und
Baukis, ein wegen treuer
Liebe im
Altertum berühmtes greises Ehepaar. Beide bewohnten in
Phrygien eine ärmliche
Hütte, als
Zeus
[* 2] und
Hermes
[* 3] in menschlicher Gestalt vom
Olymp herabkamen, um
Phrygien zu durchstreifen. Aber niemand wollte den
Fremdlingen Obdach gewähren, nur Philemon und B. empfingen sie gastfreundlich. Die
Gäste gaben sich darauf
zu erkennen und ließen die ganze Gegend von Wasserfluten verschlingen; nur die
Hütte der Alten blieb verschont und wurde
in einen prachtvollen
Tempel
[* 4] verwandelt, in welchem sie fortan den priesterlichen
Dienst versahen. Sie wurden schließlich
gleichzeitig in
Bäume verwandelt.
(griech., Griechenfreunde), diejenigen, welche die Griechen bei ihrem Freiheitskampf
durch
Wort oder That unterstützten, wie
Byron, König
Ludwig I. von
Bayern,
[* 6]
Thiersch u. a. Um diese Hilfsleistungen nach einem
einheitlichen
Plan zu regeln, bildeten sich Philhellenenvereine, die vornehmlich die Einsammlung der freiwilligen
Gaben besorgten
und die
Ausrüstung und Überschiffung der
Kämpfer vermittelten. Besonders thätig in dieser Beziehung
waren der
BankierEynard in Genf
[* 7] und
ErnstEmilHoffmann in
Darmstadt.
[* 8] Aus den von allen zivilisierten
Ländern nach
Griechenland
[* 9] gekommenen
Freiheitskämpfern selbst bildete sich ein Philhellenenkorps, das unter
GeneralNormann an den
Kämpfen der Griechen ruhmvollen
Anteil nahm, in der unglücklichenSchlacht bei Peta aber vollständig zersprengt wurde. Vgl.
Griechenland, S. 712.
In der
Folge schrieb er für die verschiedenen Operntheater von
Paris noch 21 dramatische Werke, von denen namentlich »Le
[* 14] sorcier«
glänzenden Erfolg hatte. Von 1785 an wandte er sich wieder ausschließlich dem
Schachspiel zu, welche
Kunst er auch durch seine 1777 erschienene, in mehrere fremde
Sprachen übersetzte
Schrift
»Traité du jeu d'échecs« nach theoretischer
Seite
förderte. Er starb in
London,
[* 15] wo er, durch die
Revolution aus
Paris vertrieben, eine Zuflucht gefunden hatte.
Man verehrt in ihm mit
Recht einen der Begründer der französischen komischen
Oper, welche er in
Gemeinschaft
mit
Monsigny und
Grétry zu einer der großen
Oper ebenbürtigen Kunstgattung erhoben hat.
Die Illyrier rüsteten sich zu einem
Einfall, diePäonier verheerten die
Grenzen;
[* 22] im Innern machten ihm
Pausanias, von den Thrakern, und
Argäos, von den Athenern unterstützt, die Herrschaft streitig. Er beseitigte seine Nebenbuhler,
indem er die Thraker und die
Athener durch
Geschenke und Nachgiebigkeit für sich gewann. Die Illyrier besiegte er in einer
Feldschlacht und zwang sie zur Herausgabe ihrer
Eroberungen. Er war nun bemüht, den
Adel des
Landes für
sich zu gewinnen, indem er die
Häupter desselben an den
Hof
[* 23] zog, durch Belohnungen und Ehrenstellen
an sich fesselte und durch
Erziehung und
Bildung für höhere Leistungen befähigte.
Aus ihm bildete er seine
Leibwache und nahm er dieOffiziere für das neuorganisierte
Heer, das aus einer
vortrefflichen
Reiterei, dem berühmten schweren
Fußvolk, der
Phalanx, und den Leichtbewaffneten bestand. So bewirkte er, daß
das
Volk 359 dem durch
Geistes- und Körpervorzüge hervorragenden
Jüngling mit Übergehung des
Amyntas die
Krone bereitwillig
übertrug. Philipp war zugleich ein ausgezeichneter
Feldherr und Staatsmann.SeinCharakter war voller
Widersprüche:
großmütig und freigebig gegen
Freunde, liebenswürdig im persönlichen
Umgang, voll
Begeisterung und
Ehrfurcht für die
Größe
und
Schönheit hellenischer
Bildung, tapfer und ausdauernd im
Kampf, war er zugleich verschlagen und hinterlistig, rachsüchtig
und gefühllos im
Zorn, zügellos und roh bei
Gelagen.
SeinZiel: die UnterwerfungGriechenlands und die
Eroberung der Weltherrschaft, suchte er auf Umwegen, durch
unredliche
List zu erreichen. Während er die
Athener durch Freundschaftsversicherungen täuschte, besetzte er
Amphipolis, dann
Potidäa und
Pydna und bemächtigte sich der Goldbergwerke des
Pangäos, an
dem er die Stadt
Philippi gründete, sowie der athenischen
InselnImbros und
Lemnos. In
Pierien zerstörte er die Stadt
Methone und verteilte deren Gebiet unter seine
Soldaten. Hier verlor er durch einen feindlichen
Pfeil ein
Auge.
