Vulkane
[* 2] vor (Vordereifel,
Campi Flegrei, Kanaren).
Fast überall begleiten den Phonolith solche Sedimentärbildungen, die aus ihm
(seinem
Material) gebildet sind, sowohl
Tuffe als
Konglomerate
(Hegau). Man benutzt den Phonolith nicht selten als
Baustein; in der
Auvergne
liefern seine dünnen
PlattenDachsteine.
im griech.
Mythus Sohn des Lapithes, ward nach der gewöhnlichen
Sage von den Rhodiern zu
Hilfe gerufen, um
ihre
Insel von
Schlangen
[* 3] zu befreien, und erhielt dafür Heroenehre.
(Phorkos), bei
Homer ein greiser Meergott, Sohn des
Pontos und der
Gäa,
Bruder des
Nereus und Thaumos sowie der
Keto, mit der er die
Gräen und
Gorgonen (Phorkiden oderPhorkyaden) und den hesperidischen
DrachenLadon
zeugte;
Forst.
[* 7]
(Flachslilie),
Gattung aus der
Familie der
Liliaceen, mit der einzigen Art PhormiumtenaxL. (neuseeländischer
Flachs), auf
Neuseeland und
Norfolk. Diese
Pflanze wächst an nassen
Orten, hat 60-200
cm lange, starre,
wurzelständige, lineal-lanzettliche, zweireihig angeordnet
Blätter, welche 5-10
cm breit, rotrandig,
oben grün und glatt,
glänzend, unten graugrün und sehr zäh und fest sind. Die zahlreichen roten
Blüten stehen auf einem bis 2,5
m hohen
Schaft in einer
Rispe.
Die gedrehte, fast dreiflügelige
Kapsel enthält taugliche, zusammengedrückte, geflügelte, schwarze
Samen.
[* 8] In
Neuseeland
benutzen die Eingebornen die ungemein starke
Faser der
Blätter zu verschiedenen
Zwecken, und seitdem dieselbe in
England bekannt
geworden, wird die
Pflanze auch in
Neusüdwales,
Ostindien,
[* 9] auf
Mauritius undNatal zur Fasergewinnung kultiviert.
Man erhält dort etwa 20 Proz.
Rohfaser, welche gelblich oder weiß, bis 1 m lang und 0,042-0,12mm breit ist und zu
Seilen und Schiffstauen benutzt wird, wozu sie sich wegen ihrer
Festigkeit
[* 10] und Widerstandsfähigkeit gegen
Luft und
Wasser vortrefflich eignet. Gereinigt verwendet man die
Faser auch zu Gespinsten und
Geweben, welche
sich rein weiß bleichen lassen; ausgedehnte Verwendung findet sie zur Herstellung von
Segeltuch. Bei uns wird die
Pflanze
als
Zierpflanze kultiviert. S. Tafel »Spinnfaserpflanzen«.
[* 11]
s. v. w.
Phosphorsäuresalze, ^[= Verbindungen der Phosphorsäure mit Basen, finden sich weitverbreitet in der Natur, ...] z. B. Natriumphosphat, phosphorsaures
Natron.
(griech.), Entleerung eines an
Phosphorsäuresalzen
reichen
Harns. ^[= (Urin, Urina, Lotium), die von den Nieren abgesonderte Flüssigkeit, besitzt eine höchst verwickelt ...]
Zur
Darstellung des Phosphors dienen hauptsächlich
Knochen, welche nachdem Weißbrennen, d. h. nach der Zerstörung ihrer
organischen
Substanz, 20 bis 25 Proz. Phosphor enthalten. Man verkohlt auch
die
Knochen, um als Nebenprodukte brennbare
Gase,
[* 16]
Teer und kohlensaures
Ammoniak zu gewinnen. Die
Knochenkohle findet in der Zuckerfabrikation
Verwendung, und oft werden nur
Abfälle derselben auf Phosphor verarbeitet. Man entzieht den
Knochen auch den phosphorsauren
Kalk
durch
Salzsäure oder
schweflige Säure und kann dann den ungelöst bleibenden
Knochenknorpel auf
Leim verarbeiten.
