Schopenhauers
»Willen«
in sich vereinigt, einen idealistischen (mystisch-pantheistischen),
E.
Dühring durch seine »Philosophie der Wirklichkeit«
einen realistischen (atomistisch-materialistischen)
Dogmatismus wiedererweckt, beiden gegenüber F. A.
Lange (1828-75), auf
Kant zurück- und von diesem fortschreitend, einen erkenntnistheoretischen
Skeptizismus
(Kritizismus) aufgestellt, welcher jeden
Versuch einer (idealistischen wie realistischen)
Metaphysik (mit
Kant) für
»Dichtung«, zugleich aber diese
selbst (im Unterschied von
Kant) für »die schönste und freieste«, vom ästhetisch-idealen
Gesichtspunkt aus unentbehrliche
Dichtung des Menschengeistes erklärt.
Vgl. über die Geschichte der Philosophie außer den ältern Werken von
Brucker,
Buhle,
Degérando,
Tennemann (s. diese
Artikel):
Hegel,
Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie (2. Aufl., Berl.
1840-44, 3 Bde.);
dann
»Vitae sophistarum«
(hrsg. von
Kayser, Heidelb. 1838);
»Heroica«, eine
Erzählung undCharakteristik der von den
Heroen vor
Troja
[* 8] verrichteten Thaten, in dialogischer Form abgefaßt und auf Belebung der sinkenden Volksreligion abzweckend (hrsg.
von
Boissonade, Par. 1806);
»Epistolae«, 73 an der Zahl, meist erotische Spielereien (hrsg. von
Boissonade, das. 1842);
und
»De arte gymnastica« (hrsg. von Volckmar,
Aur. 1862).
Sämtliche
Schriften
des Philostratos wurden herausgegeben von
Kayser (neue Ausg., Leipz. 1870-71, 2 Bde.)
und
Westermann (Par. 1849), ins Deutsche übersetzt von
Jacobs und
Lindau
[* 9] (Stuttg. 1829-39).
Vgl.
Bertrand,
Un critique d'art dans l'antiquité. Philostratos et son école (Par. 1882).
2) Philostratos der jüngere, ebenfalls
Rhetor und
Sophist,
Neffe des vorigen, hielt sich zeitweilig in
Rom
[* 10] auf, wo er beim
KaiserCaracalla
in
Gunst stand, lebte und lehrte aber in
Athen
[* 11] und starb 264
n. Chr. in
Lemnos. Von seinen
Schriften sind
nur die
»Imagines« erhalten, ein Werk, welches dem gleichnamigen des ältern Philostratos nachgebildet ist, jedoch
an
Reichtum der
Erfindung wie an Gewandtheit in der Ausführung jenem weit nachsteht. Es findet sich in der Gesamtausgabe der
Werke des vorigen.
tapfer, aber hochmütig und unzufrieden mit des
Königs Verhalten gegen die unterworfenen
Völker, machte er von einer
Verschwörung
gegen
AlexandersLeben keine
Anzeige, ward deswegen gefoltert und nach seinem
Geständnis in Prophthasia 329
v. Chr.
gesteinigt.
1) griech. Dithyrambendichter, auf der
InselKythera um 435
v. Chr. geboren, kam als Kriegsgefangener in
den
Besitz des Musikers Melanippides, der ihn ausbildete und freiließ. Er hielt sich eine Zeitlang in
Sizilien
[* 13] am
Hof
[* 14] des ältern
Dionysios auf, der ihn seines
Freimuts wegen in die
Steinbrüche steckte, wofür er sich durch witzige
Verspottung des
Tyrannen in seinem berühmtesten
Dithyrambos: »Kyklops«, rächte. Er starb 380 in
Ephesos.
[* 15] Seine Dithyramben
waren wegen des originellen
¶
mehr
Ausdrucks und der Mannigfaltigkeit der Melodien berühmt. Wir besitzen von ihm größere Bruchstücke eines »Der
Schmaus« betitelten lyrischen Gedichtes, dessen Inhalt einen komischen Kontrast gegen die würdevollen dorischen Rhythmen bildet.
Sammlung der Bruchstücke in Bergks »Poetae lyrici graeci«.
2) (Xenaias) Eifriger Monophysit, geboren zu Tahal in Susiana, ward 485 Bischof von Mabug (Hierapolis), 518 aber
vom KaiserJustinus entsetzt und flüchtete nach Ägypten.
[* 17] Philoxenos gehört zu den besten Schriftstellern der Syrer; seine Werke existieren
handschriftlich in dem BritischenMuseum. Bekannter ist er dadurch geworden, daß er der freiern Peschito gegenüber durch seinen
Chorbischof Polykarp das Neue Testament wörtlich ins Syrische übersetzen ließ. Dies die Philoxenianische
Übersetzung, von welcher sich aber fast nur die sogen. charklensische Rezension des Paul vonTela (um 616) erhalten hat (hrsg.
von White, Oxf. 1778-1803, 4 Bde.).