ehemals ein Kartenkönig trug, der als vorzüglich glücklich galt. Dem
Bankier, welcher die
Höhe des Minimalsatzes (point)
zu bestimmen hat, steht eine beliebige Anzahl von
Pointeurs (Spielern) gegenüber, denen das
Recht zusteht, ihre Einsätze
beliebig bis zum Betrag der ganzen
Bank zu erhöhen, das letztere mit dem Ausruf:
»Va tout!« oder
»Va banque!«
Der
Bankier spielt mit voller französischer
Karte, während die
Pointeurs jeder nur eine vollständige Blätterfolge, vom
As
bis zum König
(Buch, livret), erhalten.
Jener mischt sein
Spiel (den
Talon), läßt abheben und zeigt die unterste
Karte vor, welche nicht gewinnt, während die
Spieler
inzwischen eine oder mehrere ihrer vor ihnen liegenden
Karten besetzen.
Nun beginnt das eigentliche
Spiel:
Der
Bankier zieht vom
Talon die beiden obersten
Karten ab (Abzug, coup) und legt sie nacheinander offen vor sich hin.
AlleSätze
der
Pointeurs auf solchen
Karten, deren
Bilder dem des zuerst niedergelegten
Blattes, ohne Rücksicht auf
Farbe, gleich
sind, fallen dem
Bankier zu; die
Spieler dagegen, welche ein der zweiten
Karte gleiches
Bild besetzten, haben denselben Betrag
von der
Bank zu erhalten.
Dies Abheben wird so lange fortgesetzt, als der
Talon des
Bankiers reicht; die
Folge der 26 Abzüge heißt
Taille. Da,
im Fall
ein Abzug aus zwei gleichnamigen
Karten besteht (Doublet, plié), der
Bank die Hälfte des auf dem betreffenden
Bild stehenden
Satzes zufließt und auch die erste
Karte des letzten Abzugs für den
Bankier gewinnt, so ist das Pharo unter allen
Hasardspielen für den letztern eins der günstigsten. Durch verschiedene
Arten des Umbiegens
(Lappé,
Paroli etc.)
derjenigen
Karten, welche
Gewinn gemacht haben, wodurch die
Besitzer die letztern mit dem ursprünglichen
Satze zusammen aufs
Spiel setzen, wird das
Spiel belebt und die Zahl der
Chancen für die
Pointeurs erhöht, da dieselben im glücklichen
Fall mehrfachen
Gewinn zur
Folge haben. Das Pharo ist übrigens verrufen, weil
Betrug dabei sehr leicht fällt und thatsächlich
oft vorkommt. Vgl.
Glücksspiele.
(Fersala, früher türk.
Tschataldscha), Hauptort einer Eparchie im griech.
NomosLarissa, 42 km südl. von
Larissa, an der
Eisenbahn Velestino-Kalampaka, Sitz eines griechischen
Erzbischofs, mit (1879) 1363 Einw. Daneben auf einer 107 m
hohen Anhöhe ein
Schloß mit den Trümmern der
Akropolis
[* 3] des alten Pharsalos, einer der reichsten und mächtigsten
StädteThessaliens. Im
NW. von Pharsalos breitet sich das berühmte Schlachtfeld aus, auf welchem 9. Aug. 48
v. Chr. der Entscheidungskampf
zwischen
Cäsar und
Pompejus ausgefochten wurde.
(griech.),
Entzündung des
Schlundkopfes,
Rachenkatarrh. ^[= chronischer, findet sich besonders bei Leuten, welche viel sprechen (Lehrern), auch bei Rauchern ...]
(griech.), Untersuchung des
Schlundes mit dem
Kehlkopfspiegel. ^[= (Laryngoskop), Instrument, bestehend aus einem kleinen, an einem Griff befestigten Spiegel, ...]
[* 5]
(griech.), operative
Eröffnung desSchlundkopfes. ^[= (Pharynx), beim Menschen der oberste, weitere Teil des Schlundes oder der Speiseröhre, stellt ...]
in der
Astronomie
[* 7] die wechselnden
Lichtgestalten des
Mondes und
einiger
Planeten.
[* 8] Am bekanntesten sind die Mondphasen (s.
Mond,
[* 9] S. 740); nächst ihnen sind am deutlichsten die schon durch
mittelmäßige
Fernrohre erkennbaren Phasen der
Venus und des
Merkur.