[* 24] Durch die Thessalier in den
¶
In den ansehnlichsten StädtenGriechenlands und besonders in Athen
[* 28] standen die öffentlichen Redner und die vornehmsten Bürger
in PhilippsSold, ja ganze Städte waren durch sein Gold gewonnen. Olynthos, das sich mit Athen verbündet
hatte, nahm er 348 durch Verrat und gab es völliger Vernichtung preis. Er schloß hierauf mit Athen den Frieden des Philokrates
(346), leistete aber, indem er die athenischen Gesandten durch Vorspiegelungen und Geldgeschenke hinhielt, den Eid auf den
Frieden in Pherä erst, nachdem er sich der Thermophylen ^[richtig: Thermopylen] bemächtigt hatte.
Auch schloß er die Phoker davon aus, besetzte 346 ihr Land, stieß sie aus dem delphischen Amphiktyonenrat und ließ sich
an ihrer Stelle in denselben aufnehmen, wodurch er einen bedeutenden Einfluß auf die hellenischen Angelegenheiten gewann.
Als erThrakien völlig zu unterwerfen suchte, erklärte ihm Athen 339 von neuem den Krieg. Vergeblich belagerte
Philipp Perinthos und Byzantion, und selbst ein Feldzug gegen die Skythen hatte nicht den gewünschten Erfolg. Schon war sein Ansehen
im Sinken, als ihm die Uneinigkeit der Hellenen und die List seiner Parteigänger Gelegenheit zu einer neuen glänzenden Waffenthat
verschafften.
In dem letzten der sogen. Heiligen Kriege 339 vom Amphiktyonenrat zum Oberfeldherrn des zur Bestrafung
von Amphissa bestimmten Exekutionsheers ernannt, drang Philipp in Phokis ein und zerstörte Amphissa, wandte sich dann aber gegen
Elateia und bemächtigte sich dieses Platzes. Jetzt erst gelang es Demosthenes, den Athenern die Augen über Philipps wahre Absichten
zu öffnen, und es kam unter Athens Leitung ein hellenischer Bund zu stande. Die Schlacht bei Chäroneia(2. Aug. 338) entschied jedoch zu Griechenlands ungunsten. Im ganzen zeigte Philipp nach seinem Sieg Mäßigung; nur gegen die Thebaner,
seine abtrünnigen Bundesgenossen, verfuhr er härter.
3)
Philipp III., Sohn Demetrios' II., war bei dem Tod seines Vaters (233 v. Chr.) erst vier Jahre alt, weshalb Antigonos Doson an seiner
Statt den Thron bestieg, dem er 220 als König folgte. Er regierte anfangs, durch Aratos beraten, weise, später
aber, nach dessen Vergiftung (215), tyrannisch. Die ersten fünf Jahre seiner Regierung wurden durch seine Teilnahme amKrieg
der Achäer gegen die Ätolier ausgefüllt, wodurch sich Makedonien wieder zu einer Seemacht emporarbeitete.
Seine Unfähigkeit bewies Philipp aber, als er 215 mit Hannibal ein Bündnis gegen die Römer
[* 31] schloß, ohne denselben
kräftig zu unterstützen. Die Römer erweckten ihm in den Ätoliern wieder Feinde und wußten ihre Übermacht zur See so geschickt
zu benutzen, daß der Angriff auf Italien
[* 32] zur Unterstützung Hannibals so lange verzögert wurde, bis er unmöglich war. 205 schloß
Philipp daher mit den RömernFrieden und begann 203 im Bund mit Antiochos d. Gr. von Syrien einen Krieg gegen Ägypten
[* 33] und Attalos von Pergamon,
[* 34] wurde aber 202 von der vereinigten Flotte der Pergamenier und Rhodier bei Chios gänzlich geschlagen.
Während des Kriegs der Römer mit Antiochos war Philipp Bundesgenosse der erstern, und sie gestatteten ihm, sein
Reich auf Kosten seiner Nachbarn zu vergrößern. Nach Besiegung des Antiochos von den Römern aufs demütigendste behandelt,
sann er auf Rache und auf Wiederherstellung seiner frühern Macht, steigerte seine Einkünfte und verstärkt sein Heer, unterlag
aber 179 dem Gram über die von ihm befohlene Hinrichtung seines Sohns und ErbenDemetrios, den sein natürlicher
Sohn Perseus
[* 37] fälschlich des Verrats an seinem Vater beschuldigt hatte.
4) M. JuliusPhilippus, mit dem Beinamen Arabs, römischer Kaiser, von Geburt ein Araber, aus der römischen KolonieBostra
in Arabia Trachonitis, schwang sich von dunkler Geburt zum prätorianischen Präfekten in Asien empor, stürzte
den KaiserGordianus III. und wurde darauf vom Heer auf den Thron erhoben (244 n. Chr.). Er feierte 248 das 1000jährige Gründungsfest
Roms mit außerordentlicher Pracht. Aber schon 249 fiel er gegen Decius, den die pannonischen Legionen zum Kaiser ausgerufen
hatten, bei Verona.
[* 38] Von einigen christlichen Schriftstellern wird behauptet, daß er Christ gewesen sei.