die ganze
Erde, große
Eisengießereien, Maschinenfabriken und Brückenbau, einen Kupferhammer,
Gerberei, Werkzeugfabriken,
Fabrikation von
Chemikalien,
Papier, Bierbrauerei
[* 2] etc. Der
Handel, unterstützt durch eine
Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle,
ist außer in Bijouteriewaren noch bedeutend in Vieh, Landesprodukten und
Holz.
[* 3] Pforzheim hat ein
Gymnasium, eine
Real-, eine
Kunstgewerbe-,
eine
Frauenarbeits- und eine Haushaltungsschule, ein Kranken- und ein Waisenhaus, eine Irrenheil- und
-Pfleganstalt, ein
Museum etc. Die städtischen Behörden zählen 20 Magistratsmitglieder u. 96
Stadtverordnete; sonst ist
Pforzheim Sitz eines Bezirksamtes, eines Amtsgerichts, zweier Bezirksforsteien und einer Probieranstalt für
Edelmetalle. - Pforzheim ist
der Geburtsort
JohannReuchlins.
Die Stadt ist alt und war ursprünglich eine römische Niederlassung. Im 13. Jahrh.
kam sie zu
Baden
[* 4] und war seit 1300
Residenz der
Markgrafen, bis sich
Karl II. 1565 in
Durlach
[* 5] ansiedelte. Die
Überlieferung von
dem Heldentod der 400 Pforzheimer in der
Schlacht bei
Wimpfen (s. d.) ist neuerdings als unglaubwürdig erwiesen
worden.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Tachau, mit alter
Kirche,
Ruinen eines Bergschlosses (837 m ü. M.),
einem Bezirksgericht, Holzstiftefabrikation, Holzhandel u. (1880) 1095 Einw.
(PhoxinusGthr.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der
Karpfen (Cyprinoidei), kräftig
gebaute, rundleibige, stumpfschnauzige, kleinmäulige und kleinschuppige
Fische
[* 12] mit kurzer
Rücken- und Afterflosse, deren
erstere hinter den Bauchflossen beginnt, und doppelreihigen, auf der einen Seite zu zwei und fünf, auf
der andern zu drei und vier stehenden Schlundzähnen. Die
Elritze
(Rümpchen,
Maipiere,
Piere,
Pfelle, Pfrille laevisAg., s. Tafel
»Fische I«),
[* 13]
9-12
cm lang, in der Färbung ungemein variierend, auf dem
Rücken meist ölgrün oder dunkelgrau, dunkel gefleckt,
an den Seiten grüngelb, metallisch glänzend, mit goldglänzendem Längsstreifen, an den Maulwinkeln
karminrot, an der
Kehle schwarz, an der
Brust scharlachrot, an den
Flossen blaßgelb, an
Rücken-,
After- und Schwanzflosse dunkel
pigmentiert, findet sich weitverbreitet, meist in starken
Schwärmen, in klaren
Flüssen und
Bächen Mitteleuropas, wandert
aus einem
Fluß in den andern, überspringt oft bedeutende Hindernisse, nährt sich von Pflanzenstoffen,
Würmern,
Insekten
[* 14] und laicht von Mai bis Juli an seichten, sandigen
Stellen. Die
Jungen schlüpfen nach sechs
Tagen aus, wachsen
aber sehr langsam und werden erst im dritten oder vierten Jahr fortpflanzungsfähig. Das
Fleisch der Pfrille ist bitter, aber wohlschmeckend;
man benutzt sie auch als Köder und als Futterfisch in
Teichen.
[* 1] das
Einsetzen des
Edelreises in den
Spalt oder unter die
Rinde der Unterlage, so daß die Kambiumschichten beider
Teile sich berühren. Das
Edelreis wird hierzu unten keilförmig und auf drei
AugenLänge zugeschnitten;
zweckmäßig ist es, wenn dasselbe durch geeignete Vorkehrungen (Abschneiden im
Januar und Aufbewahren im Erdboden, geschützt
gegen Temperaturwechsel) ruhend erhalten wurde, während der Saft der Unterlage bereits in
Bewegung sein darf. Die beste Zeit
ist März und April, für das Pfropfen mit grünem
Holz auch wohl Juni,
August und
September, für das Pfropfen in die
Rinde der Mai. Da der
Ausschnitt an der Unterlage in der
Baumschule mit dem
Messer
[* 16] nur schwer auszuführen ist, so wendet man
ein
Instrument, den
Geißfuß (s. Figur), an, welches diese
Arbeit erleichtert. Die Geißfußveredelung ist eine
von denjenigen
Methoden, welche die Unterlage nicht zu stark verwunden und, mit