[* 10] Beide
Planeten haben ihren hellsten
Glanz, wenn sie sichelförmig
erscheinen.
Mars
[* 11] zeigt nur wenig auffällige Phasen, da der beleuchtete Teil mindestens ⅞ der ganzen
Scheibe beträgt. Allgemein sind Phasen die verschiedenen Stadien einer
Erscheinung; so spricht
man in der
Physik von den verschiedenen
Phasen schwingender
Körper u. dgl.
im
Altertum Stadt in
Kolchis, eine
Gründung der Milesier, an der Mündung des durch den Argonautenzug berühmt
gewordenen
Flusses Phasis (jetzt
Rion), der als
Grenze zwischen
Europa
[* 12] und
Asien
[* 13] galt, ein Haupthandels- und Ausfuhrplatz der Kolchier;
jetzt
Poti. Der
Name hat sich in dem der
»Fasanen« erhalten, die von dort aus in
Europa eingeführt worden
sein sollen.
griech. Athlet aus
Kroton in Unteritalien, kämpfte bei
Salamis und soll, wie ein
Epigramm sagt, einmal bei
den
PythischenSpielen den
Diskos
[* 15] 30 m weit geworfen haben und 17 m weit gesprungen sein. Die Möglichkeit
dieses »Phayllossprunges« ist in neuerer Zeit vielfach bezweifelt worden;
vielleicht
ist er, da die Zuverlässigkeit des
Epigramms nicht in
Zweifel gezogen werden kann, aus der Zuhilfenahme der
Halteren
(s. d.) zu erklären, die nach gehöriger Übung dem
Springer eine gewaltige Unterstützung boten. Bei den heutigen
Turnern
gilt ein einfacher
Sprung von 7
m als höchstes
Maß.
(Phidias), Sohn des
Charmides, der größte
Meister der griechischen
Plastik, geboren um 500
v. Chr. zu
Athen,
[* 16] Schüler des Atheners Hegias und des argivischen Bildhauers
Ageladas. Über die Lebensschicksale des Pheidias sind
nur sagenhafte
Züge erhalten, wonach er von seinen Feinden wegen Unterschleifs des für das Athenebild im
Parthenon bestimmten
Goldes angeklagt, sich aber gerechtfertigt und dann nach
Elis ausgewandert sei, hier jedoch dasselbe
Schicksal erlitten habe.
Die Zahl der ihm und seiner
Schule zugeschriebenen Werke ist eine sehr große. EigenhändigeArbeiten von
ihm besitzen wir nicht; von der durch Pheidias zur höchsten Vollendung gebrachten
Technik der
Gold-Elfenbeinstatuen ist überhaupt
kein
Beispiel erhalten. Das eine seiner Hauptwerke war die 438 vollendete
PallasAthene
[* 17] im
Parthenon zu
Athen. Sie hatte eine
Höhe von 26 griechischen
Ellen (12 m);
Kopf,
Arme und
Füße waren aus
Elfenbein; die Bekleidung und
¶
Eine unvollendete Marmorstatuette, gefunden 1859 in Athen, ferner eine fast unversehrt erhaltene, 1878 ebendaselbst entdeckte,
etwa meterhohe Marmorkopie und verschiedene mehr oder weniger verstümmelt größere Nachbildungen geben eine schwache Vorstellung
von der Statue. Ein andres kolossales Athenebild war dasjenige, welches zwischen den Propyläen und dem Parthenon, beide überragend,
stand. Sein zweites Hauptwerk, eins der sieben Wunder der Alten Welt, war der Zeus
[* 21] von Olympia; der König der Götter war dargestellt
zugleich als huldreicher Allvater, der den Menschen ihre Bitten gewährt; er saß auf reichgeschmücktem
Thron,
[* 22] sein Haupt reichte fast bis an die Decke
[* 23] des Tempels, dessen Höhe auf 17,5 m berechnet wird.
deren wunderbare
Vollendung und Schönheit, gepaart mit Grazie und ernster, aber nun nicht mehr altertümlich strenger Würde, uns den »hohen
Stil« der griechischen Kunst vor Augen führen. Auch die Skulpturen des Theseustempels stehen dem Pheidias, vielleicht
aber noch mehr seinem großen Schulgenossen Myron nahe.
Vgl. Otfr. Müller, Commentatio de Phidiae vita et operibus (Götting.
1827);
Brunn, Geschichte der griechischen Künstler, Bd. 1 (Braunschw.
1853);