Aus der sauren
Lösung wird der phosphorsaure
Kalk durch
Ammoniak oder durch Erhitzen, um die
schweflige Säure auszutreiben,
wieder abgeschieden. Auch
Sombrerit, ein aus unreinem phosphorsauren
Kalk bestehendes
Gestein von der westindischen
InselSombrero,
wird auf Phosphor verarbeitet. Die gebrannten
Knochen oder den aus den sauren
Lösungen abgeschiedenen basisch
phosphorsauren
Kalk behandelt man mit
Schwefelsäure,
[* 17] trennt die dabei entstehende
Lösung von saurem phosphorsaurem
Kalk vom
ausgeschiedenen schwefelsauren
Kalk, verdampft, mischt den Rückstand mit
Kohle u. destilliert aus thönernen
Retorten (s. Figur,
S. 9). Aus dem sauren phosphorsauren
Kalk entsteht hierbei zuerst metaphosphorsaurer
Kalk, welcher bei
der
Destillation
[* 18] 66 Proz. seines Phosphorgehalts abgibt und phosphorsauren
Kalk zurückläßt. Man erhält also theoretisch
nur ⅔ des in den
Knochen enthaltenen Phosphors, in der
Praxis höchstens ⅓. Die entweichenden Phosphordämpfe werden durch
Röhren
[* 19]
a in mit
Wasser gefüllte Bottiche b geleitet und hier bei 40° verdichtet. Der so erhaltene Phosphor wird
durch
¶
mehr
sämischgares Leder oder durch Kohle filtriert, häufiger von neuem destilliert oder mit chromsaurem Kali und Schwefelsäure
behandelt, schließlich in Stangen oder Sektoren gegossen, auch gekörnt und unter Wasser verpackt. Gegenwärtig wird der Gesamtbedarf
an Phosphor, wie es scheint, nur von drei Fabriken (in Oldbury bei Birmingham,
[* 21] in Lyon
[* 22] und in Schweden)
[* 23] geliefert.
Gewöhnlicher Phosphor ist farblos oder gelblich, durchscheinend, wachsglänzend, vom spez. Gew.
1,83, Atomgewicht 30,96; er ist bei niedriger Temperatur spröde, bei mittlerer knetbar, schmilzt bei 44,3,° siedet bei 290°,
bildet farblosen Dampf,
[* 24] verflüchtigt sich langsam, aber schon bei gewöhnlicher Temperatur. Er ist unlöslich in Wasser, wenig
löslich in Alkohol und Äther, fetten und flüchtigen Ölen, leicht in Schwefelkohlenstoff, Chlorschwefel
und flüssigem Schwefelphosphor und kann aus diesen Lösungen und durch Sublimation in farblosen, diamantglänzenden Kristallen
erhalten werden. An feuchter Luft oxydiert sich Phosphor über 0° langsam zu phosphoriger Säure, dabei leuchtet er im Dunkeln und
entwickelt knoblauchartigen Geruch; zugleich wird ein Teil des Sauerstoffs ozonisiert, und es entstehen
Nebel von salpetrigsaurem Ammoniak, welche durch beigemengten Phosphordampf leuchten.
Aus vielen Metallsalzlösungen fällt Phosphor Metall oder Phosphormetall unter Bildung von Phosphorsäure, und
beim Kochen mit alkalischen Laugen entstehen Unterphosphorigsäuresalz und Phosphorwasserstoff. Beim Aufbewahren des Phosphors
unter Wasser überzieht er sich mit einer weißen, allmählich abspringenden Rinde, die aus gewöhnlichem Phosphor besteht; bei Einwirkung
des Sonnenlichts, beim Erhitzen auf 240-250°, schneller in geschlossenen luftleeren Gefäßen bei 300°
verwandelt sich der gewöhnliche Phosphor in eine allotropische Modifikation.
