrainaufnahmen 1862. Später (1867) wurde
sie von Meydenbauer in Deutschland
[* 25] für Terrain- und Gebäudeaufnahmen verwendet. Meydenbauer gab dem Verfahren den gegenwärtigen
Namen. Der königlich preußische Generalstab probierte die Methode für Terrainaufnahmen 1867-70, gab sie
aber wieder auf. Im J. 1886 wurde sie noch einmal aufgenommen, aber wiederum beiseite gestellt, weil sich eine Erleichterung
der Arbeit und größere Genauigkeit gegenüber den
gewöhnlichen Meßmethoden für die Zwecke des Generalstabs nicht ergab.