Ausdrucks und der Mannigfaltigkeit der
Melodien berühmt. Wir besitzen von ihm größere Bruchstücke eines »Der
Schmaus« betitelten lyrischen Gedichtes, dessen
Inhalt einen komischen
Kontrast gegen die würdevollen dorischen Rhythmen bildet.
Sammlung der Bruchstücke in
Bergks »Poetae lyrici graeci«.
2)
(Xenaias) Eifriger
Monophysit, geboren zu Tahal in
Susiana, ward 485
Bischof von Mabug
(Hierapolis), 518 aber
vom
KaiserJustinus entsetzt und flüchtete nach
Ägypten.
[* 2] Philoxenos gehört zu den besten Schriftstellern der Syrer; seine Werke existieren
handschriftlich in dem
BritischenMuseum. Bekannter
ist er dadurch geworden, daß er der freiern
Peschito gegenüber durch seinen
Chorbischof
Polykarp das
Neue Testament wörtlich insSyrische übersetzen ließ. Dies die Philoxenianische
Übersetzung, von welcher sich aber fast nur die sogen. charklensische
Rezension des
Paul vonTela (um 616) erhalten hat (hrsg.
von
White, Oxf. 1778-1803, 4 Bde.).
(griech., lat. philtrum),
Liebestrank, dessen sich der
Aberglaube bediente, um in Individuen des andern
GeschlechtsLiebe zu erwecken. In Bereitung solcher Tränke galten besonders die thessalischen
Weiber für sehr erfahren.
Die
Bestandteile derselben waren verschieden. Man nahm dazu namentlich das sogen.
Hippomanes (s. d.), Teile (besonders die
Zunge) des
VogelsLynx (s. d.), verschiedene
Kräuter, auch
Insekten,
[* 3] einen gewissen
Fisch (Remora),
Eidechsen,
[* 4] Kalbsgehirn, Taubenblut
und andre, meist ekelhafte Ingredienzien.
Übrigens
gab es auch Zaubermittel, welche das Gegenteil bewirken, d. h. die
Leidenschaft der
Liebe unterdrücken,
und besonders dann wirksam sein sollten, wenn die
Liebe durch
Zauberei erregt worden war, wie z. B. das sogen.
Keuschlamm
(Vitex
agnus castus), die weiße
Seerose etc. Als das Unwesen mit solchen Zaubermitteln infolge der überhandnehmenden Sittenverderbnis
zu arg ward, erschien unter den ersten
Kaisern ein Senatskonsult, wonach die Anwendung von Philtren der
Vergiftung gleich geachtet
und bestraft werden sollte.
die abnorme
Verengerung der
Vorhaut, so daß sie entweder gar nicht oder nur mit Mühe und unter
Schmerzen über die
Eichel zurückgezogen
werden kann. Sie ist entweder angeboren, oder durch
Entzündung der
Eichel und der
Vorhaut entstanden. Wenn
bei der angebornen Phimose die Öffnung der
Vorhaut viel kleiner ist als die der
Harnröhre, so kann der
Urin nicht im gehörigen
Strahl ausfließen, es häuft sich ein Teil desselben unter der
Vorhaut an und dehnt diese aus. Durch den
zurückbleibenden sich zersetzenden
Urin wild die
Vorhaut entzündet, oft verlängert und verhärtet.
Auch können sich steinige Anhäufungen von Harnsalzen zwischen der
Eichel und der
Vorhaut bilden (Präputialsteine). Ist die
Vorhaut ohne Öffnung, so wird dieselbe durch den sich ansammelnden
Urin zu einer ovalen, durchsichtigen Geschwulst
ausgedehnt, und die Zurückhaltung des
Urins kann tödlich werden, wenn nicht zu rechter Zeit
Hilfe geleistet wird. Wenn die
Phimose nicht so hochgradig ist, daß sie die genannten
Erscheinungen hervorruft, so wird sie selten vor dem
Alter der
Geschlechtsreife
berücksichtigt und wird erst dann Gegenstand ärztlicher Behandlung, wenn dieErektionen und der
Beischlaf
schmerzhaft werden.
Die erworbene Phimose entsteht durch
Entzündung der
Vorhaut, bedingt durch Reizungen aller Art, am gewöhnlichste durch
Tripper
oder syphilitische
Geschwüre. Der gleichen Phimosen können zu den bedenklichen
Symptomen die Veranlassung geben und
einen
schlimmen
Ausgang nehmen, wenn sie nicht frühzeitig und sorgfältig behandelt werden. Die
Heilung ist
in allen
Fällen höhern
Grades ohne Rücksicht auf die Entstehungsursache nur durch
Spaltung oder vollständige
Beschneidung
zu erzielen.
AlleMittel zur Milderung eingetretener
Entzündungen durch kalte
Umschläge, Waschungen kommen erst nach der
Operation
zu voller
Wirkung.
1) im griech.
Mythus Sohn des Belos und der Anchinoe, überfiel den
Perseus,
[* 5] seinen glücklichen
Rivalen in der Bewerbung um
Andromeda (s. d.), an dessen Hochzeitstag, ward aber von jenem mittels des
Medusenhaupts in
Stein verwandelt.
2) Sohn des phönik.
KönigsAgenor, blinder
Seher oder König zu Salmydessos in
Thrakien, blendete, von seiner zweiten Gemahlin,
Idäa oder
Eidothea, verleitet, seine
Söhne aus seiner ersten
Ehe mit
Kleopatra, der Tochter des
Boreas,
und ward hierfür von den
Harpyien
[* 6] gepeinigt, die ihm, so oft er sich zu
Tisch setzte, die
Speisen wegraubten und den Rest besudelten,
so daß er von stetem
Hunger gequält wurde. Als die
Argonauten dort landeten, wurde er durch die Boreaden,
d. h. die
Brüder derKleopatra, Zetes und
Kalais, von dieser Plage befreit, und zum Dank wies er ihnen den einschlagenden Weg.
besonders vermeintlicher
Schleim im
Blut als Grundlage des phlegmatischenTemperaments (s. d.),
daher gleichbedeutend mit
Ruhe,
Trägheit, Mangel an Lebhaftigkeit;
in der
Chemie der Wassergehalt einer
alkoholischen
Flüssigkeit, der beim Destillieren der letztern im Destillationsapparat zurückbleibt.
schmerzhafte, nicht entzündliche, sondern nur durch Blutstauung bedingte
Schwellung der
Beine (Phlegmatia alba dolens), welche ihre
Ursache in einer Gerinnung des
Bluts in der großen Schenkelvene
hat. Diese kann durch Hindernisse mannigfacher Art im
Lauf der
Vene entstehen, meistens liegen entzündliche
Veränderungen der Beckenorgane vor, so daß das
Wochenbett am häufigsten die
Quelle
[* 9] der Phlegmasie darstellt. In allen
Fällen ist
eine solche Blutgerinnung ein Damoklesschwert, da jeden
Augenblick bei leisester
Bewegung, ja ohne jeden
Anlaß, ein
Stück des
Gerinnsels abreißen, im Blutstrom fortgeschwemmt werden und den sofortigen
Tod durch Verschluß einer
Lungenarterie bedingen kann. Die Behandlung besteht einzig in ruhiger
Lage u. Einwickelung mit Rollbinden; drückt der harte
Gefäßstrang stark auf den Schenkelnerv, so ist
Morphium oder
Chloral anzuwenden, vor allem aber das Grundleiden zu bekämpfen.