Zur Darstellung dieses amorphen oder roten Phosphors erhitzt man den gewöhnlichen Phosphor in einem geschlossenen
eisernen Kessel, durch dessen Deckel ein langes, enges, an beiden Seiten offenes Rohr geht, auf 240°. Das Produkt muß wegen
eines Gehalts an weißem Phosphor unter Wasser aufbewahrt oder
zerrieben und mit Natronlauge gekocht werden, um
den weißen Phosphor zu entfernen. Der amorphe Phosphor ist in kompakten Stücken rotbraun, auf der Bruchfläche eisenschwarz, spröde,
unvollkommen metallglänzend, undurchsichtig, geruch- und geschmacklos, nicht giftig, vom spez. Gew.
2,1; er verändert sich nicht an der Luft, leuchtet also auch nicht, entzündet sich nicht durch Reiben,
ist unlöslich in allen Lösungsmitteln, schmilzt nicht beim Erhitzen, entzündet sich bei 240° und verwandelt sich bei
260° wieder in gewöhnlichen Phosphor. Der rote Phosphor erscheint viel indifferenter als der letztere, wenn
er auch wegen größerer Zerteilbarkeit von Salpetersäure leichter oxydiert wird.
Mit Chlor verbindet er sich erst beim Erwärmen; mit chromsaurem Kali zusammengerieben, entzündet er sich;
mit chlorsaurem Kali verpufft er leicht und heftig. Um gewöhnlichen Phosphor fein zu zerteilen, schmelzt man ihn in einem verkorkten
Fläschchen unter Wasser durch vorsichtiges Erwärmen und schüttelt dann heftig bis zum vollständigen Erkalten. Am Licht
[* 27] oberflächlich rot und undurchsichtig gewordener Phosphor wird durch Erhitzen mit Wasser und etwas Salpetersäure oder mit alkoholischer
Kalihydratlösung wieder farblos und durchscheinend. Phosphor ist dreiwertig und bildet mit Sauerstoff unterphosphorige Säure H2PO2
, Phosphorigsäureanhydrid P2O3 , phosphorige Säure H3PO3 , Phosphorsäureanhydrid
P2O5 , Phosphorsäure H3PO4 .
Der gewöhnliche Phosphor ist höchst giftig. BeimMenschenkann eine Dosis von 0,1 g tödlich wirken. Schleunige
ärztliche Hilfe ist unbedingt nötig (vgl. Phosphorvergiftung). Verwundungen durch brennenden Phosphor sind gefährlich und heilen
schwer. Phosphor dient namentlich zur Darstellung von Zündhölzchen (in neuerer Zeit mehr und mehr der rote), ferner als Ratten-
und Mäusegift, zu Brandgeschossen, zur Bereitung gewisser Teerfarben, der Phosporbronze ^[richtig: Phosphorbronze]
und Phosphorsäure, des Jodäthyls, Jodmethyls und der Jodwasserstoffsäure, mit chlorsaurem Kali gemischt als explosive Armstrongsche
Mischung, selten als Arzneimittel bei Schwächezuständen der Harnblasenmuskeln, verschiedenen Nervenleiden, Wurstvergiftung,
äußerlich als Reizmittel. Er wurde 1669 vonBrandt in Hamburg
[* 28] und zum zweitenmal 1678 von Kunckel entdeckt
und zuerst aus Harn dargestellt; den Namen Phosphor (griech., »Lichtträger«)
erhielt er von seiner Eigenschaft; im Dunkeln zu leuchten Gahn wies 1769 nach, daß die Knochen aus phosphorsaurem Kalk bestehen,
und seitdem wurde die Darstellung des Phosphors in größerm Maßstab
[* 29] möglich. Schrötter entdeckte 1845 den amorphen Phosphor. Die
jährliche Produktion in England und Frankreich beträgt etwa 65,000 Ztr.